Überwachungsvorwürfe - Burger King erneut in der Kritik

von Portrait von Andreas Broede Andreas Broede
Veröffentlicht am 16. Juni 2014

Der Skandal um die Fast-Food-Kette Burger King reißt nicht ab. Nachdem Ende April das investigative RTL-Format „Team Wallraff“ schwere Verstöße gegen Hygienevorschriften und mangelhafte Arbeitsbedingungen in mehreren süddeutschen Filialen dokumentierte, wurden nun erneut Vorwürfe gegen den Fast-Food-Riesen laut.

Dieses Mal stehen mehrere Restaurants im norddeutschen Raum im Fokus, auch sie geführt von einem Franchisenehmer, der mehrere Schnellrestaurants, unter anderem in Wilhelmshaven, Aurich und Bremerhaven, betreibt.

Die Wilhelmshavener Zeitung berichtet von Missständen und zweifelhaften Arbeitsbedingungen in den Betrieben des Unternehmers. Demnach fühlen sich die Mitarbeiter ausspioniert: „Das Schlimmste war das Gefühl der ständigen Überwachung“, so eine ehemalige Mitarbeiterin. So sollen unter anderem in einer Filiale zehn Kameras installiert gewesen sein, die von dem Franchisenehmer überwacht worden sein sollen. Einen ehemaligen leitenden Angestellten zitiert die Zeitung wie folgt:

„Wenn er sah, dass ein Schichtführer Pause macht, sich hingesetzt hat und aß oder trank, kam ein Anruf. Müller schrie dann denjenigen an, was ihm einfiele, da herumzusitzen. Oder er wies seinen Restaurantleiter gleich an, ihn zu kündigen."

Die Vorwürfe werden gegenüber der Zeitung bestritten. Die Kameras dienten „ausschließlich der Sicherheit“, nachdem die Filiale „schon öfter überfallen“ worden sei, auch habe es für die Mitarbeiter ausreichend Pausen gegeben. Dem Vorwurf, die von Burger King vorgegebenen „Haltezeiten“ - fertige Burger dürfen vor dem Verkauf demnach maximal zehn Minuten warm gehalten werden - seien nicht eingehalten worden, widerspricht er ebenfalls energisch.

Für das Systemgastronomie-Unternehmen mit deutschem Sitz in München dürften diese Nachrichten dennoch zur Unzeit kommen. Nach der Ausstrahlung der RTL-Sendung „Team Wallraff“ Ende April, einem Shitstorm in den sozialen Netzwerken und anhaltender Kritik am Umgang des Unternehmens mit seinem Franchisenehmer, hat das Image der Marke Burger King erheblich gelitten, wie die Wirtschaftswoche berichtete.

In einer Pressemitteilung von Anfang Mai versprach Andreas Bork, Geschäftsführer der Burger King Beteiligungs GmbH: „Unser Ziel ist es, die operativen Missstände sofort zu beseitigen, die Einhaltung unserer hohen Qualitätsstandards in unseren Restaurants und faire Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter sicherzustellen.“