Wie Schweighöfer sich zur Frau machte...

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 25. Juni 2012

Deutsche Filme sind eine heikle Sache. Üblicherweise sind sie eher...nennen wir es „dürftig“. Das liegt daran, dass noch keiner gemerkt hat, dass die Berliner Schule eigentlich ganz schön kacke ist. Aber Deutschland erholt sich langsam und produziert sein ein paar Jahren ab und zu ganz passable Filme. Einer davon ist „Rubbeldiekatz“.

Alexander (Matthias Schweighöfer) ist Theaterschauspieler und wird von seinem Publikum geachtet. Aber er will endlich den großen Schritt zum Film schaffen. Als Alexander versehentlich für eine Frauenrolle gecastet wird, beschließt er, die Rolle trotzdem zu spielen - und verwandelt sich in das Starlet Alexandra. Dummerweise verliebt er sich am Set in den Filmstar Sarah (Alexandra Maria Lara). Sarah ist entzückt von Alexandra und glaubt, ihre neue beste Freundin gefunden zu haben. Nur wie soll sich Alexandra als Alexander outen?

„Es spielt alles gar keine Rolle mehr heutzutage! Männer, Frauen, da blickt ja keiner mehr durch - alles so modern!“

Ja, die Handlung ist nicht die neueste Geschichte der Welt - Dustin Hoffman hat sie schon vor 20 Jahren in „Tootsie“ sehr überzeugend gespielt; er erhielt damals eine Oscar-Nominierung. Matthias Schweighöfer ist mit dem recht plump gewordenen Komödchen weit von renommierten Filmpreisen entfernt. Große schauspielerische Leistungen gehen „Rubbeldiekatz“ ebenso ab wie Originalität oder Logik. Auffällig ist, dass die Figur der Alexandra in ihren Taten nicht immer einleuchtend ist. So offenbart „sie“ ihr großes Geheimnis zwischendurch einfach so einem Umzugshelfer, obwohl sie sich hätte rausreden können. Trotz mancher Mankos hat der Film viele lustige Momente und erstaunlich ist auch, wie weiblich Matthias Schweighöfer im Stande ist, auszusehen.

„Das ist nämlich Liebe - dass man weiß wie der andere überhaupt heißt!“

Tendenziell ist „Rubbeldiekatz“ eher ein Frauenfilm - Softie Schweighöfer travestiert ein bisschen durch die Filmwelt und verkleidet sich obendrein auch noch als Nazibraut. Für männliche Zuschauer könnte es allenfalls eine Herausforderung sein, die hier und da versteckten Hommages an andere Filme zu finden.

Wir verlosen drei Rubbeldiekatz-Taschen

DVD und Blu-ray bieten fairerweise das gleiche Bonusmaterial: Audiokommentar mit Drehbuchautorin Anika Decker und Regisseur Detlev Buck, Outtakes, B-Roll, die Featurettes „Honk oder Hollywood“; „Die Kostüme – Guido Maria Kretschmar“; „Matthias Schweighöfer – Die Verwandlung“; „Was bedeutet der Titel“, Schauspieler-Porträts, Interviews mit Cast und Crew, Premierenclip, Neujahrsgrillenclip, zwei Musikvideos und verschiedene Trailer. DVD und BD sind jetzt im Handel erhältlich.

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Alle Travestie-Filme haben einen gemeinsamen Ursprung: das Theaterstück „Charleys Tante“ aus dem Jahr 1892. Wer schrieb das Stück?

Einsendeschluss ist der 7. Juli 2012. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahme ab 18 Jahren.