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Immobilien verkaufen: Welche Rolle spielen die verschiedenen Objekttypen?

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 3. Januar 2022

Die Preise für Immobilien steigen bekanntlich nicht nur hierzulande bereits schon seit einigen Jahren immer weiter an – und da sich die Zinsen für Immobilienkredite gleichzeitig auf einem besonders niedrigen Niveau befinden, ist vermutlich auch in naher Zukunft mit reichlich Bewegung auf dem Immobilienmarkt zu rechnen. Wer seine Immobilie gewinnbringend verkaufen möchte, hat zum aktuellen Zeitpunkt also gute Karten, allerdings kommt es bei dem Verkauf von Wohneigentum immer häufiger auch auf den sogenannten Objekttypen selbst an. Aber mit welchen Besonderheiten muss der Verkäufer hier denn eigentlich genau rechnen? Verkauft sich beispielsweise eine Eigentumswohnung einfacher als ein Mehrfamilienhaus? Und warum ist der Verkauf von Gewerbeimmobilien häufig besonders anspruchsvoll?

Es gibt bekanntlich zahlreiche Faktoren, die bei dem Verkauf einer Immobilie eine besonders wichtige Rolle spielen. Hier kommt es zum Beispiel darauf an, in welchem Bundesland das Objekt steht, ob die Immobilie mitten in einer reizvollen Innenstadt oder weit draußen auf dem Land liegt und in welchem Zustand sie sich befindet. Darüber hinaus kommt es mittlerweile aber auch immer mehr auf den sogenannten Objekttypen selbst an. Denn während sich beispielsweise Einfamilienhäuser zum aktuellen Zeitpunkt besonders gut verkaufen lassen, können die Preise bei unbebauten Grundstücken oder einfachen Gewerbeimmobilien deutlich geringer ausfallen. Aber woran liegt das denn eigentlich genau? Und auf welche Besonderheiten sollte man bei dem Verkauf verschiedener Immobilienarten nach Möglichkeit ganz genau achten?

Auf welche Besonderheiten sollte man bei dem Verkauf der verschiedenen Objekttypen achten?

Vorab sei gesagt, dass man zahlreiche und ganz unterschiedliche Faktoren bedenken muss, wenn man Immobilien verkaufen möchte. Dementsprechend sollte sich der Verkäufer auch ausreichend Zeit nehmen, um eventuelle Verlustgeschäfte möglichst von vornherein vermeiden zu können. Der Objekttyp spielt hierbei eine nicht gerade unwichtige Rolle, da es mittlerweile immer häufiger darauf ankommt, ob es sich um eine Wohnung, ein Haus oder gar um eine spezielle Gewerbeimmobilie handelt. Auf welche Besonderheiten man bei dem Verkauf der verschiedenen Objekttypen achten sollte, zeigt die nun folgende Auflistung.

Das Einfamilienhaus verkaufen
Wenn es um den privaten Verkauf einer Immobilie geht, dreht es sich dabei häufig um ein klassisches Einfamilienhaus. Hier spielt die Preisgestaltung eine besonders wichtige Rolle – dementsprechend sollte sich der Verkäufer ausführlich über die aktuelle Marktlage informieren und ähnliche Objekte zum Vergleich heranziehen, um den Preis weder zu hoch, noch zu niedrig anzusetzen. Zudem muss der Verkäufer alle wichtigen Dokumente von Anfang an vorliegen haben, wie zum Beispiel den Grundriss, den Auszug aus dem Grundbuch, einen aktuellen Energieausweis und sämtliche Unterlagen über bauliche Veränderungen (Sanierungen, Renovierungen, Anbauten etc.).

Das Mehrfamilienhaus verkaufen
Da man es bei dem Verkauf eines Mehrfamilienhauses in der Regel eher weniger mit Privatkäufern, sondern viel mehr mit Investoren oder Immobilienfirmen zu tun hat, kann eine gewisse Erfahrung in der Immobilienbranche keineswegs schaden – beispielsweise durch die Unterstützung eines Maklers. Bei der Preisgestaltung kommt es unter anderem darauf an, wie hoch der aktuelle Bodenrichtwert ist, ob das Objekt komplett vermietet ist oder leer steht, wann bestehende Mietverträge auslaufen und ob sich aufgrund der Lage und vorhandener Infrastruktur möglichst leicht neue Mieter finden lassen. Gut zu wissen: Je nach Situation kann es sich deutlich mehr lohnen, wenn man die Wohnungen separat verkauft, anstatt das gesamte Gebäude.

Die Eigentumswohnung verkaufen
Bei dem Verkauf einer Eigentumswohnung geht es in erster Linie um die Frage, ob sie leer steht oder aktuell vermietet ist, da man dem Mieter zwangsläufig ein Vorkaufsrecht einräumen muss, was den eigentlichen Verkaufsprozess unter Umständen deutlich in die Länge ziehen kann. Darüber hinaus genießen Mieter nach dem Verkauf der Wohnung einen gewissen Kündigungsschutz, was den neuen Besitzer daran hindert in die eigenen vier Wände einziehen zu können. Gut zu wissen: Der Verkäufer einer Eigentumswohnung benötigt unter allen Umständen die sogenannte Teilungserklärung, aus der hervorgeht, wie es um die aktuellen Verhältnisse der Eigentümergemeinschaft bestellt ist.

Ein Grundstück verkaufen
Bevor man ein (Bau-)Grundstück verkaufen kann, gilt es vorab einige wichtige Fragen zu klären: Handelt es sich um ein leeres Grundstück? Dürfen dort direkt neue Wohnimmobilien errichtet werden? Oder gibt es eventuell Bestandsgebäude, die erhalten werden müssen (beispielsweise denkmalgeschützte Gebäude)? Darüber hinaus interessieren sich die Käufer vor allem für den sogenannten Bebauungsplan, da dieser genau vorgibt, was wo und in welcher Größe überhaupt offiziell gebaut werden darf. Ebenso sollte der Verkäufer lückenlos belegen können, dass der Baugrund weder mit Dienstbarkeiten (Grundpfand- und Nießbrauchrecht etc.), noch durch eventuelle Naturschäden (Grundwasser, Chemikalien im Boden usw.) belastet ist.

Eine Gewerbeimmobilie verkaufen
Der Verkauf einer Gewerbeimmobilie kann ähnlich kompliziert sein, wie der Verkauf eines Mehrfamilienhauses – egal ob es sich dabei um eine kleine Lagerhalle, eine großzügige Bürofläche oder um einen Gastronomiebetrieb handelt. Der Grund dafür: Die meisten Gewerbeimmobilien haben einen derart spezifischen Nutzen, dass die Käuferzielgruppe meist nur sehr klein und der Markt sehr stark umkämpft ist. Zudem können sich sowohl die Lage als auch die derzeitige Branchenstimmung überaus stark auf den (Verkaufs-)Preis auswirken. Tipp: Aufgrund der hohen Anforderungen empfiehlt sich die Unterstützung durch einen Makler, der bereits Erfahrungen im Umgang mit Gewerbeimmobilien gesammelt hat.