Modelabel American Apparel provoziert mit "Made in Bangladesh"-Kampagne

von Portrait von Lina Wemhöner Lina Wemhöner
Veröffentlicht am 12. März 2014

Das US-Modeunternehmen American Apparel ist bekannt für seine provokante Werbung. Auch die neueste Kampagne sorgt für hitzige Diskussionen. Zu sehen ist auf einem Werbeplakat eine Muslimin, die mit nacktem Oberkörper und dem Schriftzug „Made in Bangladesh“ für eine Jeans des Labels wirbt. Das Model ist die 22-jährige Maks – geboren in Bangladesch. Doch was steckt hinter diesem Aufreger? Unter dem Foto erklärt die Modemarke, dass das Model eine Jeans trage, die „von 23 talentierten amerikanischen Arbeitern unter fairen Arbeitsbedingungen in Downtown Los Angeles hergestellt wurde“. Die Botschaft ist eindeutig: Das Model ist tatsächlich „Made in Bangladesh“, die Hose hingegen „Made in USA“.

Die Geschichte hinter der Kampagne soll also auf faire Arbeitsbedingungen aufmerksam machen und ist ein gewollter Seitenhieb gegen die Billigproduktion von Kleidung. Dem kalifornischen Label American Apparel ist es demnach ein wichtiges Anliegen, auf dem Plakat mitzuteilen, dass die Angestellten ein angemessenes Gehalt bekämen und Anspruch auf Sozialleistungen wie zum Beispiel Gesundheitsfürsorge hätten.

Natürlich ließ harsche Twitter-Kritik an der Werbekampagne nicht auf sich warten:

"American Apparel tries to be daring and cute with „Made in Bangladesh“ ad, just pisses everyone off, again.“ (Woman in the World)

“Has American Apparel gone too far with their Made in Bangladesh ad? (But then when doesn’t AA go too far?)” (Twitter-User)

Maks selbst arbeitet seit 2010 als Einkäuferin für das in Los Angeles ansässige Modeunternehmen. Seit ihrem vierten Lebensjahr lebt sie in Kalifornien. Ihre Jugend erlebte die 22-Jährige in einer konservativen muslimischen Familie. Auch wenn die Religion den Großteil ihrer Kindheit prägte, distanziert sie sich heute von ihr. Maks will sich selbst verwirklichen und ihre eigene Identität finden. Mit dieser provokanten Darbietung dürfte ihr das definitiv gelungen sein. Das Model steht hinter ihrem Shooting für American Apparel und kontert jegliche Kritik in der britischen Daily Mail: „Ich unterstütze die Aussage der Anzeige zu hundert Prozent. Ich liebe und akzeptiere alle Kulturen und Religionen.“