Andy Serkis verfilmt „Farm der Tiere“

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 23. Oktober 2012

Bekannt wurde er als der Schauspieler, der Gollum verkörperte. Und King Kong. Und den Affen in „Planet der Affen: Prevolution“. Aber Andy Serkis hat sich weiterentwickelt. Inzwischen ist er nicht nur ein ernst zu nehmender Schauspieler, der beispielsweise in „Am Ende eines viel zu langen Tages“ zur Vaterfigur für einen krebskranken Jungen wird, sondern er hat seit 2011 ein eigenes Studio („The Imaginarium“) für 3D-Animationen im Performance Capture-Verfahren, eben jener Technik, mit der er für seine Rollen so oft gearbeitet hat. In Peter Jacksons nächstem Mittelerde-Streifen, „Der Hobbit - Eine unerwartete Reise“ übernahm Serkis sogar die zweite Regie. Jetzt will er aber nicht nur der Second Unit Director sein, sondern ganz selbstständig einen Film drehen - und zwar nicht irgendeinen: Serkis traut sich an einen echten Literaturklassiker, wie The Hollywood Reporter mitteilt:

Die ersten Projekte von The Imaginarium werden „Farm der Tiere“ und Samantha Shannon's Buchreihe „Bone Season verfilmt; die Rechte daran sind schon gekauft. Zuerst wird „Farm der Tiere“ verfilmt werden [...]. Serkis konzentriert sich im Moment auf die Entwicklung. “Ich glaube, wir haben einen Weg gefunden, die Geschichte neu zu erzählen” erzählt Serkis The Hollywood Reporter. “Performance Capture wird definitiv darin vorkommen, aber wir nutzen natürlich noch viel mehr filmische Mittel um die Geschichte zu erzählen.“

Beim Performance Capture-Verfahren bildet ein echter Mensch die Vorlage für die Bewegungen einer im Film animierten Figur. Allerdings wird „Farm der Tiere“ nicht vollständig in Performance Capture gedreht werden. Auch herkömmliche Schlüsselbild-Animationen und Tiermodelle werden Verwendung finden. Inwieweit sich die Gesichter der Tiere bewegen werden, steht noch nicht fest.

George Orwells Erwachsenen-Fabel „Farm der Tiere“ erschien 1945. In dem Buch erheben sich die Tiere des bösen Bauern Jones gegen ihn und übernehmen selbst die Herrschaft über die Farm. Anfänglich funktioniert die Farm der Tiere sehr gut, aber schon bald stellen die Schweine Regeln auf, erklären die Menschen zu Feinden und etablieren eine Diktatur, die noch schlimmer ist, als die Herrschaft der Menschen. Es gab bisher zwei Verfilmungen: Eine als Zeichentrickfilm 1954 und einen Fernsehfilm von 1999, in dem echte Tiere verwendet wurden, die mittels Animation sprachen.