Human Rights kritisiert Jennifer Lopez wegen Geburtstagssong an turkmenischen Präsidenten

von Portrait von Marlon Kumar Marlon Kumar
Veröffentlicht am 1. Juli 2013

Die amerikanische Sängerin und Pop-Diva Jennifer Lopez hielt ein Geburtstagsständchen für den autokratischen turkmenischen Präsidenten Gurbanguly Berdymuchammedow und geriet dadurch ins Kreuzfeuer diverser Menschenrechtsorganisationen, darunter auch die Human Rights Foundation. Die Führungs-Etage in Turkmenistan zählt nach Angaben von Human Rights Watch zu den repressivsten Regimes der Welt.

'J-Lo' präsentierte bei der Geburtstagsfeier in Awasa vor allem Hits wie "On The Floor", wie die russische Agentur Interfax am Sonntag meldete. Kopf der Human Rights Foundation, Thor Halvorssen, kritisierte sarkastisch:

"Frau Lopez hat natürlich das Recht, ihren Lebensunterhalt auch mit Auftritten vor Diktatoren und deren Kumpanen zu verdienen. Aber es zerstört auf geradezu absurde Weise ihr Engagement als Botschafterin bei Amnesty International."

Laut dem Hollywood Reporter verteidigte ein Sprecher Lopez Auftritt wie folgt: Es habe sich lediglich um eine private Firmenveranstaltung für einen chinesischen Öl-Konzern gehandelt, die nicht von der Regierung organisiert worden sei. Die Einladung zum Auftritt soll sehr spontan und kurzfristig gekommen sein. 'J-Lo' habe nicht um die politische Gesinnung des Präsidenten gewusst.

Die Aussage ihres Sprechers, Lopez habe um die politischen Ansichten des Präsidenten nicht gewusst, zeugen von Unprofessionalität und Desinteresse gegenüber ihren Klienten - falls man der Rechtfertigung überhaupt Glauben schenken kann. Denn mir scheint es beinahe unmöglich, dass nicht einer ihrer Manager sie über die Situation in Turkmenistan informiert hätte. Auch wenn dieser Besuch ins Erdgas-Schlaraffenland ein kurzfristig geplantes Unterfangen war. Geschah es einzig aus allein aus dem Grund der Profitgier? Gerüchten zu Folge soll ihr Honorar im siebenstelligen Bereich gelegen haben. Vielleicht aber hatte Lopez wirklich keinen blassen Schimmer, denn ihr Bühnenprogramm führte sie in gewohnt aufreizender Montur vor. Und dass in einem isolierten, autoritären und muslimischen Staat. Wenn 'J-Lo' jedenfalls davon gewusst hat, ist sie Beispiel für prominente Persönlichkeiten, die in sozialen Netzwerken und im Fernsehen durch Besuche in Afrika oder Spenden an Katastrophenopfer ihre Reputation ankurbeln wollen, sich aber in Wirklichkeit nicht um die Belange der Minderheiten scheren.

Human Rights kritisiert Jennifer Lopez wegen Geburtstagssong an turkmenischen Präsidenten

Thor Halvorssen fügte hinzu, dass Lopez damit ihr Image als Menschenrechtsaktivistin zerstört habe. Auch wenn ihre Sprecher weiterhin behaupten, sie wäre der Einladung nicht gefolgt, solle sie Bescheid gewusst haben.