©

Fitness-Influencer - Wie Fitfluencer Instagram erobern

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 18. Mai 2021

Gute Ernährung und reichlich körperliche Betätigung sind die Grundlage für einen gesunden Lebensstil. Mehr noch, diese beiden Komponenten sind der Grundstein für einen muskulösen Körperbau und sportliches Aussehen. Mit der enormen Beliebtheit von Instagram und anderen sozialen Netzwerken, entstand in den letzten Jahren hierzu ein ganz neues Berufsbild: Das des Fitness-Influencers.

Was macht einen Influencer zu einem Fitness-Influencer

Influencer sind Personen, die über viele Follower auf ihren Social Media Kanälen und damit über eine große Reichweite verfügen. Sie stellen ihr Leben öffentlich zur Schau und verdienen dabei ihr Geld mit Kooperationen für Werbedeals, Product-Placements und Rabattcodes, die sie an ihre Follower ausgeben.

Auch die Fitness-Branche macht sich diese Influencer zunutze. Sie verkaufen einen extrem sportlichen Lebensstil und geben ihrer Community Einblicke in ihren Fitness-Alltag, außerdem geben sie Anregungen und Tipps, wie man selbst ein gesünderes und sportlicheres Leben führen kann. Das geht über das Posieren in hübschen Sportoutfits im Fitness-Studio, wie es viele Influencer tun, hinaus. Fitness-Influencer geben konkrete Fitspo, eine Kombination aus Fitness und Inspiration, indem sie selbst Workouts zum zu Hause nachmachen kreieren und online stellen oder ihre Ernährungspläne inklusive der passenden Supplements, wie es sie bei sundt.de gibt, teilen. Viele der Fitness-Influencer arbeiten außerdem als Ernährungsberater, Motivationstrainer oder Fitnesstrainer.

Nicht alle Fitness-Influencer sind qualifiziert

Jedoch ist nicht alles Gold, das glänzt. Um ihre Trainings-Programme und gesponserten Produkte verkaufen zu können greifen viele der Fitness-Influencern zu Tricks. Um dem Schönheitsideal eines trainierten Körpers zu entsprechen, helfen spezielle Posen, bei denen zum Beispiel der Po stark betont wird, während die Taille schmaler und kleiner erscheint. Außerdem kann viel mit Licht- und Schattenverhältnissen, Kamerawinkeln, Filtern, die über die Bilder gelegt werden, und Bildbearbeitung beziehungsweise Retuschierung gearbeitet werden, um vorteilhafter und muskulöser auszusehen. So entsteht eine unechte Welt, die für viele aus der Community der Fitfluencer ein Ideal darstellt und dem sie mit aller Macht nacheifern wollen. Wie schwierig es für die Influencer selbst ist, von Berufs wegen immer dem Ideal eines muskulösen Körpers entsprechen zu müssen, zeigt sich am Beispiel von Sophia Thiel. Die Bodybuilderin, hatte sich für mehrere Monate aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, nachdem sie den Anforderungen ihrer Branche nicht mehr standhalten konnte. Erst kürzlich feierte sie ihr Comeback und berichtete, wie es ihr in dieser Zeit erging.

Die Fitnessprogramme, die die Influencer online zur Verfügung stellen, sind oft auf schnelle Erfolge ausgelegt. Mit hohen Intensitäten bei der Trainingseinheit sollen schnell Muskeln aufgebaut und Fett abgebaut werden. Dass deutlich sichtbare und klar definierte Muskeln nur schwer auf lange Sicht erhalten werden können, wird oft nicht mit erwähnt. Auch dass die Trainings für sich allein stehend und nicht gepaart mit einer korrekten Ernährung, für den Körper nicht nachhaltig sind, wird oft verschwiegen. So ist es zum Beispiel völlig normal, erst einmal einige Kilos zuzunehmen, bevor man abnimmt. Denn bei anhaltendem Training baut der Körper zunächst Muskeln auf, die zusätzliches Gewicht auf die Waage bringen, bevor er Fett abbaut. Auch eine ausreichend hohe Kalorienzufuhr pro Tag ist für einen anhaltenden Trainingserfolg notwendig. Fitness-Influencer, die nicht über dieses notwendige Fachwissen verfügen, können ihren Followern derart wichtige Informationen nicht vermitteln. Ihre Inhalte sind darum meist oberflächlich anstatt wirklich lehrreich und von Produktplatzierungen, mit denen sie zusätzliches Geld verdienen, geprägt.