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Remote Work als neue Form des Arbeitens: Gekommen, um zu bleiben

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 14. Juli 2023

Eine Pandemie revolutioniert das Berufsleben: Seit dem Ausbruch des Coronavirus im Frühjahr 2020 hat sich die hiesige Arbeitswelt erheblich verändert. Eine der bedeutendsten Entwicklungen ist zweifelsohne der Siegeszug des Homeoffice.

Immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben die Möglichkeit, ihre Arbeit von zu Hause aus oder von anderen Orten außerhalb des traditionellen Büros zu erledigen. Die Homeoffice-Option hat nicht nur Auswirkungen auf weite Teile der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sondern auch auf die gesamte Arbeitskultur und Infrastruktur in Deutschland.

Flexibilität durch Digitalisierung

Der Erfolg des Homeoffice, auch als Telearbeit oder Remote Work bekannt, wurde vor allem durch den digitalen Wandel begünstigt. Die technologischen Fortschritte haben die Kommunikation und Zusammenarbeit über große Entfernungen hinweg erleichtert. Die Verfügbarkeit von Hochgeschwindigkeitsinternet, Cloud-Speichern und Videokonferenz-Tools hat die nahtlose Kommunikation zwischen Remote-Teams in weiten Teilen der Wirtschaft ermöglicht.

Ein weiterer Faktor ist der Wunsch nach flexibleren Arbeitsbedingungen. Viele Mitarbeitende möchten ihre Arbeitszeiten und -orte flexibler gestalten, um von einer besseren Work-Life-Balance zu profitieren. Remote Work bietet nun die Möglichkeit, von jedem Standort aus zu arbeiten und die Arbeitszeit an die individuellen Bedürfnisse anzupassen.

Vorteile für alle Beteiligten

Das Homeoffice bietet eine Vielzahl von Pluspunkten für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland. So können sie ihre Zeit flexibler einteilen und beispielsweise Familienpflichten besser erfüllen. Remote Work trägt auch dazu bei, den täglichen Pendelverkehr zu reduzieren, was Zeit spart, Stress vermindert und der Umwelt guttut.

Darüber hinaus steigert das Arbeiten vom heimischen Schreibtisch aus die Produktivität. Wenn Mitarbeitende in einer vertrauten Umgebung tätig sind und die Möglichkeit haben, störende Faktoren zu minimieren, konzentrieren sie sich besser und arbeiten so effizienter. Remote-Teams haben oft auch Zugang zu einem breiteren Talentpool, da geografische Einschränkungen für die Einstellung von Mitarbeitern entfallen.

Allerdings ist Remote Work nicht allen Berufen vorbehalten: Wer im Handwerk, im Kranken- und Pflegebereich oder in der fertigenden Industrie arbeitet, ist bei dieser Option außen vor.

Fachkräftemangel sorgt für weiteren Siegeszug von Remote Work

Für andere Berufe ist das Arbeiten von daheim oder unterwegs prinzipiell kein Problem: Dazu gehören praktisch alle Bürojobs, bei denen der Arbeitgeber Remote Work erlaubt. Zudem sorgt die sinkende Zahl an qualifizierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern auf dem Arbeitsmarkt dafür, dass das Homeoffice immer mehr zum Standard wird: Für die sehr umworbenen Fachkräfte ist es heutzutage selbstverständlich, dass ihr nächster Arbeitgeber ihnen flexible Arbeitszeiten und das Büro daheim erlaubt.

So bietet beispielsweise der Finanzdienstleister Swiss Life Select auf Businessportalen, in Stellenanzeigen und auf seiner Website seinem potenziellen Vertriebsnachwuchs die freie Zeiteinteilung beim Arbeiten an. Dafür wirbt das Unternehmen mit mobilen Arbeitsangeboten und der Möglichkeit, seine Klientel in der Finanzberatung mithilfe der Videoberatung zu betreuen. Auf diese Weise entfallen für die Beraterinnen und Berater von Swiss Life Select Termine vor Ort, und damit zeitraubende Hin- und Rückreisen zum Kunden.

Auf diese Weise erfährt der durch die Covid-Epidemie angestoßene Remote-Work-Boom durch den Fachkräftemangel weiteren Schub: Unternehmen wie Swiss Life Select müssen das Arbeiten daheim im Rahmen ihres Employer Brandings weiter anbieten, um als attraktiver Arbeitgeber auf dem Arbeitsmarkt mithalten zu können.