Bald im Kino: Welche Filme Sie 2013 sehen sollten.

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 2. Januar 2013

Sieht man sich den Kinoplan für 2013 an, werden zwei Dinge schnell klar: 1. Es wird ein Jahr der Fortsetzungen. Und 2.: Es wird ein Jahr der Comichelden. Beides kann man sehen wie man will - ob man das Reboot von „Superman“ nach dem Dilemma von 2006 gut heißt oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Auch „Thor: The Dark World“ muss nicht jeder unbedingt sehen wollen. Aber was ist mit dem neuen Tim Burton-Film, dem Remake von „Carrie“ und der Rückkehr von John McClane? Wie jedes Jahr, wird auch 2013 kein Jahr sein, in dem nicht für jeden etwas dabei wäre. Wir haben einmal nachgesehen, worauf sich Kinofreunde in diesem Jahr freuen können und wann die Filme in den Kinos starten:

Django Unchained - 17. Januar

Tarantino wagt sich in seinem neusten Streich an einen - wenn man so will - Historienfilm. Schon in seinem letzten Streifen „Inglourious Basterds“ siedelte er den Schauplatz im Krieg und die Handlung in der Vergangenheit an. Jetzt geht er mit Jamie Foxx und Christoph Waltz noch ein Stück weiter - zu Zeiten des Bürgerkriegs gehen Waltz und Foxx einen Deal ein: der eine schenkt dem Sklaven die Freiheit und die Chance auf Rache; als Ausgleich hilft der Sklave seinem Befreier, das Kopfgeld für drei Brüder einzustreichen. In den USA ist der Film schon angelaufen und erntet positive Kritiken. Hier geht's zum Trailer.

Gangster Squad - 24. Januar

Eigentlich hatte Warner den fantastisch aussehenden Gangster-Streifen mit großem Cast schon für September diesen Jahres angekündigt, aber nach dem Amoklauf in einem Kino in Aurora, entschied man sich, eine Szene, die den Ereignissen des Vorfalls sehr nahe gekommen wäre, aus dem Film zu entfernen und das Drehbuch ein bisschen umzuschreiben (wir berichteten). Bitter: Die entfernte Szene sah im Trailer nach einer jener Szenen aus, die aus einem Gangsterfilm einen Kultfilm machen. Zum Cast gehören Sean Penn, Josh Brolin, Emma Stone, Ryan Gosling und Nick Nolte. Hier geht's zum Trailer.

Frankenweenie - 24. Januar

Tim Burton brachte uns „Edward mit den Scherenhänden“, „Sweeney Todd“, „Sleepy Hollow“ und einen Schwung anderer Filme mit Johnny Depp und/oder Christopher Lee. Bei seinem neuen Stop-Motion-Projekt, wirkt zwar Johnny Depp nicht mit, aber Burton erfüllt sich einen privaten Traum mit der Frankenstein-Hommage: „Frankenweenie“ drehte er als Kurzfilm schon 1984 und plante seit Jahren, sein frühes Werk noch einmal mit größerem Budget neu zu drehen. Jetzt ist die Zeit gekommen. Zum Trailer geht's hier.

The Impossible - 31. Januar

26. Dezember 2004, acht Uhr morgens im Urlauberparadies Thailand; eben ist der Himmel noch blau, dann ist da nichts mehr. Eine riesige Welle reißt Hotelanlagen an der Küste weg und tötet hunderttausende Menschen. In „The Impossible“ wird die authentische Geschichte einer spanischen Familie geschildert - wie sie die Welle erlebten und sich im anschließenden Chaos wiederfinden mussten. Schon der Trailer ist herzergreifend. Der spanische Trailer war schon im April erschienen (wir berichteten) und „The Impossible“ drohte in den Marketingmühlen zu ersticken, aber inzwischen hat sich internationaler Zuspruch geregt. Zum Teil liegt es sicherlich daran, dass Ewan McGregor und Naomie Watts die Hauptrollen übernommen hatten.

Stirb Langsam - Ein guter Tag zum Sterben - 14. Februar

Bruce Willis ist Kulturgut. Und wenn John McClane ein richtiger Mensch und nicht nur der Held der Stirb Langsam-Filme wäre, müsste man ihm das Bundesverdienstkreuz verleihen. Im fünften Film der Franchise wird McClane sogar um einen Aspekt erweitert - während wir im vierten Teil seine Tochter kennenlernen durften, muss er sich im fünften Teil mit seinem Sohn zusammentun (wir berichteten), um - wie üblich - Unheil abzuwenden und Schurken auszuschalten. Der Trailer ist episch und wortkarg gehalten und macht Lust auf mehr. Mehr John! Ein besseres Valentinstagsgeschenk kann's kaum geben.

The Master - 21. Februar

Kaum ein Film wurde in den USA so heiß ersehnt, wie das Drama „The Master“ mit Philip Seymour Hoffman und Joaquin Phoenix. Egal, wo man sich im Internet aufhielt, überall sprach man von diesem Film. Dabei ist die Story gar nicht so aufregend: Ein Kriegsheimkehrer weiß nicht, was er mit sich anfangen soll und verfällt dann einer Sekte. Nicht groß, nicht neu, aber - wie der Trailer schon verrät - mit solcher Intensität gespielt und so feinfühlig umgesetzt, dass drei Golden Globe-Nominierungen direkt wenig erscheinen.

Die fantastische Welt von Oz - 7. März

Es ist umstritten, das Prequel zum All-Time-Filmklassiker „Der Zauberer von Oz“. Natürlich, so sind sich die Fans einig, kann die Vorgeschichte, die erzählt, wie der Zauberer (James Franco) nach Oz kam, nicht an den Charme des Originals von 1939 heranreichen. Der Trailer verrät zumindest eines: Die unschuldigen Werte, die vor 75 Jahren transportiert wurden, gehen heute verloren. Da gibt es Explosionen, endlos CGI und fiese grüne Klauen. Der Gipfel ist aber noch lange nicht erreicht: 2014 wird es ein Remake des Originals geben! „Die fantastische Welt von Oz“ sollte man sich trotzdem ansehen -entweder um mitreden zu können, oder um einfach gleich danach „Der Zauberer von Oz“ anzuschauen.

Evil Dead - 25. April

Sam Raimi kehrt mit seinem Kultfilm zurück - in einer entlegenen Hütte lesen ein paar Jugendliche in einem Buch, das sie besser nicht geöffnet hätten, weil danach allerlei Geister, Monster und anderes Gefleuch die Welt heimsuchen. Das Original, „Tanz der Teufel“, trat 1983 eine Diskussion über die Jugendfreigabe los und ist in Deutschland bis heute nicht in der ungeschnittenen Fassung zu kaufen. Obwohl Sam Raimi, der dieses Mal nur als Produzent agiert, angekündigt hat, dass das Remake der bluttriefendste Film sein wird, den die Zuschauer je gesehen haben, besteht Hoffnung, dass der Film ungeschnitten in Deutschland gezeigt wird - seit den 80ern haben sich die Richtlinien der FSK zum Vorteil für die Zuschauer entwickelt. Ob die Presse „Evil Dead“ wieder so restlos zerreißt wie „Tanz der Teufel“, bleibt abzuwarten. Der Trailer jedenfalls ist nichts für schwache Nerven.

Iron Man 3 - 1. Mai

Der dritte Film um den Mann im roten Anzug läutet den Superheldensommer 2013 ein. Dieses Mal muss Robert Downey jr. sich gegen den Mandarin (Ben Kingsley) behaupten. Ein vierter Film ist derzeit zwar nicht in Planung, wird aber wahrscheinlich in Erwägung gezogen, wenn das Einspielergebnis vom dritten Teil entsprechend ausfällt. Hier geht's zum Trailer.

Stoker - 9. Mai

„Oldboy“-Regisseur Chan-wook Park ist zurück und widmet sich wieder einem düsteren Stoff um fehlgeleitete Familienangelegenheiten - dieses Mal aber nicht in Korea, sondern direkt in Hollywood mit Nicole Kidman und Mia Wasikowska in den Hauptrollen. Geschrieben hat die Geschichte übrigens unter anderem „Prison Break“-Star Wentworth Miller. Zum Trailer geht's hier.

Der große Gatsby - 16. Mai

Baz Luhrmann, Regisseur von „Moulin Rouge!“ und „William Shakespeares Romeo & Julia“ entführt uns erneut in eine schnelle, bunte Welt voller Partys, Drogen und lockerer Moral. Die Hauptrollen in dem auf F. Scott Fitzgeralds autobiografisch angehauchtem Roman von 1925 übernehmen Leonardo DiCaprio, Carey Mulligan („Drive“) und Ex-„Spider-Man“ Tobey Maguire. Der Trailer sieht vielversprechend aus.

Carrie - 6. Juni

1976 besetzte Brian De Palma die unscheinbare Sissy Spacek als telekinetisch veranlagte Pubertierende, die einen Rachefeldzug gegen ihre verrückte Mutter und bösartige Mitschüler startet. 2013 wird es das überaus begabte Jungtalent Chloë Grace Moretz („Hugo Cabret“) sein, die die Hauptrolle aus Stephen Kings Debütroman verkörpert. Der Trailer zeigt wenig Handlung, dafür viel Effekt.

Man Of Steel - 20. Juni

2006 floppte „Superman Returns“ böse an den Kinokassen. Trotzdem (oder grade deshalb) bringt Warner im Sommer ein Reboot heraus - düsterer, erwachsener und mit Starbesetzung: Diane Lane, Russel Crowe, Kevin Costner und Laurence Fishburne gehören zum Cast. Die Hauptrollen übernehmen Henry Cavill („Krieg der Götter“) und Amy Adams als Lois Lane. Regie führt Zack Snyder, der mit „300“ bewiesen hat, dass er ein Händchen für finstere, epische Stoffe hat. Hier geht's zum Trailer.

The Place Beyond The Pines - 20. Juni

Ryan Gosling hat sich für ein schwermütiges Drama erneut mit „Blue Valentine“-Regisseur Derek Cianfrance zusammengetan. In „The Place Beyond The Pines“ spielt Gosling einen Stuntfahrer, der plötzlich Verantwortung für seinen kleinen Sohn übernehmen muss und eine folgenschwere Entscheidung trifft. Der Cast kann sich auch hier sehen lassen: Bradley Cooper, Eva Mendes, Ray Liotta und Bruce Greenwood sind mit dabei. Der Trailer zeichnet ein schwermütiges Bild voll falscher Helden mit großer Schauspielleistung.

Die Monster Uni - 20. Juni

Pixar versucht es noch einmal mit einer Fortsetzung. Nachdem der enttäuschende „Cars 2“ seine Produktionskosten eher knapp wieder einspielen konnte, versucht man sich nun an einem Prequel zum inzwischen zwölf Jahre alten Erfolg „Die Monster AG“. Der Film begleitet die Helden des ersten Films durch die Uni-Zeit, in der sie lernen mussten, wie Monster korrekt Kinder erschrecken müssen. Der Trailer ist - wie soll's anders sein - witzig.

World War Z - 27. Juni

Zombies, Chaos, Brad Pitt. Nachdem der Endzeit-Thriller „World War Z“ immer wieder in Produktionsschwierigkeiten steckte, scheint jetzt endlich alles überwunden - was vielleicht auch daran liegt, dass Pitt selbst mit seiner Produktionsfirma „Plan B“ Geld in das Projekt pumpte. Das Warten hat sich aber gelohnt: Der Trailer verspricht den epischsten Zombiefilm seit...nun ja...vielleicht überhaupt! CGI macht's möglich. Wir hoffen nur, dass die Kreaturen nicht so billig aussehen wie in Will Smith's eigentlich ganz netten Endzeitversuch „I Am Legend“.

 Ich - einfach unverbesserlich 2 - 4. Juli

Universals Animationserfolg „Ich - Einfach unverbesserlich“ war erfolgreich genug, dass eine Fortsetzung der logische Schluss war. Worum es in dem Film gehen soll, ist trotz reichlich Clips und Spots aber noch unklar. Der bisher aussagekräftigste Trailer lässt darauf schließen, dass die gelben Gehilfen vom charismatischen Bösewicht Gru entführt werden.

The Wolverine - 25. Juli

Diese X-Men werden wir einfach nicht mehr los - Fortsetzung jagt Fortsetzung, selbst Spin-Offs kriegen jetzt schon Prequels. In „The Wolverine“ reist Hugh Jackman in seiner Paraderolle nach Japan, um dort Samurai zu lernen. Das ist alles, was bisher über den Plot bekannt ist, aber wir sind zuversichtlich, dass es auch so etwas wie einen Konflikt geben wird. Das nächste Mal treffen wir im Sommer 2014 auf die X-Men - dann startet „X-Men: First Class 2“ in den deutschen Kinos. Einen Trailer gibt es zu „The Wolverine“ bisher nicht - dafür aber das erste offizielle Bild.

The World's End - 12. September

Was einst Jay und Silent Bob waren, sind heute Simon Pegg und Edgar Wright, die uns mit der Cornetto-Trilogie erfreuen. Zwei Teile der praktisch nicht zusammenhängenden Reihe sind bisher erschienen - „Shaun Of The Dead“ und „Hot Fuzz“. Mit „The World's End“ soll im Herbst ein Abschluss in die Kinos kommen. Über die Handlung ist bisher wenig bekannt (fünf Freunde entdecken bei einer Kneipentour, dass sie die einzige Hoffnung der Welt sind), allerdings soll nach dem roten und dem blauen Cornetto nun ausschließlich das grüne Cornetto verspeist werden. Das ist doch was! Einen Trailer gibt es noch nicht.

Thor: The Dark World - 31. Oktober

Was wären Comic-Verfilmungen ohne Fortsetzungen? Widererwartend hatte „Thor“ 2011 recht positive Kritiken und hat auch sein Budget dreifach wieder eingespielt. In der Fortsetzung muss Thor die neun Welten retten und gegen den übermächtigen Dunkel-Elf Christopher Eccleston („28 Days Later“) antreten - und natürlich seine große Liebe wiederfinden, denn Thor konnte ja am Ende von Teil eins nicht auf die Erde zurückkehren. Trotz vieler Fantrailer - einen offiziellen Vorgeschmack gibt es leider noch nicht.

Oldboy - 7. November

2003 hat Südkorea uns gezeigt, wie gutes Storytelling funktioniert - „Oldboy“ war ein sagenhafter Erfolg bei den Filmfestivals; die „Süddeutsche“ nannte ihn einen Meilenstein. Und natürlich musste sich Hollywood die Story um Rache, Liebe und Buße unter den Nagel reißen und ein Remake machen. Wer das Original gesehen hat, steht dem natürlich skeptisch gegenüber, aber vielleicht können Josh Brolin, Samuel L. Jackson und Elizabeth Olsen ja noch einiges rausreißen. Regisseur des Remakes ist Spike Lee, der im Laufe seiner umfangreichen Karriere zwar schon oft gute Filme ablieferte, den ganz großen Coup aber noch nicht landen konnte. Kann er in die großen Fußstapfen Chan-wook Parks treten?

The Hunger Games: Catching Fire - 28. November

Wenn „Twilight“ endet, muss eine neue Jugendbuchreihe verfilmt werden und das Vakuum ausfüllen. Nachdem „Die Tribute von Panem“ sehr gut angekommen ist, hofft man bei Lionsgate trotz Regisseurwechsels bei „Catching Fire“ auf einen ähnlichen Erfolg - zumal das Studio Gerüchten zufolge finanziell in Schieflage geraten war und alles auf eine Karte setzen musste.

Der Hobbit - The Desolation Of Smaug - 12. Dezember

Wie Peter Jackson aus einem schmalen Buch drei überlange Filme machen will, ist noch nicht jedem klar. Auch ob die inzwischen allgemein verschriene 48-Bild-Technik wieder angewandt wird, steht noch nicht fest. Aber eigentlich ist das auch alles gar nicht so wichtig, denn es scheint völlig egal zu sein, was Peter Jackson aus „Der Hobbit“ macht - die Welt wird sowieso ins Kino rennen, als würde Fantasy morgen verboten werden. Und kurz vor Weihnachten ist so ein bisschen Mittelerde-Zauber besonders gefragt. Der dritte Film der Reihe trägt den Titel „Der Hobbit - Hin und zurück“ und kommt entgegen der Weihnachts-Tradition schon am 17. Juli 2014 in die deutschen Kinos.