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Tipps, wie jeder die perfekte Brille findet

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 10. Dezember 2021

In Deutschland tragen etwa 50 Prozent der Menschen eine Brille, weil sie eine Sehschwäche haben. Eine Brille zu tragen, ist jedoch längst keine medizinische Notwendigkeit mehr. Es ist trendy eine Brille zu tragen und damit eine besondere Ausstrahlung zu erreichen. Dabei gibt es eine riesige Auswahl an Modellen: große Nerd-Brillen, dezente kleine Brillen, Brillen mit markanter Fassung und rahmenlose Brillen. Hinzu kommt, dass es auch bei den Brillengläsern mittlerweile alle möglichen Extras gibt. Die Frage ist dann: Wie ist es möglich, sich in einer so großen Vielfalt an sehr unterschiedlichen Brillenmodellen zurechtzufinden und die passende Brille auszuwählen? Ein paar Tipps können dabei helfen, die perfekte Brille zu finden.

Die Brillenform – welche passt zum Gesicht?

Bei der Auswahl der passenden Brille spielt die Gesichtsform eine sehr große Rolle. Gesichter haben die unterschiedlichsten Formen: rund, oval, rechteckig, herzförmig. Natürlich passen dann nicht alle Brillenformen gleichermaßen gut. Dabei kann die folgende Faustregel helfen: zu einem runden Gesicht passt eine eckige filigrane Bille, zu einem kantigeren Gesicht passen weiche, runde Formen besser. Wenn das Gesicht herzförmig und eher dreieckig mit einem schmal zulaufenden Kinn ist, schmeichelt eine ovale, filigrane Brille. Eine dicke Fassung und dunkle Farben würden das eher zierliche Gesicht erschlagen. Ist das Gesicht eher trapezförmig, schmeichelt eine Brille mit schmalen Gläsern und betonten Kanten. Wer ein ovales Gesicht hat, kann jede Brillenform tragen. Die allerneusten Trends in Sachen Brillenmode gibt es immer auf der Interlook, der Fachmesse für Augenoptik.

Die Gesichtsform allein ist nicht entscheidend

Die meisten Gesichter lassen sich nicht klar einer Gesichtsform zuordnen. Denn neben der Form spielen Länge, Breite und auch die Augenbrauen eine wichtige Rolle.

So ist es beispielsweise empfehlenswert, dass die Brillenfassung nicht an die Augenbrauen stößt. Sie passt sich an die natürliche Form der Augenbrauen an. Wer gerade Augenbrauen hat, für den ist eine gerade, eckige Brille gut geeignet. Sind die Augenbrauen geschwungen oder oval, sind leicht runde Modelle gut geeignet. Auf keinen Fall sollten die Augenbrauen von der Brille komplett verdeckt werden.

Zudem sollte die Brille zur Gesichtsbreite passen und mit der breitesten Stelle des Gesichts abschließen. Zu einem langen, schmalen Gesicht oder einer hohen Stirn sehen auffällige Brillen mit einer markanten Fassung gut aus. Für ein kurzes eher breites Gesicht eignen sich Halbrandbrillen oder filigrane Metallbrillen besser.

Das eigene Bedürfnis und die Einsatzgebiete der Brille

 

Wichtig bei der Auswahl einer neuen Brille ist auch der Zweck. Es gibt Brillen für die unterschiedlichsten Einsatzgebiete. Am Computer ist eine andere Brille notwendig als zum Lesen oder Autofahren. Weiterhin wichtig ist, ob die Sehhilfe den ganzen Tag in Gebrauch sein wird oder nur gelegentlich. Wer sich hier im Vorfeld genügend Gedanken macht, kann dem Augenoptiker genau sagen, wozu die Brille sein wird. Dann kann dieser viel besser dabei helfen, die perfekte Brille zu finden.

Die Brillengläser

Beim Brillenkauf ist die Fassung das Offensichtliche. Doch viel wichtiger sind die Brillengläser, die über die Sehqualität entscheiden. Der Optiker kann mithilfe von bestimmten Messungen die Gläser genau auf die Pupillen ausrichten.

Kunststoff- oder Mineralglas?

Die Vielfalt an Brillengläsern mit verschiedenen Funktionen ist groß. Vor einigen Jahren waren die meisten Brillengläser aus Mineralglas. Mittlerweile sind etwa 95 Prozent Kunststoffgläser im Einsatz. Sie sind robust und leicht, für ein angenehmes Tragegefühl. Wie dick die Brillengläser am Ende sind, ist von der Dioptrienzahl abhängig.

Funktionelle Brillengläser

Brillengläser gibt es mittlerweile mit vielen verschiedenen Funktionen. Eine Beschichtung kann sich antistatisch oder wasserabweisend machen. Phototrope Gläser sind selbsttönend und passen sich unterschiedlichen Lichtverhältnissen an. Entspiegelte Gläser sind gut für Outdoorsportler und für Autofahrer sind polarisierende Gläser empfehlenswert, die Spiegelungen und andere störende Lichtreflexe abblenden.

Die Farbe der Brille

Ein weiteres sehr offensichtliches Merkmal ist die Farbe des Brillengestells. Zu jedem Menschen passen andere Farben besonders gut. Das hängt vom individuellen Farbtyp ab. Dabei gibt es Frühling-, Sommer-, Herbst- und Wintertypen. Zu welchem Farbtyp jemand gehört, hängt von seiner Hautfarbe, der Augen- und Haarfarbe ab.

Sommer- und Wintertypen sind eher kühl. Die Haare sind hell und haben einen leichten Unterton in Grau oder Silber. Auch der Hautton ist eher kühl. Die Augenfarbe ist meistens grau, blau oder blaugrün. Wenn die Brille in einem kühlen Farbton gehalten ist, passt das besonders gut, beispielsweise Grau, Schwarz, Blau oder Silber.

Frühlings- und Herbsttypen sind eher warm. Das Haar ist meist braun mit goldenem oder rötlichem Touch. Die Haut schimmert golden bis gelblich. Warme Farben und Erdtöne passen hier am besten, wie Braun, Olivgrün oder Gold.

Allerdings muss die Brillenfarben nicht nur zum Farbtyp, sondern auch zur Kleidung passen. Eine neutrale Farbe passt zu sehr vielen Outfits. Ein goldenes Metallgestell harmoniert besonders gut mit goldenem Schmuck, während eine silberne Fassung besser zu Silberschmuck passt.

Verschiedene Gestelle ausprobieren

Die Auswahl an verschiedenen Brillen ist enorm groß. Deshalb braucht die Auswahl der passenden Brille etwas Zeit. Sehr hilfreich ist es, ein Foto mit den verschiedenen Brillenmodellen zu machen und viele verschiedene Modelle anzuprobieren. Der Optiker kann schon eine kleine Vorauswahl treffen, wenn er die Bedürfnisse seiner Kunden ein wenig kennt und beispielsweise weiß, aus welchem Material die Brille sein soll oder auf welchem Preisniveau sie liegen darf.

Die Brille muss auch richtig sitzen

Wenn das passende Modell gewählt ist, heißt es ein paar Tage warten, bis die Brille fertig ist. Der letzte Schritt ist auch noch wichtig. Die Brille muss richtig sitzen. Dafür kann der Augenoptiker bei einer Anprobe vor Ort sorgen. Er kann die Brillenbügel so zurechtbiegen, dass sie auch bei langem Tragen nicht drückt und dass die Brille nicht von der Nase rutscht.