Klimt-Krimi: Ein Kunsthändler stürzte sich ins Abenteuer. Was ergibt die Nasa-Analyse?

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 18. Januar 2013

Mit Techniken, die die Nasa auf dem Mars nutzt, analysieren Kunsthistoriker "Trompetender Putto" - vermeintlich von Gutav Klimt, dem Wiener Jugendstil Künstler, der letztes Jahr sein 150. Jubiläum feierte. Ein Kunst-Krimi, der sich gewaschen hat. Ist es ein echter Klimt, oder nicht? Das Gemälde galt als verschollen und wurde brisanter Weise 2012 in einer Linzer Garage aufgefunden. Darauf bläst ein lieblicher Engel in ein Horn - der "trompetende Putto" eben. Wie Frankfurter Rundschau berichtet, schreibt der Vizedirektor des Wiener Museum Belvedere, Alfred Weidinger, das Deckenfresko Gustavs Bruder Ernst zu. Oder ist es doch ein Werk von Gustav Klimt?

Der Kunsthändler Joseph Renz verteidigt die Echtheit des "trompetenden Putto". Er war es, der das Gemälde überhaupt fand, aber wie kam er darauf? Die Geschichte dazu liest sich wahrlich wie ein Krimi, denn Renz habe laut dem Bericht in einem alten Wiener Stadtführer das erste Indiz aufgespürt. Dem Stadtführer nach solle im ursprünglichen Klimt Atelier das besagte Putten-Fresko von Klimt und seiner Malergruppe lauern.

Kunsthändler Renz stürzte sich in das Abenteuer - statt dem Putto soll er allerdings einen Aufzugschacht gefunden haben. Wir würden nur zu gerne wissen, ob er sich dabei ein wenig fühlte wie Indiana Jones. Er gab die Suche jedenfalls nicht auf und soll dem Bericht nach kriminaltechnische Ermittlungen eingeleitet haben. Zwischenstand des Kunst-Krimis: Nach dem Fund des Freskos in der Linzer Garage wird laut Frankfurter Rundschau "Trompetender Putto" nun mit einem Gerät analysiert, das auch bei Mars Missionen eingesetzt wird. Nach dem Beschuss mit der Strahlenkanone könne eine Datierung des Gemäldes möglich werden. Der dafür verwendete Apparat sei einzigartig, da er die Oberfläche des Kunstwerkes absuchen kann, ohne diese im Geringsten zu stören. Pinselführung, Material und weitere Elemente werden akribisch untersucht und abgeglichen, bis sicher ist, ob das Gemälde eindeutig Gustav Klimt zugeschrieben werden kann.

Die Versteigerung steht schon so gut wie fest - nur wartet die Kunstwelt gespannt darauf, ob es sich tatsächlich um einen Ernst Klimt oder einen Gustav Klimt handelt. Stammt "Trompetender Putto" vom weit aus berühmteren Gustav Klimt, so wird sich der gefundene Schatz wesentlich teurer verkaufen lassen. So bleibt das Ergebnis der Restaurierung mit aufwendiger Nasa-Methodik spannend.

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