„The New Normal“ wird in Utah nicht normal werden

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 29. August 2012

Laut dem Medienmagazin dwdl weigert sich der US-Sender KSL im Mormonen-Staat Utah, eine Sitcom über ein schwules Pärchen zu zeigen, das mit Hilfe einer Leihmutter Nachwuchs bekommt:

KSL [gab offiziell bekannt], dass die Zuschauer in Utah nicht in den Genuss der neuen NBC-Serie kommen werden. Der Sender weigert sich, "The New Normal" auszustrahlen, wie Jeff Simpson (CEO der Mutterfirma Bonneville International) folgendermaßen begründete: "Nachdem wir die Pilotfolge gesehen haben, kamen wir zu dem Entschluss, die Serie nicht in unser Herbstprogramm zu nehmen. Im Sinne unserer Marke fühlt sich dieses Format in sämtlichen Dimensionen als unangebracht an." mehr...

Im Land der Freiheit und der Heimat der Mutigen fühlt man sich also von den „Anderen“ mal wieder auf den Schlips getreten. Ganz was Neues! Die vermeintliche Menschenrechtsbewegung um „One Million Moms“ hatte schon vor Wochen damit begonnen, gegen die Sitcom vorzugehen. Zu anders, zu nicht-konservativ, zu nicht-hetero war ihnen die Darstellung einer Welt, die sich nicht mit dem amerikanischen Ideal übereinbringen ließ. Paradox ist dabei, dass Utah als Heimat der Mormonen ohnehin nicht so ganz normal ist. Ein kurzer Exkurs: Was glauben die Mormonen? 1. dunkle Hautfarbe ist eine Strafe Gottes (man kann im Laufe seines Lebens aber wieder weiß werden, wenn man viel Gutes tut); 2. die Indianer waren eigentlich verlorene Juden; 3. magische Unterwäsche schützt; 4. Gott ist ein Mann, um die 1,80 groß, der auf einem Planeten namens Kolob lebt und Jesus durch ganz profanen Geschlechtsverkehr zeugte.

Zusammenfassung - Magische Unterwäsche: gut und angebracht; Schwule Beziehung: schlecht, unangebracht. God bless the U.S.A.!

 

US-Sender weigert sich, Schwulen-Sitcom auszustrahlen