- (c) Yesteryear beauty BMW 507 - BMW Museum, Munchen,www.flickr.com - Ashwin Chandrasekaran / https://www.flickr.com/photos/ashchand/12158869505 © Yesteryear beauty BMW 507 - BMW Museum, Munchen,www.flickr.com - Ashwin Chandrasekaran / https://www.flickr.com/photos/ashchand/12158869505

Mythos BMW - eine nostalgische Schwärmerei

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 21. September 2015

Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) 2015 brach BMW-Chef Harald Krüger während seiner Präsentation zusammen – Kreislaufkollaps. Doch eigentlich muss er sich keine Sorgen machen, fährt sein Unternehmen doch seit Jahrzehnten starke Verkaufszahlen ein. Wie bereits auf der Messe 2013 wurden in diesem Jahr zukunftsorientierte Hybrid-Modelle vorgestellt. Aber schaut man auf die Anfänge des Konzerns und die außergewöhnliche Entwicklung der Fahrzeugmodelle zurück, gerät man schnell in nostalgisches Schwärmen.

Die Nostalgie der 50er

Seit 1928 baut BMW Autos und setzte von Beginn neue Maßstäbe im Design. In den 50ern beispielsweise sorgte der 501er BMW für Aufsehen. Er trägt den Titel "Barockengel" und war die erste Luxuslimousine des Hauses. Unverkennbar sind der Kühlergrill, die sogenannte Doppelniere, und Lufteinlässe unter dem Scheinwerfer. Übrigens finden in dem Klassiker bis zu 6 Personen Platz. Raum für nur 2 Personen, dafür aber ordentlich PS unter dem Fahrgestell brachte der Roadster BMW 507, der 1956 in die Produktion ging. Er ist einer der legendärsten Oldies weltweit, schließlich war sogar der King of Rock 'n' Roll, Elvis Presley, bekennender 507-Fahrer. Nur 254 Exemplare des legendären und 150 PS starken Roadster-Mythos wurden gebaut. Elvis' Original-BMW wurde sogar 2014 im Rahmen einer BMW-Sonderausstellung präsentiert.

Die kultigen 70er und 80er

Mehr Alltagstauglichkeit, aber trotzdem sportliche Leichtigkeit bekam der BMW 3.0 CS, bis heute eine besondere Inspiration der hauseigenen Designer. Das Coupé ist eines der Modelle, dass fast alle für BMW typischen Kennzeichen besitzt: Neben der Niere und der dynamischen Sickelinie hat der 3.0 CS zum ersten Mal den sogenannten Hofmeister-Knick, den Gegenschwung der Fensterlinie der hinteren Dachsäule. Das außergewöhnlichste Fahrzeug seinerzeit war jedoch der 1978 vorgestellte BMW M1. Dieser Supersportwagen vereinte Straßentauglichkeit und Motorsport in einem. Seine auffallend aerodynamisch-flache Silhouette, die erstmalig eingesetzten Klappscheinwerfer und die herausragenden Fahreigenschaften machten den M1 zu einem Auto der Superlative. Bis heute ist der Wagen eines der begehrtesten Sammlerstücke. Zum 30-jährigen Jubiläum des sportlichen Fahrzeugs gab es die Studie M1 Hommage, ein futuristischer Neubau, der es jedoch nicht in Produktion schaffte.
1986 kam mit dem Modell E32 die zweite Generation des BMW 7er auf den Markt. Sie markierte einen Neubeginn der Designlinie und setzte sich gegenüber der S-Klasse von Mercedes als besserer Wagen durch. Heute jedoch ist der 7er E32 ein Ladenhüter auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Die unberechenbaren Reparaturkosten rentieren sich für kaum jemanden. Dennoch ist das Modell ein historischer Klassiker bei BMW, denn neben Hofmeister-Knick und Co besitzt es die bis heute markanten BMW-Rückleuchten in L-Form.

Gegenwärtige Luxus-Familienlimousinen

Neben Sportlichkeit setzt BMW gegenwärtig auf den stadttauglichen Familien-Van. Der aktuelle BMW Van Active Tourer, den man auf Seiten wie Autoscout24 ebenfalls auf dem Gebrauchtmarkt erwerben kann, ist ein schicker Familien-Van, der mit der vertrauten BWM-Tradition bricht. Auffallend neu ist die praktische Veranlagung der Modellreihe: ein Auto, in dem man hoch sitzt und viel Platz auf wenig Fläche hat. Ein besonders markanter Bruch ist der Frontantrieb, der in Zukunft auch bei allen anderen Modellen der 2er-Reihe sowie in der BMW 1er-Palette verbaut werden soll. Ob auch das später einmal ein Klassiker sein wird?