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Köln steht bei Rot! Aktionstag in der Innenstadt von Köln

von Portrait von Julia Grimm Julia Grimm
Veröffentlicht am 15. Juni 2016

Auch wenn wir deutschen den Ruf weg haben, immer bei Rot stehen zu bleiben – jetzt mal ehrlich, wer von uns bleibt immer an der Ampel stehen, wenn das rote Licht aufleuchtet? Was wir schon in der  Grundschule lernen, scheint uns im Erwachsenenalter abhandengekommen zu sein: bei Rot stehen, bei Grün gehen scheinen einige von uns völlig vergessen zu haben.

Julia Grimm / stadtmagazin.comJulia Grimm / stadtmagazin.com

Gerade deswegen veranstaltet der KVB in Kooperation mit der Polizei schon seit November 2014 ihre Aktionstage mit den Ampelmännchen. Denn viele Menschen verunglücken, weil sie das Rotlicht an Ampeln missachten, sei es aus Stress, Faulheit oder die nächste Bahn kriegen zu müssen.

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Die Aktion wurde schon in vielen verschiedenen Bezirken Kölns gemacht – dieses Mal ist sie Themenbezogen und soll gerade Fahrradfahrer ansprechen. Denn gerade für Fahrradfahrer ist das Missachten des stehenden Männchens gefährlich, da sie durch ihre eigene Schnelligkeit schnell übersehen werden können. Gerade am Rudolfsplatz, wo die heutige Aktion stattfand, wurden letztens zwei Menschen schwer verletzt. Darunter eine Schwangere Frau, die ihrem Mann einfach über Rot hinterher geradelt ist und von der Straßenbahn erfasst wurde. Die Frau hatte unvorstellbares Glück und kam nur mit leichten Blessuren davon. Doch über solches Glück entscheiden oftmals nur Momente. Wie oft sowas vorkommt, verrät Benjamin Hofmann im folgenden Video, welches die KVB veröffentlicht hat:

Ziel der Veranstaltung ist es, dass die Menschen sich darauf besinnen, welche Rolle sie im Straßenverkehr einnehmen. Zum einen sind sie immer auch Vorbild: gerade Kinder orientieren sich am Verhalten von Erwachsenen, außerdem gibt es Menschen, die Geschwindigkeiten und Abstände nicht richtig einschätzen können und sich daher an anderen Menschen orientieren. Außerdem soll man vorsichtig sein, wenn man Musik über Kopfhörer hört oder noch schnell die letzte WhatsApp lesen möchte: denn der Straßenverkehr benötige höchste Aufmerksamkeit, weswegen nach Möglichkeit jede Ablenkung vermieden werden soll.

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Schon 5 Minuten nach Beginn der Aktion wurde die erste Fahrradfahrerin angehalten, die über Rot gefahren ist und von einer Polizistin nett über die Gefahren ihres Verhaltens aufgeklärt. Sie wird bestimmt nicht die letzte sein, die heute über Rot fährt. Immerhin zeigt eine Studie in Berlin, dass ungefähr die Hälfte der Unfälle mit Radfahrern auch von ihnen selber mitverschuldet werden.

Also, lieber einmal bei Rot stehen bleiben. Ist sowieso nicht so stressig! Mehr Infos zur Kampagne findet ihr hier.