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Der wichtigste Unterschied zwischen digitalen Währungen und Kryptowährungen

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 23. Dezember 2021

Kryptowährungen werden in der Regel als digitale Währungen bezeichnet, jedoch ist diese Bezeichnung komplett falsch. Wer Bitcoin und Etherum als Währung bezeichnen würde der müsste die grundlegenden Voraussetzungen für eine Währung herstellen können. Diese sind vor allem ein entsprechender Gegenwert. Ein Euro wäre Niemals irgendetwas wert, wenn das Land, für den er steht, oder im Falle des Euro´s die Staatengemeinschaft die dahinter steht, keine Währungsreserven und/oder ein entsprechendes Bruttosozialprodukt hätte auf die sich der Wert der Währung beziehen kann. In diesem Sinne ist gleich klargestellt das eine Kryptowährung prinzipiell keine echte Währung sein kann. Doch kommen mit E-Euro und E-Yuan mittlerweile neue Währungen auf den Tisch die sicherlich in Zukunft eine Rolle spielen werden. Wie können solche digitalen Währungen sich als Währung bezeichnen wenn sie keinen entsprechenden Gegenwert besitzen.

Weder Bitcoin noch Dogecoin besitzen einen Gegenwert. Natürlich kann man Bitcoin zu einem bestimmten Wert verkaufen, aber diesen Wert bestimmt lediglich die Nachfrage. Sprich eine Kryptowährung ist nur so lange Geld wert wie eine Nachfrage danach besteht. Würde ein Krypto Handelsverbot, wie zuletzt in China erlassen, in Deutschland oder Europa erfolgen, zum Beispiel aus Gründen des Umweltschutzes, was nicht unrealistisch erscheint, würde der Wert schlagartig sinken und das beträchtlich. Ein Krypto Handelsverbot würde aber eine digitale Währung nicht beeinflussen. Warum wäre das so?

Eine digitale Währung wäre im Prinzip etwas ähnliches wie Bargeld. Bargeld basiert auf dem Versprechen der europäischen Zentralbank einen gewissen Wert vorzuhalten. Dieser Wert setzt sich aus Goldreserven, Rohstoffreserven und natürlich dem Brutto Sozialprodukt zusammen. Eine digitale Währung wäre demnach den gleichen Regeln unterlegen wie reguläres Geld. Sprich ein Handel mit einem digitalen Euro, zum Beispiel, könnte durchaus reglementiert werden, reguliert und kontrolliert, zumindest rechtlich vollkommen nachvollziehbar möglich. Während Kryptowährungen weitestgehend unkontrollierbar und nahezu unmöglich regulierbar (außer durch ein Verbot) sind, wäre eine staatliche digitale Währung auch deutlich Wertstabiler.

Während Kryptowährungen bei hunderten von Händlern zu unterschiedlichen Preisen gehandelt werden können, wäre das mit einer digitalen echten Währung nicht möglich. Anbieter wie bitcoin buyer app, die ihr tägliches Brot mit Handel von Kryptowährungen verdienen, könnten zwar grundsätzlich auch den Handel mit digitalen Währungen wie dem E-Euro oder dem, bereits in der finalen Testphase befindlichen, E-Yuan (China) anbieten, jedoch wäre das digitaler Devisenhandel. Dazu müssten sich die Anbieter nicht nur entsprechende Lizenzen besorgen, sondern auch Versicherungen vorweisen, die eine finanzielle Rückversicherung bieten, sie müssten sich den Regularien der jeweiligen Märkte unterwerfen und auch entsprechende Kontrollinstrumente zulassen.

Das bedeutet das ein E-Euro wenn er denn erscheinen sollte, sicherlich eine komplett andere Sache ist wie eine Kryptowährung. Hier müssen wir mittlerweile aufpassen das wir in Diskussionen digitale Währungen und Kryptowährungen klar voneinander trennen. Aber bis es zu einem E-Euro kommen wird, werden wohl noch einige Jahre vergehen. Auch versucht man sich bei der EZB, laut einem Bericht des Manager Magazins die direkte Konkurrenz zu Geschäftsbanken zu ersparen indem man die Summe der E-Euro in einem Wallet begrenzt. Der Name „Digital Euro“ soll Gerüchten zufolge bereits fest stehen, was durchaus dafür sprechen könnte das die Notenbanken, rund um die Welt, bereits konkrete Planungen haben wie digitale Währungen aussehen sollen.

Allen voran ist hier wohl China mit seiner digitalen Zahlungskultur deutlicher Vorreiter. Im Land der aufgehenden Sonne benutzt man seit vielen Jahren, quer durch alle Bevölkerungsschichten, selbst als Rentner oder Obdachloser, digitale Zahlungsmöglichkeiten. Hier haben sich vor allem Alipay, ein Zahlungsdienst des weltweit größten Marktplatzes für digitalen Warenvertrieb, sowie WePaydurchgesetzt. WePay ist ein Zahlungsdienst der vom größten Chinesischen Social Media Unternehmen ins Leben gerufen worden ist. Das Netzwerk stellt eine Mischung aus Whatsapp und Facebook dar und viele Chinesen verbringen fast ihr komplettes digitales Leben in diesem Medium, was natürlich eine sehr große Kundschaft von Anfang an ermöglichte. Akzeptiert werden die Zahlungsarten nicht nur in China sondern teilweise auch in Urlaubsorten an die viele Chinesen reisen mögen, wie z.B. in der Schweiz wo viele auf Alipay setzen.