CD Kritik: Heino denkt sich "Jetzt erst Recht!" und bringt neues Cover-Album raus

von Portrait von Lisa Siewert Lisa Siewert
Veröffentlicht am 18. Oktober 2013

Kritisch greift man zunächst zu Heinos neuem Abum „Mit freundlichen Grüßen – Jetzt erst Recht“. Es ist eine erweiterte Version der viel diskutierten ersten Ausgabe, welche Anfang diesen Jahres erschienen ist. 17 Hits von deutschen Interpreten finden sich auf dem Album - von Heino gecovert. Und so skeptisch man das Test-Hören beginnt, so überrascht beendet man es. Heino hat mehr zu bieten, als bloß eine Attitüde des rebellierenden Musik-Opas.

Wenn Heino „Junge“ von den Ärzten singt, dann klingt das ziemlich authentisch. Eben wie ein älterer Herr, der sich über seinen Nachwuchs beklagt. Bei „Kompliment“ von den Sportfreunden Stiller wird das Lied auch für die Generation 60 Plus tauglich. Irgendwie befindet man sich beim Hören zwischen belustigt (und Heino singt ja auch mit Selbstironie) und der Frage nach dem warum (Warum tut sich ein Sänger wie Heino das an?). Doch aus solch nachdenklichen Gedankengängen wird man spätestens mit „Augen auf“ gerissen. Auf eine irritierende Weise macht Heinos neues Album Spaß. Auch versucht er, neben Klassikern wie „MFG“, auch aktuelle Hits wie „Lila Wolken“ auf der überarbeiten Version des Albums zu bieten.

CD Kritik: Heino denkt sich "Jetzt erst Recht!" und bringt neues Cover-Album raus

Heino wird in den meisten Stücken von einem Chor unterstützt, welcher einen willkommenen Gegenpol zu tiefer Stimme und seinem dauerpräsenten, rollenden ´R´ bietet. Ein komplettes Heino-Album am Stück anhören? Nein, das muss man nicht haben.  Wer jedoch Heinos neuen Look witzig findet , auf Cover-Alben steht und Musik mit ironischem Augenzwinkern gerne hört, für den könnte „Mit freundlichen Grüßen – Jetzt erst Recht!" tatsächlich etwas sein.

Ulkigerweise ist das letzte Lied auf dem heute erscheinenden Album ein Cover von „Alles nur geklaut“. Wie passend: Zwar hört man auf dem gesamten Album keinen Song aus Heinos eigener Feder, jedoch verleiht er wenigstens jedem Song etwas Eigenes. Und das muss man schließlich auch erst mal können.