Politik stoppt Dreharbeiten zur RTL-Serie "Babyboom"

von Portrait von Martin Busch Martin Busch
Veröffentlicht am 27. Februar 2013

Seit dem 15. Februar dreht RTL die Real Life Doku "Babyboom - Willkommen im Leben" auf der Entbindungsstation des Krankenhauses Friedrichshain in Berlin, welches dem Vivantes Konzern angehört. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, sehe Berlins Gesundeitssenator Mario Czajak, die Persönlichkeitsrechte der Kinder in Gefahr. Der CDU Politiker habe die Geschäftsführung des landeseigenen Konzerns Vivantes angewiesen, RTLs Dreharbeiten zu stoppen. Bis zur nächsten Aufsichtsratsitzung am 20. März müsse geprüft werden, ob die Persönlichkeitsrechte der Kinder, Eltern und auch der Angestellten gewahrt werden können.

RTL sei von dem plötzlichen Stopp überrascht, da alle rechtlichen Umstände im Vorfeld geklärt wurden, schreibt Sat1. Der kölner Privatsender sehe keinen Grund, die Dreharbeiten einzustellen. Auch Vivantes gehe weiterhin von der Seriosität des Filmformats aus und habe, entgegen Czajaks Aussage, noch keine schriftliche Weisung erhalten. Sollte das Land Berlin als Gesellschafter von Vivantes dennoch eine Einstellung oder Aussetzung der Filmarbeiten anweisen, werde dem Folge geleistet, so der Konzern.

Bis zu 30 Kameras dokumentieren die emotionalsten Momente junger Eltern in speziell abgetrennten Bereichen. Die Paare werden vor und nach der Geburt einige Tage begleitet und gefilmt. Die Entscheidung ins Fernsehen zu kommen, treffen die Eltern für sich und für das Kind, dennoch besteht für das Kind die Gefahr, später im Leben mit diesen Aufnahmen konfrontiert zu werden.