„Schlag den Raab“ - Bernd aus dem Allgäu gewinnt 3,5 Millionen

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 17. Dezember 2012

Weit über vier Stunden lang war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den sechsmal in Folge ungeschlagenen Herausforderer Stefan Raab (46) und dem 27-jährigen Landwirt Bernd Stadelmann. Am Ende waren es zwei Matchball-Spiele in Folge. Raab holte bei seiner Meister-Kategorie „Blamieren oder Kassieren“ einen Punkt nach dem anderen und konnte die Entscheidung im vorletzten 14. Spiel noch einmal verwandeln. Und dann ging es um alles oder nichts - 3,5 Millionen oder nicht einen müden Cent. Bernd aus dem Allgäu war entschlossen. Die ganze Show hindurch, von 20.15 Uhr bis kurz vor ein Uhr nachts, hat er gekämpft wie ein Berserker, lag besonders in den körperlichen Disziplinen wie Biathlon und Basketball deutlich vorn. Ja, er wollte ihn, den Raab, besiegen. Sich durch einen riesigen Block Steckmoos zu wühlen, war für den Landwirt dann zwar kein Heimspiel, aber doch eine Herausforderung, bei dem man eher auf ihn denn auf Raab gewettet hätte.

Als Hilfsmittel für die etwa zwei Minuten dauernde Aktion, gab es nur eine kleine Gartenschaufel, mit der man sonst Blumen pflanzt. Stadelmann hieb und trat auf den bröseligen Kunststoff ein, schlitzte sich im Steckmoos-Wahn mit der kleinen Schaufel sogar die Jeans auf, wild entschlossen, das Spiel und die Millionen zu gewinnen. Und er schaffte es - Raab im Rücken, buddelte sich der drahtige Stadelmann durch den Block, zwängte sich dann mit einem Hechtsprung durch ein schmales Loch, das er in den Block gehauen hatte und läutete die Glocke, die ihn zum Multimillionär machte. Und in der Tat - Deutschland gönnt es ihm. Der charismatische Landwirt aus dem 1500-Seelen-Dorf Eisenharz hatte die Herzen des Publikums gewonnen, lange bevor er die sieben Koffer mit je einer halben Million Euro gewann. Der frisch gebackene Multimillionär will nun erst mal das Dachgeschoss ausbauen und sich mit Freundin Heidi ein paar neue Möbel anschaffen.