Hooligan-Demo gegen Salafisten am 26. Oktober in Köln
Veröffentlicht am 24. Oktober 2014
Köln steht am Wochenende eine Demonstration bevor, bei der Hooligans gegen Salafisten demonstrieren wollen. Vermutlich werden auch rechtsextreme Gruppierungen mitdemonstrieren. Geplant ist die Veranstaltung für den kommenden Sonntag, den 26. Oktober.
Die Veranstaltergruppe, die sich selbst "HoGeSa" nennt, was als Kürzel für "Hooligans gegen Salafisten" stehen soll, hatte bei einer seit dem 23. Oktober angemeldeten und inzwischen gelöschten Facebookgruppe bereits rund 19.000 "Gefällt mir"-Angaben (Stand: 24. Oktober, 11 Uhr). Auf der Facebookseite fand sich zum Beispiel auch der Eintrag eines Mannes, der seine Anreise von Berlin aus für die Demo ankündigte. Der Facebookauftritt propagierte deutlich Zusammenhalt.
Zeit Online kommentierte am 13. Oktober, die Islamfeindlichkeit fungiere als Klammer, die die Szene zusammenhalte: Mit dem einsetzenden Niedergang der rechtsextremen Parteien wie der NPD und dem Verbot zahlreicher Neonazi-Kameradschaften, vor allem auch in Westdeutschland, seien diese Aktivisten auf der Suche nach neuen Protestformen und würden auch deshalb bei den Hooligans mitmischen.
Der Kölner Stadt-Anzeiger schrieb, dass der Bezug zur rechten Szene spätestens dann deutlich werde, wenn man den Anmelder der Demo nennt. Das sei nämlich laut ksta.de Dominik Horst Roeseler, Pro-NRW-Ratsherr aus Mönchengladbach.
Doch auch die Gegenseite formiert sich zum Widerstand. Auf der bekanntermaßen linksgerichteten Website von indymedia etwa rufen die Kölner ANTIFA und kurdische Gruppen zur Gegendemonstration auf.
André Faßbender von der Pressestelle der Polizei Köln antwortete auf unsere Anfrage, wie sich die Kölner Polizei auf die Demonstration vorbereitet:
"Wir stehen im engen Austausch mit anderen Sicherheitsbehörden und bereiten uns umfassend auf den Einsatz vor. Zu genauen Vorbereitungen kann ich Ihnen aus einsatztaktischen Gründen keine Angaben machen."
Wir fragten auch, ob die Polizei Ausschreitungen erwartet. Seine Antwort:
"Beide Veranstalter rufen geschlossen zu gewaltfreien (!) Demonstrationen auf. Allerdings können wir Taten von Einzelpersonen oder kleineren Gruppen nicht gänzlich ausschließen"
Bleibt zu hoffen, dass das Wochenende in Köln friedlich verlaufen wird.