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Eigenheim energieeffizient sanieren: 5 hilfreiche Tipps

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 17. August 2022

In Deutschland gibt es rund 21 Millionen Immobilien, die allesamt Energie für Wärme, Warmwasser und Licht benötigen. Der Anteil mit einer schlechten Energieeffizienz liegt bei rund 70 Prozent. Derart energetisch schlechte Wohnhäuser verbrauchen jährlich pro Quadratmeter 150 bis 200 Kilowattstunden Endenergie – viel mehr, als für ein warmes Zimmer eigentlich nötig wäre. Denn die meiste Energie löst sich quasi in Luft auf. Schuld daran sind alte, zugige Fenster, eine schlechte Außendämmung oder eine veraltete Heizanlage. Grund genug, das Eigenheim energieeffizient sanieren zu lassen. Damit schonen Sie nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern tun auch der Umwelt etwas Gutes.

Das Eigenheim energieeffizient sanieren – so gelingt der Anfang

Ehe mit der energieeffizienten Sanierung begonnen werden kann, müssen die energetischen Schwachstellen festgestellt werden. Sinnvoll dafür ist das Hinzuziehen eines Energieexperten. Mit einem Energiecheck ermittelt er:

Wo das Gebäude optimiert werden sollte.

Welche Kosten dabei voraussichtlich entstehen.

Welche Auswirkungen die energetische Sanierung hat.

Anschließend wird der Fahrplan für die energieeffiziente Sanierung des Eigenheims festgelegt. Grundsätzlich ist ein energetisches Gesamtkonzept für ein Gebäude immer sinnvoll. Denn wer beispielsweise nur seine Heizung erneuert, aber weiterhin undichte Türen und Fenster hat, der verliert und verschwendet auch in Zukunft unnötige Energie.

Sobald der Fahrplan steht, können entsprechende Fördermittel beantragt werden.

Energieeffizientes Sanieren des Eigenheims wird gefördert

Für das energieeffiziente Sanieren des Eigenheims können Fördermittel beantragt werden. Diese laufen unter dem Begriff Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)

Wer beispielsweise sein Eigenheim energieeffizient sanieren möchte, kann den BEG Wohngebäude - Zuschuss (461) beantragen. Mit diesem wird die energetische Sanierung von Wohngebäuden gefördert, damit sie das Energieniveau eines Effizienzhauses erreichen können. Gefördert wird durch Investitionszuschüsse. Das können bis zu 75.000 € pro Wohneinheit sein. Insgesamt beträgt die Förderung zwischen 25 bis 50 % der förderfähigen Kosten. Dafür müssen aber die technischen Mindestanforderungen eingehalten werden und ein Energieeffizienz-Experte muss involviert werden.

Je besser die Energieeffizienz des Eigenheims nach der Sanierung sein wird, desto höher fällt der Zuschuss aus. Die Mehrkosten für eine Wärmedämmung oder eine neue Heizungsanlage werden durch Fördermittel der Bafa getragen. So erhalten Sie ab 15. August 2022 bis zu 40 Prozent Ihrer Kosten wieder, wenn Sie eine alte, funktionierende Ölheizung gegen eine nachhaltige Anlage austauschen lassen.

Dennoch können die Sanierungskosten trotz einer Förderung die eigenen monetären Mittel übersteigen. Das trifft in der Regel auf Immobilien aus den frühen 50er-Jahren zu. Doch allein mit den folgenden 5 Sanierungsmaßnahmen werden auch solche Häuser etwas energieeffizienter.

Kellerdecke dämmen

Die Dämmung der Kellerdecke ist eine preiswerte und schnelle energieeffiziente Sanierung des Eigenheims. Geschickte Heimwerker können das sogar allein durchführen. Die Dämmung verringert den kalten Luftzug gegen die Fußböden im Erdgeschoss. Somit kann der Gesamtverbrauch der Heizkosten um rund 10 Prozent gesenkt werden. Pro Quadratmeter müssen Sie 50 bis 80 Euro einplanen.

Obere Geschossdecken dämmen

Durch das Dämmen der Geschossdecke reduzieren sich die Heizkosten in einem Einfamilienhaus um etwa acht Prozent. Jährlich sind das schnell einige 100 Euro. Je nach Dämmmaterial kostet die Maßnahme rund 80 bis 250 Euro pro Quadratmeter.

Rohrleitungen und Heizungspumpen dämmen

Gerade in alten Gebäuden sind Wasserleitungen und Heizungspumpen oftmals ungedämmt. Der Aufwand dabei ist eher gering. Je nach Material kostet die Rohrisolierung pro Meter Heizungsrohr zwischen 2 bis 9 Euro.

Neue Fenster mit besserer Verglasung

Die größte Schwachstelle sind meist die Fenster. Gerade in alten Gebäuden finden sich oft noch Fenster mit Einfachverglasung. Über diese kann viel Energie entweichen. Soll das Eigenheim energieeffizient saniert werden, sind moderne Fenster ein Muss. Pro Fenster fallen rund 500 Euro an.

Erneuerung alter Thermostatventile

Moderne Thermostatventile können rund sieben Prozent Energie einsparen, wie eine Studie der TU Dresden belegt. Das sind bis zu 100 Euro jährlich – und dass bei gerade einmal 20 bis 40 Euro Materialkosten pro Ventil.

Eine energieeffiziente Sanierung des Eigenheims lohnt sich

Spätestens nach 15 Jahren sind die Kosten einer vollständigen energieeffizienten Sanierung eines Eigenheims refinanziert. Bei kleinen Maßnahmen noch schneller. Dafür muss aber beim energieeffizienten Sanieren alles richtig gemacht werden. Damit dies gelingt, empfiehlt sich die Beauftragung der ein oder anderen Fachfirma. Geeignete Dienstleister in Ihrer Nähe wie Elektriker, Handwerker usw. können Sie über Plattformen wie Listando.de finden und beauftragen.