Hat Johnny Depp seinen Pepp verloren? "The Lone Ranger" in der Kritik

von Portrait von Marlon Kumar Marlon Kumar
Veröffentlicht am 9. Juli 2013

Walt Disneys Western-Neuauflage "The Lone Ranger" von Regisseur Gore Verbinski mit US-Schauspieler und Fluch der Karibik-Held Johnny Depp heimste in den USA deklassierende Kritiken ein. Am ersten Startwochenende musste sich das über 200 Millionen Dollar teure Remake in den Vereinigten Staaten mit nur 29,4 Millionen eingespielten Dollar begnügen. Im August kommt der Streifen auch hierzulande in die Kinos.

Neben dem faden Drehbuch und der Überdosis Action-Klamauk nehmen Kritiker vor allem Johnny Depp und seinen maskierten Co-Star Armie Hammer als Ursache für die Pleite. Der einst so beliebte Depp, der überwiegend exzentrischen Charakteren Leben einhaucht, spielt in "The Lone Ranger" den Indianer Tonto, der mit Reid als Hollywood-typisches Helden-Duo über die weite Steppe juckelt und einer Banditenschar den Gar ausmachen will. Unzählige Kritiker in den USA bezeichnen den Film als banal, langweilig oder gar überflüssig.

Außerdem gerät Depp ins Kreuzfeuer der Huffington Post, weil er sich mit einer Gage von 20 Millionen pro Rolle dem Kapitalismus statt der Kunst verschrieben hätte. Einst ebnete Depp ein Independent-Film den Weg ins große Hollywood-Boulevard. Jetzt soll er kürzlich einem Produzenten abgesagt haben, weil dieser die geforderten Modalitäten nicht erfüllen konnte. Er wolle nicht für weniger als 20 Millionen arbeiten, hieß es aus Managerkreisen. Dieser Profitgier ist es geschuldet, dass Depp nun anscheinend lieber billige Hollywood-Streifen den tiefsinnigen und oftmals besseren Indie-Produktionen vorzieht. Kein Wunder, dass er von Puristen zerstückelt wird. Die Konsequenz ist das Ausbleiben von Zuschauern.

Dieser Reinfall knüpft an die letzten Depp-Enttäuschungen in der jüngsten Vergangenheit an: "Dark Shadows", "The Rum Diary" und das katastrophale Fiasko von "The Tourist" mit Angelina Jolie zeigten bisher, dass Depp entweder kein Händchen für gute Drehbücher hat oder lediglich nach Gage aussortiert.

In den USA sind die kleinen Minions mit "Ich- Einfach Unverbesserlich 2" (Original: "Despicable Me") am langen Feiertagswochenende immer noch Platz 1 an der Kinokasse – mit eingespielten 142 Millionen Dollar.