- (c) Alexandra Lux - Weitblick Köln © Alexandra Lux - Weitblick Köln

Benefizauktion in Köln - Flucht in Kunst und Medien

von Portrait von Julia Grimm Julia Grimm
Veröffentlicht am 23. Februar 2017

Die Studentin und Vorstandsmitglied von Weitblick Köln Mona Schubert lernte den Künstler Gara Rasul in einem Kunstseminar an der Universität zu Köln kennen. Sie erzählte dem aus dem Irak stammende Künstler von Weitblick. Weitblick kommt ursprünglich aus Münster. Weitblick Köln feiert dieses Jahr sein neunjähriges bestehen und engagiert sich sowohl im In- als auch im Ausland mit verschiedenen Bildungs- und Kulturaktionen. So sind sie im Ausland z.B. in Kenia, Benin, Kambodscha oder Malawi vertreten, wo sie Bildungspatenschaften für Mädchen übernehmen oder sich für den Bau von Schulen oder Universitäten einsetzen. Gara Rasul war so beeindruckt von der Arbeit, dass er ohne zu Zögern anbot, eines seiner Gemälde der Initiative zu spenden. Dies war der Startschuss für die Vortragsreihe zum Thema Flucht in Kunst und Medien. 

So startete das Projekt vergangenen Oktober. Rasul selbst kam einst aus dem Irak nach Deutschland. Das Bild „Ohne Titel“ aus der Serie „Menschenbild in Blau“ malte er bei seiner Ankunft in Köln in den 90er Jahren. Inspirationsquelle waren dabei Menschen in der Innenstadt und in Cafés -  mal malte er sie mit klaren Gesichtszügen, mal nur schemenhaft. Damit drückt das Gemälde nicht nur die verschiedenen Formen der Selbst- und Fremdwahrnehmung in einer unbekannten Stadt aus, sondern auch die der entfernten Heimat.

Auf dem Bild ist eine menschliche Silhouette zu sehen, ein Glas Tee und ein Buch mit der arabischen Aufschrift „Die Seele meiner Mutter“. In Rasuls Werken spielen immer Erinnerungen an bestimmte Orte und Situationen mit rein, auch seine Erfahrungen als Geflüchteter lässt er in seine Arbeit mit einfließen.

 

Alexandra Lux - Weitblick KölnAlexandra Lux - Weitblick Köln

"Ich denke, dass es wichtig war eine Diskussionsplatform mit Bezug zu dem Thema an die Universität zu holen und zu zeigen, dass Studierende sehr wohl politisch interessiert sind und eine Meinung haben, die sie auch vertreten möchten", so Alexandra Lux,Vorstandsmitglied von Weitblick Köln, die gemeinsam mit Mona Schubert die Leitung des Projekts inne hat.

Alexandra Lux - Weitblick KölnAlexandra Lux - Weitblick Köln

Am Dienstag waren neben Weitblick-Mitgliedern und Studierenden auch unbekannte Gesichter dabei. „Gerade die Mischung aus Jung und Alt macht die Diskussionen interessant“, meint Alexandra Lux. Für die Zukunft möchte man noch weitere Vortrags- und Diskussionsreihen anregen, auch zu anderen Themen, damit die Menschen wieder anfangen - miteinander -  zu reden, als nur stumpf aneinander vorbei.