- (c) Hedi Klingers / Willi Klinger / Klassiker der österreichischen Küche / Brandstätter © Hedi Klingers / Willi Klinger / Klassiker der österreichischen Küche / Brandstätter

Hedi Klingers Klassiker der österreichischen Küche - Buchrezension

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 5. Mai 2022

Ein Rezeptschatz aus fünf Generationen Wirtshauskultur

Rund vierzigmal erwähnt Thomas Bernhards „Theatermacher“ den kleinen Ort Gaspoltshofenim oberösterreichischen Hausruckviertel. Grund dafür: der dort ansässige Gasthof Klinger, Bernhards Stammlokal.

Dort stand damals Hedi Klinger am Herd, Gastwirtin in vierter Generation. Ihre feine bodenständige Küche wurde vielfach ausgezeichnet, ein Höhepunkt war die Ehrung für Verdienste um das „Kulinarische Erbe Österreichs“.

Heute wird der Gasthof in der Familie liebevoll weitergeführt. 

Ein wunderbares Standardwerk zur ur-österreichischen Küche!

Die Autoren:

Hedi Klinger

Unter dem neuen Titel „Hedi Klingers Klassiker der österreichischen Küche“ liegt der Rezeptschatz der ehemaligen Wirtin im Gasthof Klinger, der bereits in drei Auflagen des Standardwerks „Hedi Klingers Familienküche“ erschienen ist, nun in erweitertem Umfang vor. Mit über 30 zusätzlichen Rezepten, darunter auch Hedis feine Weihnachtsbäckerei, ist dieses kulinarische Vermächtnis weitgehend vollständig dokumentiert.

Willi Klinger

Er entdeckte seine Leidenschaft für Weinbau beim renommierten Weinhändler A. V. Stangl in Salzburg. Später war er maßgeblich beim Aufbau der Weinhandelskette Wein & Co beteiligt, bevor er als Geschäftsführer der Freien Weingärtner Wachau Pionierarbeit für den Österreichischen Wein auch am internationalen Parkett leistete. Von 2007 bis 2019 war er Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing und seit 2020 ist er Geschäftsführer von Wein & Co.

Zum Inhalt:

Mit 240 Seiten, die in die Kategorien Jausen und kalte Vorspeisen, Suppen, Hausmannskost, Hauptspeisen, Beilagen, Mehlspeisen und Grundrezepte eingeteilt sind, hat man schon ein schweres Buch in der Hand. Willi Klinger hat den Rezeptschatz seiner Mutter gesammelt und kommentiert, von feinen Suppen über deftige Hausmannskost und große Braten bis zu Wildküche und der „Original Klingertorte“. Das Beste daran: Die Rezepte sind ebenso gut wie gelingsicher, viele sind verblüffend einfach und alle gut nachzukochen.

Hier mal ein kleiner Einblick ins Buch:

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Spinatnocken mit Nussbutter

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Backhendl

Fazit:

Das Buch ist wirklich sehr schön und wertig aufgemacht und toll fotografiert. Schon beim Anblick der vielen Bilder läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Die Rezepte sind gut nachvollziehbar, einfach nachzukochen und mit vielen Variationsmöglichkeiten und Beilagentipps versehen. Ein Glossar erklärt die weniger bekannten österreichischen Vokabeln, Paradeiser kennt ja mittlerweile jeder, aber bei manchen anderen Ausdrücken wie z.B. Geselchtes (geräuchertes Fleisch) wäre ich ohne die Erklärung ratlos geblieben bzw. hätte erst Google um Rat fragen müssen. Alles in allem ein wirklich sehr gelungenes Kochbuch, dass man immer wieder gerne auch mal durchblättert um sich von den tollen Fotos inspirieren zu lassen. Auf meiner Liste stehen noch einige Rezepte, die ich nachkochen werde.