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Jerusalem: Rezepte Restaurants und Geschichten - Buchrezension

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 14. Dezember 2020

Jerusalem – der neue kulinarische Hotspot Israels

War der kulinarische Hotspot Israels bislang Tel Aviv, so konkurriert inzwischen Jerusalem die weiße Stadt am Meer. Nirgendwo beeindruckt Israels Küche so sehr durch ihre Vielfalt und Kreativität. Hier treffen sich Menschen aus der ganzen Welt: Israelis, Palästinenser, Aramäer, Marokkaner, Äthiopier, Jemeniten, Menschen aus Osteuropa. So unterschiedlich wie die Herkunft ihrer Bewohner ist, so vielfältig sind die Gerichte der arabisch-levantinischen und der klassisch europäisch-jüdischen Küche. Dieses Buch aus dem at Verlag ist eine köstlich-kulinarische Entdeckungstour durch Jerusalem. In lebendig geschriebenen Texten und einer Vielzahl beeindruckender Fotos stellt die Autorin ausgewählte Restaurants, Cafés und Bars vor, verrät ihre Rezepte, erzählt die Geschichten ihrer Entstehung und porträtiert ihre Köchinnen und Köche.

Ein Spaziergang durch Jerusalem fühlt sich an, als würde man durch verschiedene Welten gehen: von den dampfenden Eintöpfen auf dem Mahane-Yehuda-Markt, die direkt aus dem wilden Kurdistan zu kommen scheinen, nach Mea Shearim, in den religiösen Stadtteil. Dort liegt ein Hauch von frischem Hefezopf in der Luft, so wie er einst in Osteuropa gebacken wurde. Vor dem Damaskustor drehen fliegende Händler ihre Kebabspieße auf dem Feuer, als befänden sie sich nicht in einer Metropole, sondern auf einem arabischen Markt. Überall finden sich Stände und kleine Restaurants, die Hummus, Falafel, Shakshuka, Maqlooba und Msakhan anbieten.

Auf den Tellern Jerusalems findet man Einflüsse aus Zentralasien und Nordafrika, aber auch aus Osteuropa, Mesopotamien und Anatolien. Die palästinensische Küche fügte typische Gerichte der Levante hinzu. Ergänzt werden sie durch den Einfluss christlicher Pilger aus aller Welt, etwa orthodoxer Russen, koptischer Äthiopier oder Evangelikaler aus dem Mittleren Westen der Vereinigten Staaten und aus Brasilien.

So gibt es nicht das eine Aroma, das Jerusalem bestimmt. Aber doch viele Gemeinsamkeiten. Eine davon lautet:
Die Portionen sind groß, die Gastfreundschaft ist noch größer.

Dieses Buch macht Appetit: auf eine Küche, die weltweit einzigartig ist – und auf die ebenso einzigartige Stadt Jerusalem.

Die Autoren:

Vanessa Schlesier
arbeitet als investigative Journalistin in Berlin und reist, wann immer sie kann, in den Nahen Osten. Sie lebte eineinhalb Jahre in Israel.
Malte Jäger
fotografiert Food, Menschen und Landschaften überall auf der Welt.

Zum Buch:

Dieses Lese- und Kochbuch ist eine köstlich-kulinarische Entdeckungstour durch Jerusalem. In lebendig geschriebenen Texten und einer Vielzahl beeindruckender Fotos stellt die Autorin ausgewählte Restaurants, Cafés und Bars vor, verrät ihre Rezepte, erzählt die Geschichten ihrer Entstehung und porträtiert ihre Köchinnen und Köche. Kurze, spannende Reportagen machen das Buch auch zu einem wunderbaren Lesebuch.

Hier ein paar Einblicke ins Buch:

Batata Mashiyeh

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Scharfe Shakshuka

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Fazit:

Ein wunderschönes und hochwertiges Kochbuch, welches Jerusalem in seiner ganzen Vielfalt zeigt. Wer gerne in andere Küchen schaut und offen für Neues ist, für den Hobbykoch ist dieses Buch eine wahre Bereicherung. Rezepte, wie geschmorte Rinderbacken, gefüllte Weinblätter, rote Linsensuppe, Halva…und vieles mehr lesen sich sehr gut. Die Fotos sind sehr stimmungsvoll und laden zum einfachen durchblättern ein.