Deutscher SAP-Mitgründer Hasso Plattner spendet Milliarden

von Portrait von Martin Busch Martin Busch
Veröffentlicht am 20. Februar 2013

Der deutsche SAP-Mitgründer Hasso Plattner (69) will über die Hälfte seines Vermögens verschenken. SAP erziehlt mit der Entwicklung spezieller Unternehmenssoftware einen Jahresumsatz von 17 Mrd Euro und hat weltweit über 230.00 Kunden. Mit dem Versprechen mindestens die Hälfte seines Privatvermögens von 5,4 Mrd Euro folgt er der Initiative "The Giving Pledge" (das Spendenversprechen). Melinda und Bill Gates sowie Warren Buffet gründeten das Spendenforum für Superreiche im Jahr 2010 als sie selbst mehr als die Hälfte ihres Geldes spendeten. Nach wie vor belegen sie die Plätze zwei und drei der legendären Forbes Liste. In den vergangenen drei Jahren sind dem Beispiel von Gates und Buffett über hundert Milliardäre gefolgt. Während fast alle Gönner aus den USA kommen, fand "The Giving Pledge" bei deutschen Reichen keinen Zuspruch. Hasso Plattner ist der erste Deutsche, der bereit ist Milliarden aus eigener Tasche für einen guten Zweck zu geben. Grundvorraussetzung um in die Riege superreicher Philantropen aufgenommen zu werden, ist mindestens fünfzig Prozent sines Vermögens zu Lebzeiten oder im Todesfall zu spenden. Wo das Geld hingeht, entscheidet jeder Spender selbst. Es besteht kein juristischer Vertrag, vielmehr geht es um ein moralisches Versprechen, erklärte Investor Warren Buffet einst.

Plattner spricht davon, es sein ein Privileg gewesen an der Karlsruher Universität quasi kostenlos studieren zu dürfen - eine der besten technischen Schulen in Deutschland. Ohne diese Förderung hätte er SAP nie zu dem heutigen Erfolg führen können. Nun will er mit seinem Spendenversprechen der Gesellschaft etwas zurückgeben. Neben dem Deutschen wurden elf weitere Milliardäre aus acht Staaten in den Club aufgenommen. Darunter sind der britische Unternehmer Richard Branson und der russische Oligrarch Wladimir Potanin. Damit zählt "The Giving Pledge" 105 Mitglieder.

Zum Start der Initiative im Jahr 2010 rührte Microsoftgründer Bill Gates auch in Deutschland die Werbetrommel für seine Kampagne. Nachdem bereits über 40 Superreiche aus den USA zugesagt hatten, reagierten die Deutschen eher zurückhaltend bis ablehnend. Gegenüber dem Nachrichtenmagazin Spiegel sagte der Vermögensverwalter einer der hiesigen Superreichen, man empfinde dieses Spendenverhalten als zu marktschreierisch. Der Hamburger Reeder Peter Krämer kritiserte ebenfalls die amerikanische Spendenorganisation und empfiehlt deutschen Reichen sich gemeinsam an eine etabliertere Organisationen zu wenden. Darüberhinaus vertritt der Hanseat den Standpunkt, dass Reiche wie er von öffentlicher Seite mehr zur Kasse gebeten werden sollten.