Preiskampf während E3: Sonys PlayStation will Microsofts Xbox One unterbieten

von Portrait von Marlon Kumar Marlon Kumar
Veröffentlicht am 11. Juni 2013

Auf der E3 in Los Angeles kündigte Sony an, dass die zum Weihnachtsgeschäft erscheinende PlayStation 4 vorraussichtlich 399 Euro kosten wird. Das sind 100 Euro weniger als Microsofts Xbox One, die zum ungefähr gleichen Zeitpunkt erscheint. Der legendäre Kampf zweier Giganten beginnt: Sony und Microsoft künden revolutionäre Modelle für ihr System an. Die PlayStation 4 wird sich hauptsächlich auf Gamer konzentrieren, während die Xbox One Medienzentrum im heimischen Wohnzimmer werden will.

Zuletzt musste Microsoft wegen der vorgesehenen Online-Authentifizierung heftige Kritik der Spielergemeinde und von Datenschützern einstecken. Demnach müssen Spieler einmal täglich mit dem Internet verbunden sein, um die aktuellsten Titel spielen zu können. Offline-Gaming wird nur befristet möglich sein, was ein Versuch Microsofts ist, der Spielepiraterie vorzubeugen. Die Firma will automatisch erkennen, ob ein Produkt neu oder gebraucht gekauft wurde. So besteht die Möglichkeit, die Nutzung von gebrauchter Software zu unterbinden. Dass man sich mit solchen erheblichen Veränderungen keine Freunde macht, sollte spätestens nach dem Fehlstart der Online Spiele- und Distributionsplattform Origin bekannt sein. Sony wird darauf gänzlich verzichten und hofft so, sich in die Gunst der Gamerherzen zu manövrieren.

Preiskampf während E3: Sonys PlayStation will Microsofts Xbox One unterbieten

Außerdem ist es mit der PlayStation 4 möglich, neben einer exklusiven Spielfilmdatenbank auch auf TV-Inhalte von Netflix zugreifen zu können. Des Weiteren stehen dem Verbraucher der Dienst Music Unlimited mit etwa 20 Millionen Songs sowie Video Unlimited zur Verfügung. Damit setzt Sony stark auf Medieninhalte aus dem eigenen Haus. Dennoch fokussiert sich Sony auf Spiele: "In erster Linie sollen alle Klassen von Spielern angesprochen werden", sagte Andrew House von Sony Computer Entertainment und wies damit subtil auf den Kontrahenten. Microsoft versucht die Xbox One als ein Medienzentrum für zu Hause, inklusive Chat-Funktion und TV-Anbindung, zu etablieren. Auch eine Veränderung der Unternehmensstrategie: Microsoft will den Vorgänger, die Xbox 360, am Leben erhalten. Ein Schritt, den bisher nur Sony gemacht hat. Beide Entwickler setzen auf Exklusivtitel, um Kunden für sich zu gewinnen.

Fazit: Es sind die zwei größten Konkurrenten der Spielkonsolenindustrie. Zwei riesige Unternehmen, die sich jedes Jahr aufs Neue den Schneid abkaufen wollen und sich nur aus einem einzigen Grund technologisch weiterentwickeln: Weil es den Anderen gibt. Gäbe es bei der Spieleindustrie keinen Wettbewerb, würden wir immer noch Pacman spielen. Da kann man die Effekthascherei mit denen beide Konzerne ihre Produkte umwerben, durchaus verkraften. Wenn jetzt jemand sagt: "Das sind doch nur Kapitalisten!" dann mag das durchaus sein, ja. Allerdings sollte diesem Jemand bewusst werden, dass wir ohne diese ständige Gewinntracht nie die dramaturgischen Höhen eines "Heavy Rain" erlebt hätten oder die umwerfende Inszenierung der "Halo"-Serie. Aus diesem Grund sollten wir stillschweigend diesen Kampf zweier Alphatiere über uns ergehen lassen und von den Resultaten profitieren. Alles andere ist obsolet.