Ein sonderbares Alter von Francesca Segal Buchrezension
Veröffentlicht am 5. Juli 2017
Das Buch "Ein sonderbares Alter" von Francesca Segal, erschienen im Kein & Aber Verlag, handelt von der Geschichte einer Patchworkfamilie. Hierbei erzählt Francesca Segal von dem lebenslangen Projekt des Erwachsenwerdens.
Das Buch "Ein sonderbares Alter" spielt in London. Hier lernen sich die Britin Julia und der Amerikaner James kennen: Julia gibt James Klavierstunden und nach kürzester Zeit verlieben sich die beiden ineinander. Aus erstem Verliebt sein entwickelt sich eine große Liebe und sie festigen ihre Zuneigung, indem James mit seinem Sohn Nathan bei Julia und ihrer Tochter Gwen einzieht. Daniel, der Mann von Julia ist vor fünf Jahren an Krebs gestorben und seitdem hat sie mit ihrer Tochter in einer engen und harmonischen Einheit gelebt. James hat sich von seiner Frau Pamela getrennt, die jetzt in Boston lebt, wo auch James und Pamelas weiteres Kind, ihre Tochter Saskia studiert. Der Zusammenzug der beiden Eltern ist für beide Jugendliche ein Schock, während sich die Erwachsenen freuen, endlich zusammen zu sein. Für Gwen ist es besonders schlimm, da sie sehr sensibel ist und den Tod ihres Vaters noch nicht wirklich verkraftet hat. Außerdem hat sie das Gefühl, dass ihr enges Verhältnis zu ihrer Mutter auseindergerissen wird. Nathan nimmt die Situation etwas gelassener, lässt aber keinen Moment aus, auf Gwen einzusticheln. Die beiden Teenager verstehen sich anfänglich überhaupt nicht, bis sie sich ineinander verlieben. Die Beziehung halten sie beide trotz der Widerstände ihrer Eltern und ihrer sonstigen Familie aufrecht. Gwen wird auch noch schwanger von Nathan, verliert das Kind aber während der Schwangerschaft. Zur gleichen Zeit lernt Philip, Julias Schwiegervater, Joan kennen und verliebt sich in die jüngere Frau. Iris, Julias Schwiegermutter und Ex-Frau von Philip, ist deswegen sehr eifersüchtig, obwohl sie seit Jahren von Philip geschieden ist.
Der Titel des Buches "Ein sonderbares Alter" zeigt in der vorliegenden Geschichte, dass das Alter in den unterschiedlichsten Lebensphasen sonderbar sein kann. Ob als Teenager, Vater, Mutter, Großmutter oder Großvater. Die 16-jährige Gwen, die von dem 17-järigen Nathan schwanger wird. Die 47-jährige Julia und der 55-jährige James, die sich ineinander verlieben. Iris, die im Großmutteralter, das ehemalige Haus von Philip und ihr aufgibt, um in die Nähe von Philip zu ziehen, um ihn im Alter zu pflegen. Philip, der in seinen 80er Jahren in der 66-jährigen Joan eine neue Frau findet. Egal in welchem Alter man auch ist, kann das Alter doch sonderbar sein.
Francesca Segal vermittelt in bildhaft schöner Sprache das Erwachsen werden egal in welchem Alter. Sie beschreibt die einzelnen Charaktere und Situationen so detailliert, dass man sich diese bestens vorstellen kann und mit durchlebt. Ihr Schreibstil lädt zum Weiterlesen ein. Alles in einem ein gelungener Roman.
Francesca Segal: Ein sonderbares Alter, Kein & Aber Verlag 420 Seiten, 24 Euro