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"Mission: Impossible": Tom Cruise auf der Jagd nach der "Rogue Nation"

von Portrait von Juliane Hexelschneider Juliane Hexelschneider
Veröffentlicht am 18. August 2015

Es ist schwer den neuen "Mission: Impossible"-Film "Rogue Nation" an Hand von ernsthaften Kriterien zu bewerten. Wie will man eine Story einordnen, in der der Hauptgegner den einfachen Namen das Syndikat trägt? Wie will man schauspielerisches Können bewerten, wenn Tom Cruise meist nur von Flugzeugen, Metallpfählen oder Motorrädern hängt? Und kann man einen Film wirklich nur an den spektakulären Action-Sequenzen festmachen?

Wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen. Die Handlung des mittlerweile fünften Teils der Reihe ist schnell erzählt: Die geheime Organisation für die Ethan Hunt (Tom Cruise) arbeitet, die IMF, soll aufgelöst werden. Doch dann bekommt Ethan durch Zufall einen Hinweis, dass das die Untergrundorganisation "Syndikat", von der alle glauben, dass es sie nicht gibt, tatsächlich existiert. Er wird gekidnappt und muss untertauchen. Während sowohl die CIA als auch das Syndikat hinter Ethan her sind, muss dieser mit der Hilfe seiner Mitstreiter William Brandt (Jeremy Renner, besser bekannt als "Avengers" Hawkeye), Benji Dunn (Simon Pegg, "Shaun of the Dead") und Luther Stickell (Ving Rhames, "Pulp Fiction") herausfinden wer der Kopf des Syndikats ist und wie man ihn ausschalten kann. Dabei hilft Ihnen die schöne Ilsa Faust (Rebecca Ferguson), die mehr weiß, als sie preisgeben will.

Die Handlung ist nicht wirklich komplex: Die IMF ist mal wieder gefährdet, es gibt mal wieder einen mysteriösen Gegner – Die Frage warum und wer bleibt dabei eine hypothetische auf die im Grunde keine Antwort nötig ist. Aber wer schaut schon einen Sommerblockbuster wegen der Handlung? Das kuriose ist, dass auch die Action-Sequenzen nicht wirklich spektakulär sind. Zumindest im Vergleich zur Sommer-Konkurrenz wie "Fast & Furious", die Autos quer durch die obersten Stockwerke von Wolkenkratzern jagen.

Dazu kommt, dass Tom Cruise mittlerweile jeglichen Anspruch von echtem schauspielerischen Können aufgegeben hat. Ein langer Blick in die Kamera und Schweigen ersetzen die Mimik, die Actionhelden wie Daniel Craigs" James Bond" oder Matt Damons "Jason Bourne" zu dreidimensionalen Charakteren gemacht haben. Und trotzdem ist "Mission Impossible: Rogue Nation" bei weitem kein schlechter Film. Es gibt viele Lacher, nicht zuletzt wenn Über-Held Cruise nach einer Wiederbelebung gekonnt cool über die Motorhaube seines Hightechflitzers rutschen will und auf der anderen Seite in den Dreck fällt.

Auch die Nebendarsteller verleihen dem Film eine gewisse schauspielerische Tiefe, allen voran Rebecca Ferguson als Ilsa Faust. Sie ist die Antithese zu Bryce-Dallas Howards Rolle Claire in "Jurassic World", denn Sie kämpft wie die Männer, muss nicht von Ethan Hunt gerettet werden und fällt am Ende des Films auch nicht verliebt in seine Arme. Starke Frauenrollen sind in Actionblockbustern vom Kaliber "Mission: Impossible" eher selten und so ist Ilsa Faust (trotz des abwegigen Namens) die zweite denkwürdige Frauenrolle nach Furiosa in "Mad Max: Fury Road" in diesem Kinojahr. Alleine dafür lohnt es sich den Film zu sehen.

Natürlich sind neben den sehr guten Nebendarstellern auch wieder atemberaubende Kulissen das Highlight des Films. Egal ob in Marokko, London oder der atemberaubenden Wiener Staatsoper - filmisch kann sich der neue "Mission:Impossible" wirklcih sehen lassen. Auch der Nostalgie-Faktor der Original-Serie wird wieder aufgegriffen und so ist der Film, trotz der dürftigen Story, immer noch eines: Richtig gutes Popcorn-Kino. Und manchmal reicht das schon.