Nach Tim Cooks Outing: Steve Jobs-Denkmal in Russland abgerissen

von Portrait von Götz H. Henke Götz H. Henke
Veröffentlicht am 5. November 2014

In St. Petersburg ist ein Denkmal für den 2011 verstorbenen Apple-Gründer Steve Jobs  abgerissen worden.  Das zwei Meter hohe iPhone, welches auf dem Campus der örtlichen 'University of Information Technologies,  Mechanics & Optics'   (ITMO) stand, sei "öffentliche Propaganda für Sodomie" gewesen.  Dies lies der Sponsor der Installation,  die sich 'Western European Financial Union' (ZEFS) nennt, verlauten. Die Entfernung der iPhone-Statue fand wohl schon Ende letzter Woche statt.  

Erst letzten Donnerstag outete sich Tim Cook, Steve Jobs Nachfolger als Chef von Apple,  in einem Beitrag für ein amerikanisches Online-Magazin als schwul. Seine Aussage "Ich bin stolz,  schwul zu sein." erntete international verbreitet zwar Anerkennung,  aber in Russland ticken die Uhren sobald es um sexuelle Freiheit (und oft auch andere Freiheiten) geht bekanntlich ja anders.  Natürlich gibt es auch andere Länder und Teile der Welt,  in denen Menschen wegen Dingen, die wir im Westen in manchen Fällen als Lapalien bezeichnen und meistens sogar schlichtweg als Grundrechte betrachten würden,  unterdrückt. Allerdings ist Russland mit seinem Gesetz gegen die "Verbreitung homosexueller Propaganda unter Minderjährigen" nicht nur als NATO-Mitglied ein Land, dass durch eine scheinbare Entwicklung rückwärts in vielen Belangen zunehmend negativ auffällt. [PHOTO,3]

Maxim Dolgopolow,  Chef der ZEFS,  gab zur Begründung, warum das Denkmal nun entfernt wurde auch folgende Bemerkung von sich: "Es ist offensichtlich, daß iPhones weitaus gefährlicher sind als Drogen und Zigaretten". Da Studierende freien Zugang zu der Statue hatten, wolle die ZEFS auf diesem Wege verhindern,  dass bei diesen "die Sünde zur Norm wird".

 

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