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Rettung für das Kino: Zwei Blockbuster sorgen für neuen Aufschwung

von Portrait von Redaktion Stadtmagazin Redaktion Stadtmagazin
Veröffentlicht am 31. August 2023

Es liegen harte Zeiten hinter der Kinobranche! Nachdem die Streamer für sinkenden Zuschauerzahlen verantwortlich gemacht wurden, folgten zahlreiche Monate geschlossener Türen und dunkler Leinwände aufgrund einer globalen Ausnahmesituation. Der einstige Zauber der großen Blockbuster und des Gemeinschaftsgefühls im Kinosaal schien durch ein angestaubtes Image und unerwartete Entwicklungen verflogen zu sein. Doch zwei kommende Filmstarts machen es sich zur Aufgabe, den Kinosommer 2023 zu retten.

Reine Abspielstätte oder Erlebnistempel? Um Gäste und Publikum wieder ins Haus zu bekommen, versuchen Kinos weltweit auf Innovationen zu setzen. Während 3D zum festen Programm gehört, versuchen einige Betreiber mit 4DX-Sälen das Unterhaltungslevel anzuheben. Wind, Wasser, Gerüche und Bewegung transportieren das Gesehene direkt in den Saal und lassen den Zuschauer den Film am eigenen Körper spüren. Auch verstärkte Besuche von Filmschaffenden vor Ort, wie es zuletzt der Hauptverband Deutscher Filmtheater (HDF) mit der Reihe „Dein Kino. Dein Star“ ins Leben rief, verleihen den Filmpalästen wieder Glamour.

Hinzu kommen modernisierte Serviceangebote und Extras, die für ein unvergessliches Erlebnis sorgen. Neben Popcorn, Softgetränken und Nachos wird das Gastro-Portfolio stets erweitert und durch hochwertige Weine, Burger oder vegane Alternativen ergänzt. Zudem hält digitale Abwicklung Einzug in den Foyer-Bereich: An der Gastronomie Kasse zahlen Besucher bargeldlos oder mit digitalen Zahlungsweisen oder sichern sich Tickets bereits online. Die Wege, die Kinos gehen, um den Anschluss zu ihren Kunden wiederherzustellen, ist auf dem besten Weg. Nach unzähligen Remakes, Franchises und Sequels hat auch Hollywood diese Notwendigkeit erkannt.

Von Puppen und Wissenschaftlern

Allerdings startet mit „Mission Impossible: Dead Reckoning – Teil 1“ vorerst ein weiteres Action-Highlight mit Tom Cruise, welches zweifellos für Aufsehen und Einnahmen in Millionenhöhe sorgen wird. Einen Innovationspreis verdient das Spektakel trotz atemberaubender Stunts trotzdem nicht. Der mittlerweile 7. Teil der Reihe bedient sich klassischen Action-Thriller-Elementen, die lediglich durch die Prämisse „Höher, schneller, weiter“ getoppt werden will. Ein netter Versuch, der allerdings keine Jubelschreie auslöst. Deutlich bessere Chancen, als Retter des Kinosommers 2023 geadelt zu werden, haben derweil Greta Gerwigs „Barbie“ und Christopher Nolans „Oppenheimer“. Zwei Filme, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber durch ihre Detailliebe und unverbrauchten Drehbücher überzeugen.

Schon seit vergangenem Jahr warten Fans von Margot Robbie („Amsterdam“) und Ryan Gosling („La La Land“) sehnsüchtig darauf, die beiden Hauptdarsteller als Barbie und Ken zu sehen. Verpackt in einer humorvollen, aber zugleich kritischen Story um Rollenmodelle, Lebensansichten und Schönheitsidealen, legt Greta Gerwig („Little Women“) den Finger in die Wunde und zeigt die perfekte Vorstellung einer Frau in einem neuen Licht. Deutlich düsterer geht es in Nolans „Oppenheimer“ zu. Cilian Murphy („Sunshine“) übernimmt die Rolle des Physikers Robert Oppenheimer, der als Leiter des Manhattan-Projekts die Welt verändern sollte.

Internet-Hype feuert Starts an

Dass die Erwartungen an die beiden Kinostarts entsprechend groß sind, zeigt der jüngste Hype auf den Social-Media-Plattformen: Unter dem Namen „Barbenheimer“ feiern Filmfans im Netz die beiden Blockbuster mit selbst kreierten Postern und Memes. Pinke Glitzerwelt trifft grauen Realismus: kontrastreicher könnten die Hollywood-Filme kaum sein! Wer das Rennen an der Kasse machen wird, wird ab 20. Juli entschieden, wenn Gerwig und Nolan ihre Produktionen zeitgleich anlaufen lassen. Den Kinos dürfte der Hype in jedem Fall entgegenkommen, um sich gegen die heißen Sommertemperaturen mit cooler Filmware durchzusetzen.