David Lynch über "The Big Dream": Meine Musik ist sehr simpel"
David Lynch ist ein gefeierter Regisseur mysteriöser, surrealistischer Traumszenarios. Neben seinen erfolgreichen Filmen widmet er sich aber auch immer wieder der Musik. Jetzt ist nach „Crazy Clown Time“ im Jahr 2011 sein zweites Soloalbum „The Big Dream“ in Zusammenarbeit mit seinem Produzenten Dean Hurley entstanden, der Einzige der ihn live singen hören darf.
In einem Interview mit der aktuellen Monatsausgabe der Musikzeitschrift Visions äußerte er sich zu seiner musikalischen Karriere, seinen Inspirationsquellen und seinem Gesang. Lynch hat es gut, ihm fliegt laut eigener Angabe alles nur so zu. Kreativität ist für ihn kein Kampf, sondern ein natürlicher Prozess, der ohne großes Planen spontan durch experimentieren entsteht. Das neue Studioalbum „The Big Dream“ entwickelte sich während reiner Improvisation im Studio mit seinem Vertrauten und Producer Dean Hurley. Seine Beziehung zur Musik beschreibt Lynch so:
„Jeder Moment, in dem ich eine elektrische Gitarre höre, macht mich unendlich glücklich. Das ist die Wahrheit. Ich liebe diesen Sound, es gibt nichts Inspirierenderes.“
Die neue Platte ist mit raumgreifenden Sounds, satten elektrischen Tönen, gefüllt. Wie auch die Soundtracks seiner Filme oder seiner Serie „Twin Peaks“ kreieren diese Klänge eine surreale Welt, die einem Traum gleicht. Nur sein Gesang kommt irgendwie dazwischen, weswegen er auch nie auf Tour gehen oder Konzerte spielen wird. Er selbst sagt:
„Ich mag es nicht zu singen. Das war vielleicht das Schwierigste an diesem Album: an den Punkt zu kommen, an dem ich es einigermaßen ertragen kann, meine Stimme auf Band zu hören. Denn eigentlich hasse ich es. Ich geniere mich richtig dabei.“
David Lynch über "The Big Dream": Meine Musik ist sehr simpel"
Zum Glück ist David Lynch trotzdem immer glücklich. Denn seit 40 Jahren praktiziert er Maharishis Mahesh Yogis Transzendentale Meditation, weshalb er auch keine Probleme bei der Ideenfindung hat. Dennoch bezeichnet er seine Musik als „sehr simpel“. Im Kontrast zu Größen wie Jimi Hendrix und ZZ Top ordnet er sich eine Stufe 'simpler' ein. Es stimmt, das Gehör wird nicht überfordert. Seine Songs sind langatmig, experimentell und wirken wie ein Spiel mit Schichten von verschiedenen Klängen. Dabei entstehen interessante Kombinationen, vor allem wenn Lynch der Stimme von Lykke Li seiner eigenen Vorrang lässt.