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Macht Geld glücklich?

von Portrait von Marco Kedeinis Marco Kedeinis
Veröffentlicht am 13. Juni 2023

Sechs Richtige im Lotto sind sehr selten und wer den Jackpot knackt, ist ein echter Glückspilz. Im November 2022 gewann ein Spieler aus Berlin sage und schreibe 120 Millionen Euro. Das ist aber noch nicht im oberen Bereich. Weitere Superlativen kommen da aus den USA. Ein Einsatz von nur zehn Dollar machte Manuel Franco aus West Allis in Wisconsin im April 2019 zum Millionär. Ganze 768 Millionen Dollar gewann er, als der den Jackpot der Lotterie "Powerball" knackte. Die Chance für einen Gewinn stand bei 1:292,2 Millionen. Dies war bis heute sogar der dritthöchste Jackpot in der Geschichte der USA. Und erst im November 2022 beim Powerball in den USA gewann ein Spieler aus Kalifornien die unfassbare Summe von 2 Milliarden Dollar. Allerdings müssen Gewinner in den USA Lottogewinne versteuern. Hier hat der Gewinner zwei Möglichkeiten. Entweder er erhält den Betrag über einen Zeitraum von 29 Jahren in Raten ausbezahlt oder aber er lässt sich den kompletten Gewinn mit deutlichem Steuerabzug in einer Summe ausbezahlen. Der Betrag liegt wohl nach den fälligen Abzügen noch bei 998 Millionen Dollar. In den beiden genannten Fällen ist aber mit Sicherheit genug zum Leben übriggeblieben.

Wir wollen hoffen, dass der Kalifornische Gewinner der 2 Milliarden mit seinem unfassbaren Reichtum glücklich wird. Interessante Umfragen haben allerdings ergeben, dass viele Menschen, die etwa online casino nutzen und kleinere Gewinne im vier- bis fünfstelligen Bereich erzielen, mit ihrem Leben oft zufriedener sind als jene, die einen Jackpot in Millionenhöhe knacken.

Aber nur wer wirklich mit Geld umgehen kann und einen kühlen Kopf bewahren kann, wird wohl glücklich. Wer kennt nicht die Geschichten ehemaliger Lottomillionäre, die später verarmt sind oder bei denen sich aufgrund des ungeplanten Reichtums das Privatleben veränderte und bestehende Ehen und Partnerschaften deswegen zerstört wurden.

Eins dieser Beispiele ist zum Beispiel das Ehepaar Gillian und Adrian Bayford aus Suffolk in England. 2012 gewannen sie 190 Millionen Euro bei der Lotterie Euro Millions. Das Paar und gleichzeitig Betreiber eines Plattenladens freute sich riesig, sie wollten aber dennoch ihr Leben so weiterleben wie bisher und auch ihren Plattenladen weiterbetreiben. Zu den finanziell überschaubaren Wünschen, die sich die beiden erfüllen wollten, gehörten eine Zugfahrt durch die Rocky Mountains und ein Sportwagen. Die Kinder des Paares freuten sich auf einen Besuch in Disney World. Doch das viele Geld zerstörte nichtsdestotrotz ihre Ehe. Konflikte, die vorher einfach nicht in den Alltag gehörten, nahmen aufgrund des hohen Gewinnes zu viel Platz in der Beziehung ein.

Extrem reich zu sein, ist in der Vorstellung der meisten sehr schön, aber vielleicht ist es doch manchmal besser, weniger zu gewinnen, zum Beispiel bei dem beliebten online Spiel Sweet Bonanza. Nicht mit dem vielen Geld umgehen konnte auch William Bill Post. Den Amerikaner machte die Pennsylvanian Lottery 16,2 Millionen Dollar reicher. Post war ein Waisenkind und stammte somit aus armen Verhältnissen. Nun wollte er sich endlich den Luxus gönnen, von dem er so lange träumte. Er spendierte seinen Geschwistern Firmen und Autos, gab seiner Freundin ein Drittel der Gewinnsumme ab und kaufte sich eine Villa und ein Flugzeug. Danach trennte sich seine Freundin von ihm und sein Bruder wollte ihn von einem Auftragskiller töten lassen. Sein Vermögen wurde immer kleiner, so dass er schließlich Schulden hatte. Er lebte von einer Behindertenrente und starb im Alter von 66 Jahren acht Jahre nach dem großen Lottogewinn. 

Wir haben eine weitere Geschichte recherchiert: Der Brite Michael Carroll gewann im Jahr 2002 9,7 Millionen Pfund. Carroll hatte zwar Glück, er hatte aber keine Erfahrung über den richtigen Umgang mit Geld.

Aus dem einstigen Arbeiter wurde ein vermögender Playboy, der fortan in einer Villa lebte und wilde Partys veranstaltete. Er investierte in teure Autos und baute tatsächlich hinter seiner Villa eine private Rennstrecke. Nach einigen Jahren war das Geld aufgebraucht und er war dazu gezwungen, die Villa und die Autos wieder zu verkaufen. Nahezu mittellos jobbte er wieder als Müllmann.