Zigarettenstummel - (c) Jörg Siebauer  / pixelio.de / https://www.pixelio.de/media/439637 © Jörg Siebauer / pixelio.de / https://www.pixelio.de/media/439637

Erfreuliche Statistik: immer weniger Raucher in Deutschland

von Portrait von Arzu A. Kayvani Arzu A. Kayvani
Veröffentlicht am 21. Juli 2017

Dass Rauchen die Lebenserwartung senkt, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Dennoch sind die Zahlen der Sterbefälle, die jährlich in Deutschland auf das Rauchen zurückzuführen sind, erschreckend: laut Meldungen der Deutschen Krebsgesellschaft sind mehr als 120.000 Todesfälle bundesweit jährlich auf das Rauchen zurückzuführen - was rund 13,5 % aller Todesfälle entspricht. Positiv ist in diesem Zusammenhang allerdings zu verzeichnen, dass der Anteil der Raucher insbesondere unter Kindern und Jugendlichen kontinuierlich sinkt - Rauchen gilt längst nicht mehr als cool.

 

Zahl der Raucher auf historischen Tief

 

In den 90er Jahren rauchten selbst in der Gruppe der 12- bis 17-Jährigen noch etwa 30 %. Dieser Anteil ist aktuell auf etwa 10 % gesunken, was von Fachleuten zu Recht als äußerst erfreulich eingeschätzt wird. Nach wie vor ist in der Gruppe der jungen Erwachsenen von 18 bis 25 Jahren der größte Raucheranteil zu finden; etwa ein Drittel greift regelmäßig zur Zigarette. Vor etwa 20 Jahren war dies aber noch jeder Zweite. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Tatsache zu nennen, dass es in Deutschland ein regionales Gefälle gibt. Die Norddeutschen entscheiden sich häufiger für den Tabakkonsum als Schwaben oder Bayern. Der Anteil der rauchenden Männer beträgt je nach Bundesland zwischen 27 und 35 %; jener der Frauen liegt bei 17 bis 24 %. Ein kleiner Wermutstropfen dieser Statistik: erfasst werden nur konventionelle Tabakprodukte, die boomende E-Zigarette ist ebenso wenig mit inbegriffen wie die bei vielen Jugendlichen beliebte Shisha.

 

Shisha ebenso gefährlich

 

Entgegen der häufigen Annahme ist das Rauchen der Wasserpfeife nicht weniger gesundheitsschädlich, als das Rauchen einer Zigarette - im Gegenteil. Oft wird tiefer inhaliert und mehr Nikotin aufgenommen, der normalerweise bittere Geschmack des Tabaks wird durch die Aromen lediglich überdeckt. Auch diese Tatsache ändert allerdings nichts daran, dass Nichtrauchen bei Kindern und Jugendlichen eindeutig im Trend liegt. Welche Entwicklungen dafür verantwortlich sind, lässt sich nur schwierig feststellen.

 

Experten kritisieren Deutschland regelmäßig dafür, dass es sich um das letzte Land in Europa handelt, in dem Tabakaußenwerbung uneingeschränkt erlaubt ist. Dabei darf allerdings nicht unberücksichtigt bleiben, dass beispielsweise TV-Werbung bereits vor einigen Jahren verboten wurde und nach langer Diskussion im letzten Jahr die sogenannten "Schockbilder" auf Zigarettenschachteln verpflichtend eingeführt wurden. Weitere Verschärfungen sind in den nächsten Jahren geplant: die Angabe, dass der Tabak ökologischem Anbau entstammt, darf sich nicht mehr auf der Zigarettenschachtel finden - selbst wenn dies der Tatsache entspricht. In keinem Fall soll der Konsument den Eindruck bekommen, dass es sich womöglich um ein weniger schädliches Produkt handeln könnte. Auch die "Light-Zigarette" ist dieser Logik bereits vor einigen Jahren zum Opfer gefallen. Bis zum Jahr 2020 werden zudem auch Mentholzigaretten in der gesamten Europäischen Union verboten.

 

Die meisten wollen aufhören

 

Doch auch wenn durch solche Maßnahmen die Hemmschwelle für Nichtraucher steigt, die Zigarette einmal auszuprobieren: interessant ist auch die Frage, wie viele Raucher die Sucht letztlich besiegen. Schätzungen zufolge wollen 60 % der aktiven Raucher eigentlich mit dem Tabakkonsum aufhören. Fachleute raten allerdings dazu, dies mit professioneller Hilfe zu tun. Von denjenigen Rauchern, die ohne fachkundige Unterstützung versuchen aufzuhören, schaffen es nur etwa rund 5 %, dauerhaft abstinent zu bleiben. Dabei mangelt es nicht an Nikotinersatzprodukten. Die Onlineapotheke Shop Apotheke hat gleich 35 unterschiedliche Formate im Angebot. Aktuellen Forschungen zufolge ist es allerdings nicht nur die Selbstdisziplin, die häufig zum Scheitern führt. In erster Linie hängt der Erfolg davon ab, inwiefern die Raucher in der Lage sind, dauerhaft erlernte Gewohnheiten zu löschen. Ebenso haben Untersuchungen gezeigt, dass ein Nikotinpflaster oder andere Nikotinersatzpräparate durchaus eine unterstützende Wirkung entfalten können. Das Rauchen einer Zigarette sorgt nicht mehr für den "Nikotin-Kick", entsprechend einfacher ist es deshalb, mit den alten Gewohnheiten zu brechen - was zweifelsfrei ratsam ist.

 

Weitere Hilfe leistet der Staat mit der Website rauchfrei-info.de, wo man sogar berechnen kann, wieviel Geld man durch das Aufhören sparen kann. Wer ein Smartphone hat, kann sich Hilfe von einer dieser Apps holen, die das Abgewöhnen unterstützen.