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Wärmepumpe – die nachhaltige Heizlösung der Zukunft? Wie sie funktioniert und wann sie sich lohnt

von Portrait von Marco Kedeinis Marco Kedeinis
Veröffentlicht am 17. Mai 2024

Wir leben in einer Zeit, in der es immer wichtiger wird, sich den Herausforderungen zu stellen, die der Klimawandel mit sich bringt. Nachhaltigkeit spielt deshalb in sämtlichen Lebensbereichen eine Rolle. Verbraucher kaufen immer häufiger Second-Hand auf Flohmärkten ein, versuchen, sich ökologischer zu ernähren oder das Auto öfter mal stehenzulassen. Auch in puncto Heizen spielt das Thema Umweltschutz eine Rolle. Eine Technologie, die aktuell im Fokus der Aufmerksamkeit steht, ist die Wärmepumpe. Diese innovativen Geräte nutzen erneuerbare Energiequellen, heizen äußerst effizient und tragen wesentlich zur Reduktion von CO2-Emissionen bei.

Was sind Wärmepumpen?

Wärmepumpen sind Heizsysteme, welche die Wärme aus der Umgebung zum Heizen von Gebäuden nutzen. Das kann Wärme aus dem Grundwasser, aus dem Erdreich oder aus der Luft sein. Dabei wird die Wärme aus einer Quelle niedrigerer Temperatur genommen und auf ein höheres Temperaturniveau gebracht. Die Wärmepumpentechnik macht sich der natürlichen Eigenschaft von Flüssigkeit zunutze, Wärme zu absorbieren und beim Verdampfen wieder abzugeben. Im Detail besteht die Wärmepumpe aus vier Hauptkomponenten:

Verdampfer

Kompressor

Kondensator

Expansionsventil

Der Verdampfer nimmt die Wärme auf und verdampft das Kältemittel. Der Kompressor erhöht den Druck des gasförmigen Kältemittels – dessen Temperatur steigt. Anschließend wird das Gas in den Kondensator geleitet, wo es Wärme abgibt und wieder verflüssigt wird. Zuletzt wird das flüssige Kältemittel durch das Expansionsventil geleitet, wodurch Druck und Temperatur gesenkt werden. Der Kreislauf beginnt nun erneut.

Der große Vorteil von Wärmepumpen ist, dass sie keine fossilen Brennstoffe nutzen. Dadurch werden auch deutlich weniger CO2-Emissionen produziert. Allerdings benötigt man elektrischen Strom, um den eben beschriebenen Prozess am Laufen zu halten. Dieser kann allerdings auch mithilfe einer Photovoltaikanlage selbst hergestellt werden. Zusammen mit einigen anderen Maßnahmen ist es Hausbesitzern dann möglich, immer autarker und unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu werden. Bei der Kombination aus Photovoltaik und Wärmepumpe spricht man dann von einer Hybridanlage. Wer weitere Fragen zu diesem Thema hat, kann über die Viessmann Community Experten fragen und in den Austausch gehen.

Einsatz erneuerbarer Energiequellen

Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen, die – je nach Wohnort und Hausbeschaffenheit – unterschiedlich effizient sind. Darunter zählen Luft-Wasser-, Wasser-Wasser- und Erdwärmepumpen. Wie der Name es bereits verrät, werden dabei unterschiedliche Wärmequellen genutzt: Außenluft, Grundwasser und Bodentemperatur. Luft-Wasser-Wärmepumpen eignen sich besonders für Gebäude, in denen wenig Platz ist. Sie sind außerdem im Vergleich zu den anderen Wärmepumpen am kostengünstigsten. Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind sehr effizient, erfordern jedoch eine ausreichende Wasserversorgung. Erdwärmepumpen nutzen die konstante Temperatur des Bodens. Dafür wird ein tieferes Loch gegraben, um Zugang zur Erdwärme zu erhalten.

Effizienz und Kostenersparnis

Neben ihrem Beitrag zum Umweltschutz bieten Wärmepumpen auch eine Reihe finanzieller Vorteile. Sie sind zwar relativ kostspielig in der Anschaffung und Installation, zeichnen sich jedoch durch Langlebigkeit und hohe Energieeffizienz aus. Da die Wartung und laufenden Kosten im Vergleich zu anderen Heizsystemen sehr günstig sind, haben sich die Investitionskosten meist nach einigen Jahren amortisiert. Dies gilt ganz besonders für Gebiete mit hohen Energiepreisen. Da man davon ausgehen kann, dass die Energiepreise in den kommenden Jahren noch weiter steigen, ist es wahrscheinlich, dass dieser Effekt sich weiter verstärkt. Hinzu kommt, dass es eine ganze Reihe an Förderprogrammen und finanziellen Anreizen für den Einbau einer Wärmepumpe gibt. Diese Anreize sollen den Umstieg auf nachhaltige Heizsysteme attraktiver machen, indem sie die finanzielle Belastung für Verbraucher verringern. Auf diese Weise lassen sich oft zwischen 40 und 70 Prozent der Kosten bezuschussen.

Für wen lohnt sich eine Wärmepumpe?

Eine Wärmepumpe ist dazu in der Lage, Häuser auf eine umweltschonende Weise zu beheizen. Ob sie sich auch finanziell lohnt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. In Altbauten beispielsweise kann es passieren, dass man zunächst umfangreich sanieren muss, um die passenden Voraussetzungen zu schaffen. Wärmepumpen sind vor allem dann sinnvoll, wenn das Haus gut gedämmt ist, da man ansonsten mit hohen Stromkosten rechnen muss. Zusätzlich sind Voraussetzungen der Infrastruktur von Bedeutung: Ist es möglich, in die Erde zu bohren oder Wärmekollektoren einzubringen? Gibt es im Haus und draußen genug Platz? Könnten die lauten Geräusche Nachbarn oder Tiere stören? Ganz besonders effizient ist die Wärmepumpe, wenn sie in Kombination mit einer Flächenheizung verwendet wird. Kleine Heizkörper sind mitunter nicht ausreichend, um den ganzen Raum zu beheizen. So kann es notwendig sein, vor der Installation die Heizkörper auszutauschen. In vielen Fällen lassen sich Wärmepumpen nutzen, auch ohne, dass alle Voraussetzungen perfekt erfüllt sind. Ob und wie es sinnvoll ist, sollte auf jeden Fall vorab mit einem Energieexperten besprochen werden. Zusammenfassend sind Wärmepumpen jedoch eine sehr gute Möglichkeit, um sauber und ökologisch zu heizen und so einen wichtigen Teil zum Klimaschutz beizutragen.