Gott sei Dank: ProSieben stellt "Reality Queens" ein

von Portrait von Marlon Kumar Marlon Kumar
Veröffentlicht am 3. September 2013

Welch wunderbarer Schritt gegen die nationale Volksverdummung: Aufgrund mangelnder Einschaltquoten beendet ProSieben seine peinliche Afrika-Soap "Reality Queens" vorzeitig. Das Format, in dem unbekannte D-Promi-Frauen in der Savanne Tansanias um soetwas wie Anerkennung und Aufmerksamkeit buhlen, ist nach RTLs "Wild Girls" das zweite intellektuelle Steppen-Fiasko auf Kosten indigener Stämme Afrikas, das - zurecht - eingestampft wird. Wie der Sender mitteilte, wird die letzte Ausstrahlung am Donnerstag in Form einer XXL-Sendung stattfinden. Eigentlich waren noch drei Ausgaben der Sendung geplant.

Allein letzte Woche schauten nur noch 1,15 Millionen Zuschauer - was meiner Meinung nach immernoch beängstigend viel ist - zu, als sich die verwöhnten Gören vor laufender Kamera bloßstellten. Außerdem hatten sich vergangene Woche entwicklungspolitische Nicht-Regierungs-Organisiationen in einem offenen Brief an den Sender über die kontroverse und moralisch fragwürdige Show echauffiert und einen Sendestopp gefordert. Es hieß, das Format vestärke "allgemeinverbreitete Stereotype gegenüber dem ostafrikanischen Land Tansania, schürt gängige Vorurteile und stellt die Menschen des Landes in einer rassistischen und diskriminierenden Form dar".

Gott sei Dank: ProSieben stellt "Reality Queens" ein

Hoffen wir, dass Produzenten aus ihren Fehlern lernen und Free-TV in Zukunft niveauvoller wird - okay ein wenig utopisch, aber die Hoffnung stirbt zuletzt!