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Optiker machen sich fit für neue Ansprüche ihrer Kunden

von Portrait von Marco Kedeinis Marco Kedeinis
Veröffentlicht am 10. Mai 2023

Auch Optiker müssen mit der Zeit gehen, um erfolgreich zu sein.

Eigentlich sollte das Geschäft mit den Augen ziemlich sicher vor Krisen sein. Menschen mit Sehschwäche wird es noch sehr lange geben – vielleicht sogar für immer. Somit müssten sich Optiker theoretisch keine Sorgen machen, dass sie obsolet werden wie manch ein Geschäft im Einzelhandel. Oder?

In Wahrheit sind auch Optiker von der Konkurrenz des Internets und von leeren Einkaufspassagen betroffen. Menschen sind zwar noch auf die Leistungen wie Sehtests oder Kontaktlinsenanpassungen angewiesen, aber eben nicht darauf, beim Optiker auch gleich die passende Brille zu kaufen. Somit können Optiker massiv Kunden verlieren, wenn sie sich nicht auf die Wünsche ihrer Kunden einstellen.

Angebote vor Ort und im Internet verbinden

Da Onlineangebote eine Konkurrenz darstellen, wollen viele Optiker ebenfalls mitmischen. Eine ansprechende Website ist grundsätzlich wichtig, um auffindbar zu sein. Idealerweise wird diese noch mit einem Onlineshop kombiniert – und mit einem Social-Media-Auftritt, der von Bildern und Videos geprägt ist, die Brillen in Szene setzen.

Besonders innovative Optiker machen aus Online-Interessenten Kunden für Filialen und aus Filialkunden wiederum Online-Interessenten. Indem Brillenmodelle nach der Sichtung im Shop an ein Geschäft vor Ort gesendet werden, können Kunden die Brillen testen und Anpassungen direkt vornehmen lassen. Fühlen sich Kunden wiederum in einer Filiale wohl, ist es sinnvoll, ihnen gute Angebote für die nächste Online-Bestellung zu machen. Das Internet wird also als zusätzliches Tool genutzt, um Kunden glücklicher zu machen.

Mehr Service, mehr Ambiente

Den Kunden Optionen zu geben, ist ein erster guter Schritt. Allerdings bewahrt er noch nicht davor, dass Kunden einfach eine Beratung in der Filiale in Anspruch nehmen und ihre Brillen und Kontaktlinsen dann irgendwo anders bestellen. Somit müssen Kunden sich unbedingt wohlfühlen und eine ausgezeichnete Beratung erhalten.

Für viele Menschen ist das Onlineshopping so selbstverständlich geworden, dass sie wirklich von einem Gang in ein Geschäft vor Ort überzeugt werden müssen. Optiker haben hier den Vorteil, dass Sehtests nun mal Angesicht zu Angesicht geschehen müssen. Somit gibt es einen Ansatzpunkt, um Kundenbindung zu betreiben.

Ein Rundum-Sorglos-Paket muss her: Versand nach Hause, viele Sondermodelle (z. B. Blaulichtfilter) im Angebot haben und auf neueste Design-Trends eingehen – das kann Kunden begeistern. Natürlich kommt eine ausführliche und fachlich einwandfreie Beratung dazu. Wird die Filiale dann noch ansprechend eingerichtet, können Kunden aus einem Besuch beim Optiker ein kleines Highlight machen, das ein paar Klicks auf dem Smartphone definitiv abhängt.

Social-Media-Marketing für junge Zielgruppen

Brillen sollen beim Sehen helfen und gut aussehen. Was dabei mehr Gewicht hat, ist sehr unterschiedlich. Manche Menschen wollen einfach nur gut gucken können – sie bleiben jahrelang bei einem Brillenmodell und sie interessieren sich nicht für Trends. Allerdings gibt es von dieser Art Brillenträger nicht mehr viele.

Denn die Brille ist Teil des Outfits und Teil der Außendarstellung. Somit legen viele Menschen wert darauf, neue Modelle und Designs zu kennen – und dafür lassen sie sich online inspirieren. Optiker investieren zunehmend Zeit und Geld in die Erstellung attraktiver Social-Media-Posts, um Kunden anzulocken. Da Brillen oft als Fashion-Accessoire gelten, können Influencer-Kampagnen und Kurzvideos Wunder wirken.