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Wie Dresdens Immobilienmarkt von den Reizen der Stadt profitiert

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 16. Dezember 2021

Stadtbild, Kultur, Freizeitangebot, Bildung, Wirtschaft – Dresden kann in allen Bereichen punkten, die eine Metropole attraktiv machen. Immer mehr Menschen lockt die Perle an der Elbe an. Das hat Auswirkungen auf den Immobilienmarkt.

Rund 562.000 Einwohner zählt Dresden gegenwärtig. Sachsens Landeshauptstadt wächst. Von ihr geht eine so starke Sogwirkung aus, dass Prognosen zufolge bis zum Jahr 2035 gut 578.000 Menschen in Elbflorenz leben werden. Und der Beiname Elbflorenz ist dabei schon ein ganz passendes Stichwort, denn er verdeutlicht einen der Gründe für die Popularität der Metropole. Es gibt mehr Parallelen zum Original in der Toskana, als sich zunächst vermuten ließe.

Allein anhand der Architektur der Altstadt offenbaren sich die Gemeinsamkeiten. Viele Bauwerke entstanden unter italienischem oder sogar speziell florentinischem Einfluss. Das wohl bekannteste Wahrzeichen ist die Frauenkirche. Einige weitere, der international geschätzten Sehenswürdigkeiten sind der Zwinger, die Semperoper oder das Residenzschloss. Wie Florenz verfügt Dresden zudem über einen reichhaltigen Schatz an Kunstsammlungen, die in zahlreichen Galerien und Museen ausgestellt sind. Und auch bei der geografischen Lage ähneln sich die Städte: Beide befinden sich in einem Talkessel und werden von einem Fluss durchquert.     

Hoher Freizeitwert, renommierter Bildungsstandort

Ein Hauch von Toskana mitten in Sachsen – die Attraktivität Dresdens ist damit aber längst noch nicht vollständig beschrieben. Rund 60 Prozent der Gesamtfläche entfällt auf Parks, Wiesen und Wälder. Das macht die Metropole zu einer der grünsten in ganz Europa. Noch mehr Natur wartet direkt vor den Toren: Die Sächsische Schweiz als beliebte Urlaubsregion ist nur eine etwa halbstündige Autofahrt entfernt. Ein hoher Freizeitwert wird allen Altersklassen geboten. Szeneviertel, kulturelle Events, Sportveranstaltungen – für Unterhaltung ist das gesamte Jahr über gesorgt.

Junge Menschen aus ganz Deutschland und dem Ausland spricht Dresden durch seine Bildungseinrichtungen an. Allein 45.000 Studenten leben in der Stadt. Hervorzuheben ist die Technische Universität (TU) als Mitteldeutschlands einzige Elite-Universität. Hinzu kommen weitere 10 Fachschulen, Hochschulen und Fachhochschulen. Beste Voraussetzungen sind gegeben, dass Talente auch in Zukunft in der Metropole bleiben. Bildung und Wirtschaft arbeiten sehr eng miteinander zusammen, wodurch sich die besten beruflichen Perspektiven eröffnen.

Wirtschaftliche Stärke, die beste Perspektiven bietet

Dresden ist ohnehin eines der wichtigsten Wirtschaftszentren in den neuen Bundesländern. Dadurch entstand der zweite Beiname, den die Metropole trägt. „Silicon Saxony“ verweist auf die herausragende Stellung im Bereich der Soft- und Hardware. Sachsens Landeshauptstadt gilt als der größte Standort für Mikroelektronik in ganz Europa. Die Pharmazie, Kosmetik, Lebensmittelindustrie, Bio- und Informationstechnologie oder auch der Maschinenbau zählen zu den weiteren wichtigen Wirtschaftszweigen. Renommierte Unternehmen wie SAP, Globalfoundries, Bosch oder Siemens sind in Dresden niedergelassen.

Eine starke Wirtschaft braucht eine gute Infrastruktur und auch diese ist in Elbflorenz zweifelsohne vorhanden. Die Bundesautobahnen 4, 13 und 17 führen entlang der sächsischen Landeshauptstadt. Schnelle Wege wie etwa nach Leipzig, Berlin oder Erfurt sind damit gewährleistet. Auch die Nachbarländer Polen und Tschechien lassen sich auf diese Weise erreichen. Beide sind jeweils nur etwas mehr als 100 Kilometer entfernt. Zugverbindungen führen unter anderem nach Hamburg, Frankfurt am Main oder ins österreichische Wien. Ein weiterer wichtiger Knotenpunkt ist der Flughafen Dresden. Zum innerstädtischen Verkehr gehören neben der S-Bahn ein Dutzend Straßenbahnlinien und über 30 Buslinien.

Dresdens Zahlen auf dem Immobilienmarkt sprechen eine klare Sprache

Dass Sachsens Landeshauptstadt ein begehrter Lebensmittelpunkt für viele Menschen ist, zeigt sich deutlich auf dem Immobilienmarkt. Die Leerstandsquote liegt bei gerade einmal 1,6 Prozent. Seit 2012 sind bereits mehr als 31.000 Menschen in die Elbmetropole gezogen. Eine Wohnung oder ein Haus zu finden, erweist sich damit immer mehr als Herausforderung – zumal die sogenannte Verweildauer von Objekten auf dem Markt kontinuierlich sinkt. Das beweist allein ein Blick auf die Entwicklung der zurückliegenden beiden Jahre.

Hielt sich eine Eigentumswohnung Anfang 2019 im Schnitt 188 Tage auf dem Markt, so sind es 2021 nur noch 89 Tage. Die gleiche Tendenz ist bei Ein- und Zweifamilienhäusern zu beobachten. Im gleichen Zeitraum sank die Angebotsdauer von 123 Tagen auf 57 Tage. Entsprechend der hohen Nachfrage hat auch das Transaktionsvolumen zugenommen: Obwohl die Anzahl der insgesamt gehandelten Immobilien auf einem stabilen Niveau geblieben ist, sind die Umsätze deutlich angestiegen. Jährlich beträgt das Transaktionsvolumen mehr als 800 Millionen Euro. Klar, dass Immobilienmakler in Dresden besonders gefragt sind. Ohne deren Unterstützung erscheint es nur noch bedingt möglich, eine geeignete und bezahlbare Immobilie zu finden – gerade in den beliebtesten Stadtteilen.

Die beliebtesten Stadtteile und die Aussichten für die Zukunft

Sehr stark nachgefragt werden Objekte in Blasewitz. Die Nähe zur Elbe ist nur ein Grund, warum es sich hier um eine absolute Premiumlage handelt. Blasewitz entstand ursprünglich als Fischer- und Winzerdorf und entwickelte sich zu einem Villenvorort. Seit 1921 ist es ein Stadtteil von Dresden. Viele Gebäude wurden aus der Gründerzeit erhalten und sind inzwischen aufwändig restauriert. Sie prägen das Bild entscheidend. Familien schätzen die hochangesehenen Bildungseinrichtungen. Wer hier etwa nach einer Eigentumswohnung sucht, muss mit Quadratmeterpreisen von rund 4.000 Euro rechnen.

Ähnlich beliebt ist Striesen-West. In jüngerer Vergangenheit schossen hier zahlreiche Neubauprojekte aus dem Boden. Das begrenzte Angebot führte nicht zuletzt dazu, dass sich die Aufmerksamkeit auf Striesen-Süd erweitert hat. In der Aufzählung der beliebtesten Dresdener Stadtteile darf Loschwitz als Villenviertel nicht fehlen. Zu den Reizen gehört die Lage an den Hängen des Elbtals und die zumeist lockere Bebauungsdichte. Für Villen werden hier nicht selten Millionenbeträge gezahlt.

Zunehmend gewinnen auch die Randlagen an Bedeutung. Gerade bei Familien steht Pieschen hoch im Kurs. Den Stadtteil kennzeichnet die Mischung aus sanierten Altbauten und neu errichteten Immobilien. Mehrere Schulen stellen das Bildungsangebot vor Ort sicher. Ähnlich populär ist Plauen, das sich denkbar vielseitig präsentiert: Von der Neubausiedlung über prächtige Stadtvillen bis hin zum Gründerzeitviertel wird nahezu jeder Anspruch abgedeckt.

Die Entwicklungen Dresdens zeigen, dass sich eine Investition in Wohneigentum lohnt. Mit ihren Voraussetzungen in allen Bereichen von der Bildung über die Wirtschaft bis hin zum Freizeitwert könnte die Stadt kaum attraktiver sein. Dadurch zieht sie noch mehr Menschen an, die für eine noch größere Nachfrage auf dem Immobilienmarkt sorgen – und diese zieht wiederum Wertsteigerungen mit sich.