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Warum Sportwetten langsam aber sicher ihren Schmuddelruf verlieren

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 14. Januar 2022

Am Stammtisch ist jeder ein Experte. Kaum wird die Aufstellung der favorisierten 11 präsentiert, weiß es schlichtweg jeder besser. Warum wird im Sturm weiterhin auf den abgehalfterten Altstar gesetzt? Was soll die Kette im Mittelfeld, nachdem sie sich bereits in den letzten Spielen blamiert hat? Und warum sitzt das Nachwuchstalent immer noch auf der Bank, statt dem gegnerischen Torwart einzuheizen?

Sportwetten sind seit jeher eine gute Möglichkeit, von der eigenen Expertise zu profitieren. Schließlich warten zahlreiche Wettoptionen darauf, in den Tippschein eingepflegt zu werden. Dass so mancher Bookie in der Vergangenheit keinen guten Ruf besessen hat, tat der Branche überraschenderweise keinen Abbruch. Heutzutage sind Sorgen bezüglich Seriosität oder Transparenz aber oftmals vom Tisch. Wir haben uns angesehen, warum und wie Buchmacher ihren Schmuddelruf ablegen konnten.

Eine Frage der Lizenz

Es ist noch nicht lang her, da glich das Internet dem Wilden Westen. Die ersten Websites entstanden, da war noch lange nicht an Regelungen und Gesetze für das neue Medium zu denken. Schäbige Casino- und Sportwetten-Betreiber profitierten von diesem Schlupfloch und boten ihre Leistungen an, ohne beantragte Auszahlungen ernstzunehmen. Inzwischen sind diesen Zeiten vorbei. Anbieter, die etwas auf sich geben, bemühen sich frühzeitig um offizielle Lizenzen und Gütesiegel. Anders dürften sie auch gar nicht mehr operieren.

Zudem ist eine kundenfreundliche Arbeit notwendig, um den großen Konkurrenzkampf zum eigenen Vorteil zu nutzen. Denn ein Bookie, der wieder und wieder durch negative Presse auffällt, wird eher früher als später von der Landkarte verschwinden. Kunden haben eine große Auswahl und scheuen sich nicht davor, auf jene zurückzugreifen, sollten sie auch nur über das kleinste Problem stolpern. Eine etwas verspätete Auszahlung mag weggesteckt werden. Wiederholt sich dieser Mechanismus jedoch, ist ein treuer Kunde beim nächstbesten Anbieter gelandet.

Auch im deutschsprachigen Raum hat sich viel getan. Das digitale Glücksspiel steckte lange Zeit in einer Grauzone fest. In Deutschland war es verboten, in der Europäischen Union hingegen nicht. Dementsprechend genügte eine EU-Lizenz, um halblegal werben zu dürfen. Trotz des Verbots gab es nämlich keine Verfolgungen von Nutzern, die außerhalb der terrestrischen Buchmacher-Shops auf das Duell mit Fortuna bestanden. Nunmehr ist es Anbietern möglich, sich um eine offizielle Online-Lizenzierung für den deutschen Markt zu bemühen und Interessierten aufzuzeigen, dass nachweislich einem langen wie breiten Regelkatalog gefolgt wird.

Von Boni und Promotionen

Apropos Konkurrenzkampf: Der Kunde steht mehr denn je im Fokus. Ist er nicht zufrieden, hat der Anbieter etwas falsch gemacht. Klar also, dass die hinter den Bookies stehenden Unternehmen immer tiefer in die Trickkiste greifen, um ihre Mitstreiter auf die Plätze zu verweisen. Boni und Promotionen, also Werbegeschenke, sind vom Geheimtipp zum obligatorischen Standard geworden. So können Nutzer die Brieftasche regelmäßig geschlossen halten und auf Kosten der Anbieter wetten. Kein Risiko, dafür die realistische Chance auf schnelle Gewinne.

Doch wozu eigentlich? Ganz einfach: Bookies sind interessiert daran, auf ihre Vorzüge aufmerksam zu machen. Das geht mit einer Gratis-Wette oder anderen Boni, so bestätigen auch die Experten von Oddspedia.com, ganz hervorragend. Der einzige Nachteil für den Spieler sind die jeweiligen Umsatzbedingungen. So gelten bestimmte Regelungen, die vor einer Auszahlung der potenziellen Gewinne zu erfüllen sind. Dabei handelt es sich keineswegs um Schikane oder Betrug. Ganz im Gegenteil geschieht dies branchenüblich und transparent. Sollten die AGB für Fragezeichen über dem Kopf sorgen, kann gern das Personal kontaktiert werden.

Keine Frage bleibt ohne Antwort

Überhaupt hat sich die gesamte Branche in den letzten Jahren dadurch ausgezeichnet, restlos jeden anzusprechen. Ob Fußball-Experte, eSports-Fan oder Gelegenheits-Glücksspieler: Es gibt keine Klientel, die unbedacht bleibt. Der Einstieg funktioniert leicht wie nie. Mittlerweile genügt es, das Smartphone zu zücken, ein Benutzerkonto anzulegen und in das neue Hobby zu starten. Bestenfalls winkt sogar ein Bonus auf die erste Einzahlung, die das Budget verdoppelt.

Die Navigation funktioniert selbsterklärend. Mit nur wenigen Klicks ist der Wettschein ausgefüllt - und kaum ist die Datenbank aktualisiert, befindet sich der Gewinn auch schon auf dem Guthabenkonto. Die am häufigsten gestellten Fragen werden in umfangreichen FAQs beantwortet, während der Service gleichermaßen per Live Chat zu erreichen ist. Grenzenloser Nervenkitzel ist nur eine Hand voll Klicks entfernt. Mit diesen Qualitäten kann kein stationärer Bookie mithalten.

Was Interessierte beachten sollten

Geld riskieren, das eigene Fachwissen in die Waagschale werfen und einen Tippschein ausfüllen, gewinnen - es könnte so einfach sein. Und bestimmt träumt jeder von uns heimlich davon, die Arbeit ruhen zu lassen und auf unkomplizierte Weise zu Reichtum zu kommen. Doch wer glaubt, auf lange Sicht ausschließlich von Sportwetten leben zu können, sieht sich getäuscht. Es hat gute Gründe, warum derart viele Bookies um Aufmerksamkeit bitten. Und jene haben keineswegs damit zu tun, dass sie tagein, tagaus um hohe Summen erleichtert werden.

Auch wenn Sportwetten kein Schmuddelruf mehr anhaftet, handelt es sich um ein hochspekulatives Hobby, das als eben solches behandelt und ernst genommen werden sollte. Gerade Anfänger sind gut beraten, sich ein Budget zurechtzulegen und es nicht zu überschreiten. Sind beispielsweise 100 Euro in einer Woche verzockt, sollte eine kleine Pause eingelegt werden. Genauso empfiehlt es sich, einen hohen Gewinn auszahlen zu lassen, statt ihn erneut zu riskieren. Glücksspiel macht Spaß, kann aber auch zu einer tiefgreifenden Sucht führen. Je mehr Interessierte über das Risiko Bescheid wissen, desto besser.