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Auf Gehrung schneiden

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 9. Juni 2021

Manche Heimwerker sind sich nicht ganz sicher, wie sie beispielsweise Sockelleisten auf Gehrung sägen müssen, um einen sauberen Abschluss mit der Wand, dem Boden und der gegenüberliegenden Leiste zu haben.

Dieser Beitrag ist eine Kurzanleitung, wie man beim Sägen einer Gehrung richtig vorgeht und wie man den Sägeschnitt möglichst einfach und effizient durchführt.

Welche Säge ist die Richtige: Kappsäge oder Gehrungslade?

Eine Feinsäge beziehungsweise Gehrungslade ist die Standardsäge wenn es darum geht, Gehrungen zu sägen. Mittlerweile gibt es jedoch auch Kapp- und Gehrungssägen, die teilweise sogar günstiger sind als eine normale Gehrungssäge und mit denen die Arbeit noch präziser und schneller von der Hand geht. Unter anderem findet man hier im Kappsäge Test hochwertige Infos zu sehr günstigen elektrischen Gehrungssägen.

Wählt ihr die normale Gehrungslade und eine Feinsäge, ist das wohl die wackeligste Möglichkeit von allen Optionen die man zur Verfügung hat, um einen Gehrungswinkel zu sägen. Dabei wird die Säge in einem Schlitz von der Gehrungslade in einem Winkel von 45° geführt.

Wie genau der Winkel getroffen wird, hängt unter anderem davon ab, welche Erfahrung man selbst mitbringt, wie dick der Schlitz der Gehrungslade und wie breit die Säge selbst ist. Des Weiteren ist es wichtig bei der Arbeit mit Gehrungslade eine Feinsäge zu wählen und nicht den Fuchsschwanz, da der eine zu grobe Zahngeometrie besitzt und das Holz ausreisen würde.

Für das Kürzen von Sockelleisten kann die Gehrungslade und Handsäge zwar ausreichen, muss man allerdings viele dieser Leisten auf Gehrung sägen, ist eine Kappsäge empfehlenswert.

Auf Gehrung sägen: Ausführliche Anleitung

In der Regel haben die Ecken im Haus einen 90°-Winkel, das bedeutet man muss 2 Sockelleisten auf 45° sägen. Besitzt das Eck einen anderen Winkel, muss dieser gemessen und die Hälfte des Winkelwerts genommen werden.

Darüber hinaus gibt es noch andere Anwendungsgebiete, zum Beispiel kommt es manchmal vor, dass eine Wand im Raum schief verläuft, dann muss auch das Parkett in einem bestimmten Winkel zugeschnitten werden. Das ist ein weiterer Grund um eine Kappsäge zu verwenden, da man hier den Winkel in der Regel beliebig und individuell einstellen kann.

1. Schritt: Anzeichnen der Schnittführung

Mit einem Meterstab muss zunächst die Länge der Leiste oder des Parkettelements abgemessen werden. Dort macht man einen Strich um den Winkel zu sägen. Es reicht ein normaler Bleistift. Bei der Messung, dem Einzeichnen und beim Sägen muss sehr genau vorgegangen werden, damit die Leisten/Parkettelemente auch genau zusammen stehen und es keine Diskrepanz gibt.

Der Vorteil bei einer Kappsäge ist hierbei zum Beispiel, dass manche dieser elektrischen Gehrungssägen einen Schnittlinienlaser besitzen. Hier gilt jedoch die Empfehlung, den Laser vor der Arbeit zu überprüfen, gegebenenfalls feinzujustieren und Probeschnitte durchzuführen.

2. Schritt: Auflegen des Werkstücks und Einspannen auf die Gehrungssäge

Beim Auflegen muss darauf geachtet werden, dass der Schnitt am oberen Ende nach innen beginnt. Die Markierung stellt ja die maximale Länge des Elements dar und von dort aus wird auch der Winkel geschnitten.

Zudem muss beachtet werden, welche maximale Schnittbreite die Gehrungslade oder Kappsäge überhaupt zulässt. Bei einer normalen Kappsäge ohne Zugfunktion, entspricht die maximale Schnittbreite dem Durchmesser des Sägeblatts.

Die Schnittkapazitäten sind bei den Geräten immer angegeben, man muss sich deshalb vor dem Kauf informieren und entscheiden, ob die gewählte Säge die Anforderungen erfüllt. Beim Gehrungsschnitt verringern sich die maximalen Werte allerdings, je größer der Winkel vom 0-Punkt aus abweicht! Hier muss auf die Angaben bei 45° im Datenblatt der Säge nachgeschaut werden.

Anschließend muss das Werkstück natürlich noch befestigt werden, dazu dient der Werkstückspanner, der sich bei Kappsägen links- oder rechtsseitig montieren lässt. Das Werkstück darf beim Sägen nicht verrutschen!

3. Schritt: Gehrungsschnitt durchführen

Nun kann der Sägeschnitt auf Gehrung durchgeführt werden. Das Sägeblatt sollte dabei ruhig und zügig durch das Material gezogen werden. Ruckartige Bewegungen müssen vermieden werden, damit kein Ausriss entsteht. Mit einer Kappsäge ist das schnell und einfach durchführbar:

Sollte eine normale Gehrungslade oder Gehrungssäge genutzt werden, kann es passieren, dass sich die Säge verzahnt und feststeckt. In diesem Fall muss die kurz entfernt und der Schnitt neu begonnen werden.

4. Schritt: Einpassen und korrigieren

Bevor die Sockelleisten oder das Parkett montiert werden, sollte noch einmal eine Überprüfung der Winkel stattfinden, beispielsweise mit einem exakten digitalen Winkelmesser. So kann man schauen, wie gut einem die Gehrungen gelungen sind.

Sollte einer der beiden Winkel nicht passen, wird der Winkel beim Aneinanderlegen keine genauen 90° ergeben. Hier ist eine genaue Kontrolle sehr wichtig, bevor die Elemente eingebaut werden! Bei einem fehlerhaftem Schnitt, muss der ganze Vorgang noch einmal durchgeführt werden. Wobei das mit einer guten Kapp- und Gehrungssäge wohl nicht passieren wird.