©

Fleisch trifft auf Gemüse: Was sind Flexitarier?

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 19. September 2021

Ernährungstrends kommen und gehen. Während der eine Hype nur ein kurzes Gastspiel auf den Ernährungsplänen der Deutschen spielt, halten sich andere beständig und finden den Weg in den Alltag. Meist wird dabei konsequent vorgegangen, was vor allem Vegetarier oder Veganer betrifft. Wer bei diesen Gruppen mitmischen möchte, aber keineswegs auf Fleisch verzichten will, kann sich einer sehr flexiblen Gruppierung anschließen.

Das Bewusstsein für gesunde Ernährung hat in den letzten Jahren erheblich an Aufschwung gewonnen. Durch Klima- und Uwmeltbewegungen wie Friday For Future wurde die Aufmerksamkeit auch auf Missstände in der Nahrungsmittelindustrie gelenkt, die der aktuellen Generation übel aufstoßen. Um ein Zeichen zu setzen, entscheiden sich viele Anhänger für den gesunden Weg und fleischlose Nahrung. Mehr als 11,5 % weniger Fleisch wurde innerhalb der letzten 20 Jahre zwischen 1991 und 2020 konsumiert, hat Betway Online Wetten herausgefunden. Athleten und Spitzensportler wie Novak Djokovic ernähren sich seit Jahren pflanzlich, was ihnen nach eigenen Angaben dabei geholfen hat, ihr gesamtes Potenzial auszuschöpfen. Sport, ein gepflegtes Äußeres und ein fitter Lebensstil sowie der Einfluss der Celebrities spielen in dieser Entwicklung eine Rolle.

Der Weg zum Vegetarismus oder der Verzicht von allen tierischen Produkten ist jedoch ein harter Schnitt in der eigenen Ernährungsweise und steht oft in der Kritik, weiß Spiegel. Nicht jeder Mensch, der sich dafür entscheidet, kann mit dem plötzlichen Wegfall von tierischen Proteinen leben. Von dem deftigen Geschmack eines gegrillten Steaks ganz zu schweigen. Wer den Mittelweg wählt und seinen Fleischkonsum lediglich reduzieren und Abwechslung in seinen Speiseplan oder beim Restaurantbesuch bringen will, kann sich fortan einer neuen Gruppierung anschließen: die Flexitarier.

Alles hat seinen Namen

Um ehrlich zu sein: Ganz neu ist diese Art der Ernährung nicht. Unbewusst trägt sie jeder in sich, der mit etwas Köpfchen und Wissen seine Ernährung gestaltet. Doch vieles benötigt ein Label, um in der Gesellschaft wahrgenommen zu werden. Was keinen Namen hat, gibt es nicht. Damit die Abgrenzung von Gut (Vegetarier) und Böse (Fleischesser) nicht als veraltete Version existiert, taucht der Name Flexitarier seit einiger Zeit immer wieder auf. Alle Genießer, die sich gerne in Stück Fleisch gönnen und hin und wieder auch auf einen frischen Salat setzen, fühlen sich hier gut aufgehoben.

Die Allesesser stellen dabei den Genuss in den Vordergrund. Während Vegetarier oder Veganer oftmals aus unumstößlichen Prinzipien ihren Weg gehen und Fleischesser als Lustesser zu betrachten sind, gelten Flexitarier als bewusste Genussmenschen. Sie entscheiden sich gezielt für den guten Geschmack und achten darauf, wo die Lebensmittel herstammen, ohne auf bestimmte Speisen zu verzichten. Ein Mittelweg als Lösung? Ein Streitthema, findet die TAZ.

Ist eine normale Ernährung ok?

Es klingt absurd, doch die normale Art und Weise der Ernährung wird unter neuem Namen wiedergeboren. Fleisch und Gemüse auf einem Teller zu platzieren, ist wieder in Mode und gesund, wie Fit for Fun weiß. Zwar war es nie vom Speiseplan verschwunden, doch war es nicht selten mit Rechtfertigungen verknüpft. Wer Fleisch aß, war sich der Umwelt nicht bewusst. Als Flexitarier können sich Genießer aller Lebensmittel unter neuem Titel zusammenfinden. Maßloser Konsum ist an dieser Stelle jedoch nicht gerne gesehen: Das bewusste Entscheiden und das Wissen, wo Gemüse oder Fleisch herkommt und warum es gut für den Körper ist, sollte beim Kochen vorhanden sein. Überfischung, Massentierhaltung oder Import-Obst? Nein, danke! Lokale Anbieter und artgerechte Haltung sind Themen, die Flexitarier von allen Seiten betrachten und abwägen. Klassische Fast Food-Konsumierer müssen weiterhin ein Dasein im Schatten fristen.