Kritik zeigt Wirkung: Telekom will DSL-Drosselung drosseln

von Portrait von Marlon Kumar Marlon Kumar
Veröffentlicht am 12. Juni 2013

Die Telekom lenkt nach heftiger Kritik an ihrer für das Jahr 2016 geplanten DSL-Drosselung teilweise ein. Die gedrosselte Geschwindigkeit soll minimal 2Mbits betragen – das ist immerhin noch mehr als fünf Mal so schnell wie ursprünglich vorgesehen. Laut Unternehmerkreisen und diversen Blog-Berichten werden die Verbindungen zwar wie bisher ab einem bestimmten Datenvolumen in der Geschwindigkeit gebremst, diese Drosselung soll nun aber deutlich geringer ausfallen. Eine offizielle Stellungnahme seitens der Telekom ist für Mittwoch, den 13. Juni 2013 geplant.

Am 2. Mai sorgte die Telekom für großen Unmut, als sie für Neukunden Daten-Obergrenzen ankündigte. Ab 2016, wenn die Drosselung greift, will die Telekom ebenfalls für einen Aufpreis 'echte' Flatrates ohne Limits anbieten. Es hieß, diese Flatrates sollen 10 bis 20 Euro teurer sein. Die Bemerkung der 'echten' Flatrates war die erste Modifikation der ursprünglichen Meldung nach dem Ausbruch der Kritik. Die Telekom betont, dass der Großteil der Kunden keine markanten Veränderungen spüre. Betroffen seien nur Vielnutzer, die die Netze mit ihrem hohen Datenvolumen überlasten.

Diese Maßnahmen müssen dennoch kritisch beäugt werden, denn jegliche Einschränkungen der Internetnutzung sind für Verbraucher kontraproduktiv. Auch ohne den bereits prognostizierten steigenden Datenverkehr bis zum Jahr 2016, ist eine 2Mbits Drosselung immer noch eine Zumutung. Außerdem wirft das ganze Thema gesellschaftliche Fragen bezüglich des Eingriffes in unsere technologische Entwicklung und in die Netzneutralität auf.