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Freaks–Unheimlich schön Die neue Show ab dem 5. März im GOP Varieté-Theater Bonn

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 6. März 2020

Ich habe bereits viele Shows im Bonner GOP Varieté Theater gesehen, aber diese Show löst bei mir den absoluten WOW Effekt aus. Dies war eine komplett andersartige Show, in der das Besondere, das Fremde und das Abnormale zur Sensation wird. Im Stil der Tradition damaliger Jahrmärkte überraschen Artisten mit seltsamen, andersartigen Eigenschaften wie bärtige Frauen oder Kleinwüchsige die Zuschauer und faszinieren mit Darbietungen, die für Gänsehaut und Grusel sorgen. Die GOP-Show „Freaks“ ist wie eine Zeitreise in die Skurrilität dieser vergangenen Tage. Sie feiert das Skurrile, das Subtile und das etwas Schräge mit einer bunten Show aus Artistik, Witz und Musik. Unter der Regie von Detlef Winterberg wird die alte Tradition des Jahrmarktes wieder zu neuem Leben geboren. Zwei Stunden Programm mit ungewöhnlichen Artisten, spritzigen Effekten und einer gekonnten Inszenierung, die unter die Haut geht. Die scheinbar gelenk- und wirbellose Spinnenfrau, muskelbepackte Kraftpakete, die Dame mit „Bart“ oder auch die verführerische Schwertschluckerin – sie alle und mehr sorgen in der Show „Freaks“ für spannende Showmomente und puren Nervenkitzel, der teilweise schon beim Zuschauen für ein flaues Gefühl in der Magengrube sorgt.

Als Zeremonienmeister und Musikgenie ist der Londoner Künstler Elyas Khan der wohl außergewöhnlichste Charakter auf der GOP-Bühne. Er schuf den Soundtrack zu der bildgewaltigen Show und sorgt mit seiner energetischen, und über die gesamte Show handgemachten, Musik für eine besonders unheimlich schöne Atmosphäre.

Hier nochmal die Artisten im Einzelnen:

Elyas Khan  - Der Freakmaster

Vielleicht der exzentrischste, bestimmt aber einer der inspirierenden Sänger und Komponisten unserer Zeit: Elyas Khans Stimme klingt wie „über Bourbon geschmolzene Schokolade“ sagen die Kritiker über einen Weltbürger, der schon überall auf dem Planeten seinen Nährboden fand, um dann dort seine musikalischen Spuren zu hinterlassen –mit einem Sound, der irgendwo zwischen Folk, Punk und Elektro liegt. Im Augenblick findet der Brite in Berlin den richtigen Rahmen für sein außergewöhnlich vielseitiges Können. Sein Sound ist elektrisierend. Seine Präsenz als Bühnencharakter nicht minder. Elyas Khan ist die Idealbesetzung für den Meister aller Freaks, in einer aufregend anderen GOP Show.

Gabriel Drouin – Die bärtige Lady

Gabriel begann schon als Kind mit dem Erlernen der Karate-Kunst und schaffte es vor einem Eintritt in die Nationale Zirkusschule in Montreal sogar zum Junior WKA Weltmeister in Kata. 2013 arbeitete er nach dem Abschluss der Zirkusschule mit dem weltberühmten Cirque Éloize. Mittlerweile hat Gabriel seinen Lebensmittelpunkt in das schöne München verlegt. Bei Freaks übernimmt Gabriel die Co-Regie und wird in der Rolle der bärtigen Lady mit seinem Können am Cyr begeistern.

Sébastien Tardif – Der Gnom

Seine Leidenschaft ist das Süßigkeiten-Essen. Sébastien Tardifs größter Traum: Im kommenden Jahr die Weltmeisterschaft in dieser bisher noch nicht amtlichen Disziplin zu gewinnen. Auch sonst entsprechen die Werte dieses herrlich schrägen Vogels nicht unbedingt der Norm: Als seinen aufregendsten Auftrittsort benennt er die Straßen seines Heimatlandes Kanada, auf denen er bei -30 Grad einen Handstand-Act zeigte und dabei fast erfror. So verwundert es kaum, dass dem renommierten Comedian auch in „Freaks“ eine außergewöhnliche Rolle zukommt: Er schlüpft aus seinem Ei, erblickt als erstes den Zeremonienmeister des Spektakels und wird ihn fortan nicht mehr aus den Augen lassen.

Louis-Marc Bruneau-Dumoulin & Camille Tremblay – die schöne und der Freak

Die beiden jungen kanadischen Artisten Camille Tremblay und Louis-Marc Bruneau-Dumoulin trafen sich an der renommierten National Circus School of Montreal und sind seit ihrem Abschluss bereits in mehr als 15 Ländern aufgetreten. Mit perfekt aufeinander abgestimmten Bewegungen versetzen sie ihr Publikum immer wieder aufs Neue ins Staunen und gewannen schon viele Auszeichnungen wie beispielsweise den Silbernen Preis beim Solycirco Festival. Camille und Louis-Marc werden uns mit ihrer Vertikaltuch-Darbietung sowie ihren solistischen Acts beweisen, dass auch Freaks durchaus elegant sein können.

Estrella Urban – Die Spinnenfrau

Die klassische Freakshow des vorletzten Jahrhunderts stellte menschliche Wesen mit extremen, manchmal animalischen Eigenschaften zur Schau. Sie spielte mit der Faszination des Besonderen und inszenierte das auf subtile Weise. Genau die Elemente nutzt Estrella Urban. Die Absolventin der Berliner und der Turiner Artistenschule wählte die klassische Disziplin der Handstand-Akrobatik, um sich von ihrer spinnenhaft-gefährlich-schönen Seite zu zeigen. Die mystische Atmosphäre rund um Estrella wird durch den geschickten Einsatz von Ton und Licht auf die Spitze getrieben.

Vanessa Collini – Die Irre

Die Kanadierin Vanessa Collini pausierte nach einer Verletzung ihre artistische Tätigkeit und nutzte die Zeit, um eine Ausbildung als Sozialarbeiterin zu absolvieren. Nach Abschluss der Ausbildung und vollständiger Genesung kehrte sie aber wieder in die Zirkuswelt zurück, weil sie dort einfach Ihre Bestimmung sah. Sie begann dann ihre ungewöhnliche körperliche Biegsamkeit immer mehr für sich als Ausdrucksmittel zu entdecken. Sie besuchte die Zirkusschule „École nationale de Cirque“ in Montreal, um dort ihre enorme Flexibilität, Dynamik und Bühnenpräsenz immer weiter zu trainieren. Heute ist sie eine feste Größe in der internationalen Varietéwelt.

Fibi Eyewalker – Die Fakir Diva

Das Leben ist wild und gefährlich. Das gilt insbesondere, wenn man sich als Beruf für das kunstvolle Schwertschlucken entschieden hat. So geschehen bei ihr: Sie brachte sich die altehrwürdige Schaustellerkunst selbst bei, nannte sich bald Fibi Eyewalker und eroberte mit ihrem riskanten Können das Publikum in Japan, Israel, den USA und überall sonst auf dem Planeten. Keine Frage: Die temperamentvolle Künstlerin ist ein absolutes Einzelstück und darf im Ensemble der Show „Freaks“ auf keinen Fall fehlen.

Vladimir Snitko; Vladimir Karvatyuk – Die Nordmänner

Kateryna Gaidamanchuk – Die Hexe

Wenn sich eine zarte Person wie Kateryna von zwei Kerlen durch die Luft wirbeln lässt, weder vor Schrauben noch vor Salti zurückschreckt, dann muss es da so was wie Urvertrauen geben. Und so ist es auch. Denn Kateryna Gaidamanchuk ist mit einem der beiden starken Vladimirs, die sie auf Händen und ihren stählernen Köpern tragen, seit langem sehr glücklich verheiratet. Außerdem arbeitet das Trio Trilogy schon zusammen, seit sie gemeinsam das Circus College of Kiew besuchten. Ihre ausgefeilte Technik basiert auf enormer gemeinsamer Erfahrung. Egal, auf welcher Bühne der Welt das Trio bislang auftrat, immer sorgen die Drei für sprachloses Staunen über so viel Kraft und Körperbeherrschung.

Wie immer gibt es die Möglichkeit, ein saisonal variierendes Menü im Theater Saal zu genießen.

Das aktuelle Menü zu dieser Show besteht aus:

Vorspeise:

Tomatensuppe

Basilikum-Ricottaravioli / Seranoöl



Hauptspeise

Gegrilltes Schweinefilet

Kohlrabi | Kartoffelroulade


Dessert 

gebackenes Vanilleeis | Rhabarber


Vorstellungen finden von Mittwoch bis Sonntag statt. Eintrittskarten sind bereits ab 29 Euro erhältlich. Auf Wunsch können die Gäste das GOP auch genussvoll erleben und einen Besuch der Show mit Menüarrangements im Varieté-Saal oder im Restaurant Leander kombinieren. Zudem lädt die Piano Bar mit stimmungsvoller Live-Musik zum Ausklang des Abends ein.

Informationen und Buchungen täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr bzw. bis Showbeginn unter (02 28) 422 41 41 oder unter variete.de