Nach massiven Medienprotesten: Apple entschuldigt sich

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 2. April 2013

Arroganz, Unehrlichkeit und Gier hatten chinesische Staatsmedien dem amerikanischen iPhone-Hersteller Apple vorgeworfen. Zuvor war bekannt geworden, dass dem chinesische Verbraucherverband 2170 Beschwerden nach dem Kauf von Apple-Produkten vorliegen, was deutlich über dem Durchschnitt läge. Apple-Chef Tim Cook hat nun unerwartet eingelenkt - und sich im Namen des Konzerns entschuldigt. Spiegel Online schreibt:

Ein Mangel an externer Kommunikation habe bei chinesischen Konsumenten zu der Wahrnehmung geführt, dass der Konzern in der Volksrepublik als "arrogant" gelte. Cook betont in seiner Mitteilung den "immensen Respekt" für das Land.

Die chinesischen Staatsmedien hatten Mitte März beklagt, dass die Chinesen bei Serviceleistungen und Gewährleistungsfristen benachteiligt würden. Am Wochenende hatte Apple auf der chinesischen Webseite ein Statement veröffentlicht, in dem es hieß, die Gewährleistungen seien im Wesentlichen dieselben wie in anderen Ländern. 

Das Statement war eine Reaktion auf einen Aufmacher in der Staatszeitung „People's Daily“, in dem unter anderem ein Student zitiert wurde. Er beklagte sich, dass defekte iPhones in China repariert werden würden, während man in anderen Ländern einfach ein neues Gerät bekäme. Apple erklärte in dem Statement, dass neue Komponenten verwendet würden, jedoch bei den Gehäuserückseiten auf die Originale zurückgegriffen wird. Auf Reparaturen werde sogar 90 Tage Garantie geben, obwohl laut Gesetz nur 30 Tage vorgeschrieben seien.

Apple steht seit längerem in der Kritik, was Garantiezeiten angeht. Auch in Deutschland, wo das EU-Recht eine Garantiezeit von zwei Jahren vorschreibt, bewilligt Apple nur ein Jahr Garantie beim Kauf seiner Produkte. Wer die Garantiezeit auf zwei oder mehr Jahre verlängern lassen möchte, wird zur Kasse gebeten. So kostet eine dreijährige Garantie für ein MacBook beispielsweise 349 Euro.