Frohes Neues Jahr - (c) Bernd Kasper/http://www.pixelio.de/media/717353 © Bernd Kasper/http://www.pixelio.de/media/717353

Neujahr - Aberglaube und Bräuche weltweit

von Portrait von Freya Wolff Freya Wolff
Veröffentlicht am 1. Januar 2016

Der erste Januar ist der erste Tag des neuen Jahres, deswegen ist es auch so wichtig, dass dieses feierlich empfangen wird. Mit einem neuen Jahr sind viele neue Möglichkeiten und auch ein Neuanfang verbunden.  Das alte Jahr ist Geschichte und jetzt kann man wieder alles anders machen. Früher wurde der Jahresbeginn tatsächlich immer zu unterschiedlichen Zeiten gefeiert. Der Neujahrsbeginn, wie wir ihn kennen, wurde erst 1691 auf den ersten Januar gelegt. Im Gegensatz dazu haben viele Religionen sogar einen beweglichen Neujahrstag. Dabei richten sich die Juden und der Islam nach Mondjahren, die Iraner nach Sonnenjahren. Im chinesischen Kultkreis ist Neujahr ein sehr großes Fest, das drei Tage lang gefeiert wird. Außerdem empfängt man das neue Jahr in China, Korea und Vietnam zwischen Ende Januar und Ende Februar.

Dieter Schütz/http://www.pixelio.de/media/491688Dieter Schütz/http://www.pixelio.de/media/491688Der 1. Januar

Ein Jahreswechsel ist überall ein besonderes Ereignis, deswegen gehen auch damit verschiedene Aberglauben einher. Wenn man schon falsch in das Jahr startet, steht einem womöglich nur Unglück bevor. Hausfrauen lassen über Neujahr keine Wäsche zum Trocknen hängen, weil das für das kommende Jahr angeblich Unglück und viel Arbeit mit sich bringen soll. In ländlichen Bereichen der Alpenregion ist es üblich, in Wohn- und Arbeitsräumen sowie Stallungen mit Weihrauch zu räuchern, um böse Geister zu vertreiben. Ähnlich wird in China aus diesem Grund das Haus mit Bambuszweigen geputzt, allerdings vor Beginn der Feierlichkeiten. Während der Neujahrstage könnte man versehentlich das Glück gleich mit beseitigen.

Manche Bräuche für Essen und Trinken haben teilweise auch einen abergläubischen Hintergrund. Wie sagt man so schön? "Wer über die Jahre gut schmaust, hat das ganze Jahr vollauf." Deswegen lässt man es sich zum neuen Jahr besonders gut gehen. Damit das Kleingeld nie ausgeht, muss man seine Linsensuppe bis zum Ende auslöffeln. Und wenn ein Neujahrskarpfen verspeist wird, legt der Hausvater eine der Schuppen unter seinen Teller. Wenn man diese das ganze Jahr im Portemonnaie aufbewahrt, ist angeblich finanzieller Wohlstand garantiert.

M. Großmann/http://www.pixelio.de/media/724018M. Großmann/http://www.pixelio.de/media/724018Doppeltes Glück

In Mitteleuropa sind vor allem Speisen aus Schweinefleisch verbreitet. Diese sollen im neuen Jahr Glück bringen. Als Süßigkeit sind so auch Marzipanschweinchen sehr beliebt, aber auch Backwaren wie Früchtebrot oder Neujahrsbrote. In diese werden oft einzelne Münzen eingebacken. Angeblich soll man Geflügel zu Neujahr meiden, weil das Glück sonst entfliegen könnte.

In England werden dreieckige Törtchen gebacken, die mit Hackfleisch gefüllt sind. Und das nicht nur für den eigenen Tisch, sondern auch zum Verschenken. Außerdem ist es üblich, dass man die Nachbarn am Neujahrstag besucht und gemeinsam selbstgebackenen Kuchen zu Tee oder Wein verzehrt.

In Spanien wird um Mitternacht zu jedem Glockenschlag eine Traube gegessen. Wer dies getan hat, darf sich etwas Wünschen. Die Wünsche gehen aber nur in Erfüllung, wenn zum letzten Schlag alle Trauben verzehrt sind. Vor dem Anstoßen wird ein goldener Ring in das Sektglas gelegt, dies soll ebenfalls Glück bringen. Um das Liebesglück positiv zu beeinflussen, tragen Spanierinnen rote Dessous. Das gilt auch für Chile und Italien.

Daniel Hinz/http://www.pixelio.de/media/725870Daniel Hinz/http://www.pixelio.de/media/725870Anstoßen

In Schottland wird traditionell der sogenannte Schwarze Laib („Black Bun“) serviert. Natürlich darf auch die schottische Spezialität Haggis nicht fehlen. Dabei handelt es sich um gefüllte Schafsmägen, für die Schotten ganz klar eine Delikatesse. Im Gegensatz zu Sekt trinkt man dort „Hot Pint“, eine Mischung aus Whisky, Starkbier und Eiern.

In Russland isst man Borschtsch und Kutya. Borschtsch ist eine Suppe, die mit roter Bete zubereitet wird, Kutya eine süße Getreidespeise und beide stehen für Hoffnung. Honig und Mohn sollen Freude und Erfolg im neuen Jahr bescheren.

Diese und noch viele weitere Bräuche gibt es für Länder überall auf der Welt. Es ist doch interessant zu erfahren, wie andere Nationalitäten das neue Jahr einläuten.