Großprojekt Heidelberger Bahnstadt - Weltrekord und Paradies für Passivhaus-Freunde

von Portrait von Andreas Broede Andreas Broede
Veröffentlicht am 17. Juni 2014

Über Stuttgart 21, die Hamburger Elbphilharmonie und den Berliner Pannenflughafen BRD spricht die ganze Republik. Ein weniger spektakuläres, dafür aber sehr nachhaltiges städtebauliches Großprojekt entsteht derzeit in Heidelberg. Dort wächst mitten in der City, unweit des Neckars, auf dem Gelände des ehemaligen Güter- und Rangierbahnhofs und freiwerdenden Militärflächen, die sogenannte Bahnstadt, das 15. Stadtviertel der altehrwürdigen Universitätsstadt. Der Clou: Flächendeckend werden sämtliche Gebäude im Passivhaus-Standard errichtet und sind somit besonders energieeffizient.

 

Durch die spezielle Wärmedämmung und Belüftung eines Passivhaus-Gebäudes wird ein hoher Anteil des Heizwärmebedarfs über die Wärme der Sonneneinstrahlung und die Wärmeabgabe von Personen und technischen Geräten gedeckt. Nach Angaben des Passivhaus-Instituts in Darmstadt reduziert ein Passivhaus-Gebäude auf diese Weise im Vergleich zu einem durchschnittlichen konventionellen Neubau den Verbrauch von Heizwärme um mehr als 75 Prozent.

 

Bei Fertigstellung des Energiespar-Viertels soll so auf 116 Hektar eine der größten Passivhaus-Siedlungen der Welt entstehen, so groß wie die Hamburger Hafencity. 5000 Menschen sollen in dem neuen hochmodernen Stadtviertel bei der geplanten Fertigstellung im Jahr 2022 ihr Zuhause finden. Weitere 7000 Menschen sollen dort arbeiten, unter anderem auf dem Bahnstadt-Campus, der die Stadt Heidelberg gleichermaßen als Standort für Wirtschaft und Wissenschaft stärken soll.

 

Nicht nur in puncto Umweltfreundlichkeit dürfte die Heidelberger Passivhaus-Siedlung den Berliner Hauptstadt-Flughafen überflügeln: Während der ursprüngliche Eröffnungstermin für BER seit 2012 ein ums andere Mal in weite Ferne rückte, füllen bereits seit 2012 die ersten Einwohner die Heidelberger Bahnstadt mit Leben.