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Fortschritte in der Krebsbehandlung

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 24. September 2015

Krebs – das ist für alle Menschen eine Schockdiagnose, auch wenn die  Diagnose heute kein Todesurteil mehr bedeuten muss. Schon jetzt überwindet mehr als jeder zweite Krebspatient die Krankheit. Die medizinische Forschung gibt noch mehr Grund zu hoffen: Mit neuen, wirksamen Behandlungsmethoden werden sich viele Krebsarten zukünftig gut behandeln lassen.

Immunsystem spielt entscheidende Rolle

Noch vor einem Jahrzehnt betrug die durchschnittliche Lebenserwartung von Patienten mit einem fortgeschrittenen, metastasierenden Melanom rund sechs Monate. Mittlerweile leben rund 50 Prozent der Patienten noch nach zwei bis drei Jahren. Mediziner wissen immer besser über die Entstehung von Krebszellen Bescheid. Vor allem im Bereich der Tumor-Immunologie wird derzeit stark geforscht. Allmählich gelingt es den Forschern, die Zusammenhänge zwischen Immunsystem und Krebs zu verstehen. So weiß die Medizin heute, dass es Krebszellen gibt, die vom Immunsystem erkannt und attackiert werden. Deswegen werden Medikamente entwickelt, die bewirken, dass das Immunsystem die Krebszellen als bösartig erkennt – und sie entsprechend bekämpft. Auch die Immuntherapie profitiert von der Forschung der Tumor-Immunologie.

Die Anfänge der Immuntherapie reichen zwar bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, doch durch die Entwicklung der Chemotherapie geriet sie fast in Vergessenheit. Nun, da die Zusammenhänge zwischen Immunsystem und Krebs besser erforscht sind, erfährt die Immuntherapie wieder mehr Aufmerksamkeit. Therapien wie die GcMAF-Immuntherapie zielen darauf ab, dass Immunsystem im Kampf gegen die Krebszellen zu unterstützen. Bei der Immuntherapie wird das Immunsystem durch die intravenöse Injektion von natürlichen Botenstoffen angeregt. So gestärkt, kann es Krebszellen besser bekämpfen.

Chemotherapie verliert ihren Schrecken

Als Standard in der Krebsbehandlung gilt jedoch nach wie vor die Chemotherapie. Bei dieser werden die Krebszellen mit chemischen Substanzen bekämpft, die in den Vermehrungszyklus der Tumorzellen eingreifen. Dies hat jedoch auch Auswirkungen auf die Entwicklung der gesunden Zellen. Betroffen sind vor allem die Zellen der Schleimhaut, der Haarwurzeln und des Knochenmarks. Haarausfall, Übelkeit, anhaltende Erschöpfungszustände sowie ein erhöhtes Infektionsrisiko sind nur einige Nebenwirkungen dieser Therapieform.

Doch auch hier hat die Forschung Fortschritte gemacht. So ist mittlerweile bekannt, dass körperliche Aktivitäten die Nebenwirkungen der Chemotherapie reduzieren. Aus diesem Grund veranstaltet die Stiftung Leben mit Krebs immer wieder sportliche Aktionstage, um Betroffene zu animieren, sich regelmäßig zu bewegen.Beispiele von Krebspatienten, die durch Sport an Lebensqualität gewonnen haben, gibt es einige. Noch nicht geklärt werden konnte, ob die Chemotherapie bei aktiven Menschen besser wirkt. Hier besteht also noch Forschungsbedarf. Doch die Chancen stehen gut, dass auch dieser Zusammenhang bald erforscht ist.