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Wie beleben wir die Innenstädte wieder?

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 12. Januar 2024

Sie waren viele Jahre und Jahrzehnte das Zentrum einer Stadt. Hier trafen sich vor allem am Samstag unzählige Menschen, die nicht nur durch die Geschäfte schlenderte, sondern auch in den Cafés die Zeit genossen. Man traf Menschen, die man unter der Woche nicht gesehen hatte und war einfach froh, mal wieder unter Menschen zu sein. Heute haben sich viele Menschen eher darauf konzentriert, ihre Einkäufe online zu erledigen oder aber die großen Einkaufszentren aufzusuchen, welche anstelle der Städte die Massen anlocken. Doch immer mehr Menschen fällt nun auf, dass mit den Zentren auch ein Stück Lebensqualität verloren geht. Die Frage, die im Raum steht ist die, ob es nun zu spät ist oder ob es noch Möglichkeiten gibt, die Innenstädte zu retten und sie wieder konkurrenzfähig zu machen.

Einkaufszentren und der Onlinehandel haben den Innenstädten häufig den Rang abgelaufen

Ein Einkaufszentrum wie das Centro in Oberhausen lockt selbstverständlich viele Menschen aus der Stadt selbst und auch aus der Umgebung an. Dies ist und war auch der Sinn und Zweck bei der Errichtung dieser Zentren. Doch damals hat man noch gedacht, dass die belebten Innenstädte ebenso existieren und von den steigenden Besucherzahlen profitieren können wie es die Einkaufszentren tun. Gerade dann, wenn die beiden Elemente nicht nebeneinander liegen, ist dieser Plan jedoch absolut nicht aufgegangen. Damals rechnete man auch noch nicht damit, dass zu der Konkurrenz durch die Einkaufszentren auch jene durch das World Wide Web immer stärker werden würde und den Innenstädten das Leben heute schwer macht. Ob wir eine neue Hose oder aber einen Sicherheitsdienst Münster suchen, wir werden uns in aller Regel zunächst im Netz informieren und häufig auch den Kauf gleich mit wenigen Klicks abschließen.

Wo früher noch die Menschen miteinander in Kontakt traten, ist heute nicht selten gähnende Leere zu finden

Sprechen wir mit Menschen aus älteren Generationen, werden diese uns häufig mitteilen, dass sie den Austausch in der Gesellschaft noch deutlich mehr schätzten als es heute der Fall ist. Während wir uns nach dem Job immer mehr in unseren ganz persönlichen Homespace zurückziehen, genossen es die Menschen früher, miteinander ins Gespräch zu kommen und einander den neuesten Klatsch und Tratsch zu erzählen. Der Rückgang dieses Bedürfnisses liegt nicht etwa daran, dass wir weniger soziale Wesen sind als noch vor einigen Jahrzehnten. Jedoch haben wir mit dem Smartphone heute die Chance, diesen Austausch in die digitale Welt zu verschieben. Für die Innenstädte bedeutet dies jedoch einen massive Rückgang an Besuchern. All jene, die früher gekommen sind, um andere Menschen zu sehen und auch gesehen zu werden, bleiben heute in großer Zahl eher daheim. Sind die Cafés heute im Sommer vielleicht noch recht belebt, wird es spätestens im Herbst eher düster für all die, die es noch mit den Innenstädten halten oder sich hier mit einem Laden selbstständig gemacht haben.

Wie kann ein Zukunftskonzept aussehen?

Nun gilt es trotz all der Widrigkeiten dennoch, ein tragfähiges Zukunftskonzept zu erarbeiten. Dieses muss sicherlich in jeder Stadt individuell sein. Bedacht werden sollten dabei die unterschiedlichen Menschen mit ihren Bedürfnissen und die Konkurrenz, die neben jener aus dem Netz besteht. Im Optimalfall bietet der Einzelhandel in den Innenstädten dann einen großen Mehrwert, den wir im Netz nicht finden. Hier sind die Einzelhändler dann mit guten Konzepten gefragt.