Buchrezension zu Valerie kocht - (c) Christina Schwärzler © Christina Schwärzler

Buchrezension zu Valerie kocht

von Portrait von Christina Schwärzler Christina Schwärzler
Veröffentlicht am 23. September 2015

 

Valerie kocht wurde von der britischen Autorin Maria Goodin geschrieben und erschien bereits im September 2013 als gebundene Ausgabe. 2015 erschien die Taschenbuch Ausgabe beim Rowohlt Verlag und brachte mich ab der ersten Buchseite abwechselnd zum Lachen und zum Weinen. 

 

In ihrer Kindheit wurde Nells großer Zeh in den Tee getunkt, wenn der Zucker mal wieder aus war, immerhin war sie das süßeste Baby im Ort. An ihre ersten fünf Lebensjahre kann Nell sich nicht erinnern und ist auf die Erwählungen ihrer Mutter angewiesen. Valerie zog sie alleine auf und zauberte köstliche Gerichte, die auch ihre Problematik mit sich brachten. Nells Narbe entstand, als ihrer Mutter ein Krebsküchlein entwischt war, dass sie zwickte, bevor es für immer unter dem Kühlschrank verschwand. Und vom falschen Hasen, der sich als Echter entpuppte und quer durch die Küche gejagt werden musste wollen wir gar nicht anfangen.

 

Als Valerie schwer erkrankt, holt Nell die Vergangenheit wieder ein. Die Geschichten, die Rezepte und vor allem die Spinnereien ihrer Mutter machen ihr zu schaffen. Alles bloß Phantasien und wirres Gerede von dem nichts stimmt. Oder doch? Die Bilderbuchkindheit von der ihre Mutter immer noch erzählt und beharrt, stellt sich langsam als Gegenteil heraus. Auf sich allein gestellt beginnt sie Nachforschungen über ihre Vergangenheit.

 

Maria Goodin studierte Französisch und Englisch an der University of Kent. Sie lebte in Frankreich und Frankfurt. Valerie kocht ist der erste Roman der Autorin. Zurzeit lebt sie zusammen mit ihrem Mann und ihrer Katze in Hertfordshire, England.

 

Ich konnte das Buch nach der Seite nicht mehr aus der Hand legen, jede Zugfahrt wurde genutzt, um weiterlesen zu können. Valerie kocht erzählt eine Geschichte über die Liebe zum Kochen und der Beziehung zwischen Mutter und Tochter auf eine tragische aber auch komische Art und Weise.

Zwischen drin musste ich das Buch weglegen, um nicht in der Öffentlichkeit zu weinen, nahm es aber direkt wieder in die Hand, weil ich wissen musste wie es weitergeht. Beim Lesen entsteht ein Wechselbad der Gefühle, bei dem mich die anderen Fahrgäste vermutlich für total wahnsinnig gehalten haben, bei meinem Kichern und anschließendem Schluchzen.

Der Roman Valerie kocht war eines der besten Romane, die ich seit langer Zeit gelesen habe und kann jedem ans Herz legen, der auf der Suche nach einem Buch mit Tiefgang ist.