100 Meter Deutschland von Jan Westphal - (c) Fotos: Jan Westphal und Julia Weyland © Fotos: Jan Westphal und Julia Weyland

Keks-Entführer geben RTL Interview - Krümelmonster hatte „keine böse Absicht“

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 15. Februar 2013

Gestern Abend strahlte RTL ein Interview mit den vier mutmaßlichen Keks-Entführern des Bahlsen-Falles aus. Nachdem die im Januar entwendete Nachbildung eines Leibniz-Kekses vor knapp zwei Wochen wieder zurückgegeben worden war, ermittelt die Polizei derzeit, ob die Entführer Fingerabdrücke, DNA oder Fasern an dem vergoldeten Messing-Keks hinterlassen haben. In dem Interview gaben die drei Männer und eine Frau unter anderem an, dass sie nicht glauben, für die Entführung ins Gefängnis gehen zu müssen und nur gute Absichten gehabt zu haben:

„Es gab keine böse Absicht, aber dann zu merken, dass man mal einen richtig guten Witz gemacht hat, ist toll. [...] Die Leute [...] haben mal neben den ganzen miesen Nachrichten auch was gehabt, was einfach mal nicht weh tut.“

Der etwa 20 Kilo schwere Messing-Keks war irgendwann zwischen dem 4. und 21. Januar von der Fassade des Firmensitzes in Hannover entwendet worden. Eine Mitarbeiterin bemerkte den fehlenden Keks am 21. Januar; zuletzt gesehen wurde er am 4. Januar. Kurz darauf erhielt die Hannoversche Allgemeine ein Bekennerschreiben des „Krümelmonsters“, in dem eine Keks-Spende an ein Hannoveraner Kinderkrankenhaus und eine Geldspende über 1000 Euro an ein Tierheim in Langenhagen bei Hannover verlangt wurde - andernfalls würde der Keks „zu Oscar in die Tonne“ kommen. Bahlsen machte das Gegenangebot, dass bei Rückgabe des Kekses 52.000 Packungen Kekse an 52 soziale Einrichtungen gespendet werden würden. Am 5. Februar wurde der Keks am Niedersachsenross hängend vor der Leibniz-Universität gefunden. Die Anspielungen auf die Zahl 52 - 52 soziale Einrichtungen; Rückgabe am 5.2. - leiten sich von den 52 „Zähnen“ ab, mit denen ein Leibniz-Keks gesäumt ist.

Bahlsen-Chef Werner Michael Bahlsen kommt vor Lachen wahrscheinlich kaum in den Schlaf. Dank der kuriosen Entführung bekommt der Kekshersteller europaweit mediale Aufmerksamkeit - völlig kostenlos. Trotzdem findet nicht jeder die Aktion lustig - immerhin wurden tausende Euros an Steuergeldern für die Polizeieinsätze ausgegeben.

Die Keks-Entführung...

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