Peer Steinbrück greift bei Circus HalliGalli zum Bier und nach Wählerstimmen

von Portrait von Lisa Siewert Lisa Siewert
Veröffentlicht am 17. September 2013

Peer Steinbrück diese kleine Rampensau! Gestern Abend schaute er todesmutig bei „Circus HalliGalli“ vorbei, wohlwissend, dass dieser Besuch Triumph oder XXL-Fettnäpfchen werden kann. Doch Steinbrück bewies nicht nur Mut, sondern auch Humor und Schlagfertigkeit. Und Joko und Klaas fühlten sich mal wie echte Journalisten.

 

Komisch: Bei der Debatte um Stefan Raab als Kanzlerduell-Moderator, war es Steinbrück der moserte, Politik sei keine Unterhaltung. Gestern Abend jedoch war er da wohl anderer Meinung. Während seine Rivalin Angela Merkel einen Auftritt in der Manege abgelehnt hat, sah Peer Steinbrück wohl eine Chance sich kurz vor der Wahl einem sehr jungen Publikum zu präsentieren. Und er nutzte sie gut. Warum er hier sei? Fragte Klass zu Beginn. Weil sie zusammen ein nettes Bier getrunken hätten. Apropos Bier, Steinbrück habe vielen versprochen:

„Bis zur Wahl gar keinen Alkohol mehr trinken, das ist sehr anstrengend...aber das hält mich einigermaßen fit“

Tanzfee Palina überreichte Steinbrück dann kurze Zeit später ein guten Tropfen Hopfen. Danach gab es noch mehr Ulkerei – sei es Steinbrück beim Kanzlerduell in Slow Motion oder ein Zusammenschnitt in dem er mehr Feierei verlangt. Doch Joko und Klaas zeigten auch, dass sie nicht nur was von Klamauk verstehen, sondern auch von intelligenten, verständlichen Fragen. Und Steinbrück bewies: Es funktionieren auch einfach Antworten. Warum er sich das ganze antue, wollte Klaas wissen. Es sei sein Ehrgeiz, so Steinbrück. Deutschland aus dem Kreiverkehr holen und eine Richtung reinbringen. Später entlockten die Moderatoren dem Kanzlerkandidaten: Ein Politiker muss wahrhaftig sein – und die ganze Wahrheit ist nicht immer gut.

 

Peer Steinbrück greift bei Circus HalliGalli zum Bier und nach Wählerstimmen

 

Auch verriet Steinbrück seine Anti-Aggressionsübungen: Lieber den Parteichef auf Abwegen anrufen und Klartext reden anstatt Magen-Geschwüre kriegen. In der Wahlkampfarena die Zweite wurde es dann für Steinbrück nicht ganz so ungemütlich wie beim Original. Fragen bezüglich seines Sitzenbleibens in der Schule wandelte der geübte Redner in ein schnulziger Plädoyer um für 

„Eine zweite Chance für jeden dem es ähnlich geht“

Für seinen Auftritt erntete Steinbrück langen Applaus. Sicherlich hat sich durch diesen Auftritt sein Image bei der jungen Generation verbessert. Wie viele davon jetzt aber wählen gehen und sich nicht doch für Merkel entscheiden, wird sich erst am Sonntag zeigen Später in der Sendung trat dann noch ein Vertreter von "Die Partei" auf und diese betont ja:

"Das Bier entscheidet"

Auch wenn Steinbrück gestern zugab, keine Ahnung zu haben was ´Swag´ ist, bleibt uns zu resümieren: Lieber Peer, Mittelfinger hoch und sich bis zur Wahl einfach sagen:

 

YOLO